Darstellungsoptionen
Im Text hervorheben bzw. anzeigen:

TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 268

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, T’leven van Lucas de Heere, Schilder en Poeet, van Ghent, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 255r–256v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqS7QiJ].Christina Posselt, 02.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 489
Linke Spalte

Anna Smitters/ eine künstliche miniatur-Mahlerm. aber hat sie eine Mühl mit vollen Seglen gemacht/ worinn die Mühl-Knecht mit Säcken beladen/ auf und absteigen in der Mühl/ zu unterst aber ein Pferd mit einem Karren herum gehet/ auch Volk vorüber wandelt. Und diß gantze Werk kan man mit einem halben Getreyd-Körnlein bedecken. Von diesen seinen Eltern nun war Lucas de Heere zu Gent Anno 1534. gebohren/ und hatte von Jugend an die Zeichen-Kunst bey seinem Vatter/ als der auch ein guter Baumeister war/ und viel herrliche Werk von Alabaster/ Marmorstein und Euxstein verfärtiget/ auch deßhalben oftermals nach Namur und Dinant reisen müßen/ wohin er seinen Sohn unterschiedliche mal mit sich genommen/ der dann daselbst viel Geschichte von verfallenen Castellen/ Städten und andern nach dem Leben gecontrafätet/ alles sehr nett und auf eine saubere Manier.

Lernet bey Franz Floris. Da er nun also ein berühmter Zeichner war/ wurde er von Francisco Floris, der seines Vatters vertrautester Freund war/ unterrichtet/ bey deme er dann also zugenommen/ daß er dem Floris sehr befürderlich worden/ weiln er viel für demselben/ absonderlich für die Glaßmahler/ wie auch für die Tapezirer/ so alles unter des Meisters Namen verschleist worden/ gezeichnet/ woraus dann zu merken/ was für ein erfahrner Zeichner er gewesen Reißet in Frankreich. seyn müße: Hernach ist er in Frankreich gereist/ woselbst er auch viel patronen zu Teppichen für die Königin und des Königs Mutter gemacht; eine lange Zeit hielte er sich zu Fontainebleu auf/ um daselbst viel künstliche Werke/ anticheBilder und Gemälde zu sehen. Als er aber wieder aus Frankreich daheim angelangt/ verehlichte er sich mit einer Jungfrauen Eleonora Carboniers, des Rentmeisters zu Verona Tochter. Sonsten hat er viel Contrafäte nach dem Leben gestellet/ da er dann denselben eine sonderbare angenehme Manier gegeben/ so daß man gleich aus seinen Gemälden Seine Werke. die Person selbst erkennen mögen. Bey S.Peter zu Gent sind von ihm auch Thüren/ worinn das heilige Pfingst-Fest/ und die Apostlen absonderlich schön bekleidt/ gemahlt worden. Zu S. Johann stehet von ihme ein großes herrliches Epitaphium, in der Mitte die Auferstehung/ in der einen Thür aber die nach Emaus wandrende Jünger/ und in der andern Magdalena bey Christo in dem Garten praesentirend/ aufgerichtet. An dieser Stelle lässt Sandrart eine Anekdote van Manders aus. Dieser berichtet von einem Auftrag für Admiral Edward Clinton: Lucas de Heere soll in dessen Galerie in London die Trachten verschiedener Nationen darstellen. Den Repräsentanten der Engländer ließ der Maler allerdings unbekleidet mit der Begründung, die Engländer würden sich so verschieden und ständig anders kleiden (vgl. Mander, Schilderboek, T’leven van Lucas de Heere, Schilder en Poeet, van Ghent, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 255v f. [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqS7QiJ]); siehe zu diesem Bild und dem Wahrheitsgehalt bezüglich der Elisabethanischen Mode Michael Gaudio: The Truth in Clothing: The Costume Studies of John White and Lucas de Heere, in: European Visions: American Voices (= British Museum Research Publication 172), hrsg. von Kim Sloan, 2009, S. 24–32.Christina Posselt, 07.09.2011

Ist ein Liebhaber der antiquitäten. Bey ihm erzeigte sich ein großer Verstand und gutes Urtheils/ und war ein sonderbarer Liebhaber der Antiquitäten/ Medaglien und anderer Raritäten/ worvon er ein ganzes Cabinet voll hatte; Unter andern funden sich einige kleine küpferne Mercurii, so sehr zierlich gestellet/ und zu Velbeck in Flandern/ da man vermeint daß die Stadt Belgis gestanden/ hat er auch einen antichenSchuch/ der in Seeland ausgegraben worden/ bekommen; deßen Sohle mit viel artigen Bändlen/ gleichwie man deren mehr zu Rom an denen antichen Bildern sihet/ ausgezieret. Aus sonders tragender Liebe/ hat ihm sein Discipel Carl von Mandern Hier fügt Sandrart den Namen van Manders ein, der sich in seinem eigenen Bericht natürlich nicht selbst namentlich nennt (vgl. Mander, Schilderboek, T’leven van Lucas de Heere, Schilder en Poeet, van Ghent, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 256r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqS7QiJ]).Christina Posselt, 07.09.2011 einen natürlichen großen Backen-Zahn der fünf Pfund schwer/ und ein Wunderding anzusehen gewesen/ zugesandt. Dieser aber ist zwischen dem

Rechte Spalte

Dorf Mülbeck und Engelmünster auf einem Platz/ den man der Todten Land geheißen/ mit andern Gebeinen/ auch Rüstung von Harnisch und Waffen gefunden worden. Zu seinemSymbolo oder Sinn-Spruch/ führte er ein artiges Anagramma, so auf seinen Namen gerichtet/ und mit deßelben Buchstaben übereinkommen. Schade leer u. so mit Lucas de Heere übereinstimmet; mich bedunkt/ daß sonst auch von ihme ein anderer vernünftiger Spruch angezogen worden seye/ wann er gesagt: daß von einem sehr klug und wichtig gehandlet werde/ so er durch des Fremden Schaden gewitziget worden: Er ist gestorben Anno 1584. den 29. Augusti/ als er 50. Jahr alt worden.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, T’leven van Lucas de Heere, Schilder en Poeet, van Ghent, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 255r–256v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqS7QiJ].Christina Posselt, 02.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 489

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, Het leven van Iaques Grimmaer, uytnemende Landtschap-schilder, van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 256v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqZrQHI].Christina Posselt, 02.08.2010
LXXXVIII. Jaques Grimmer/ Landschaft-Mahler von Antorf. IN die Mahler-Zunft von Antorf ist auch Jacob Grimmer/ im Jahr 1546. gekommen: Dieser hatte Anfangs bey dem Matthias Koch/ und nachmaln bey Christian Queburg zu Antorf gelernet/ und viel Geschichten von Landschaften nach dem Leben gemacht. Er ist aber fürtreflich darinnen gewesen/ daß ich in etlichen Stucken vor ihm keinen bäßern weiß/ sonderlich aber kame gar schön und lebendig seine gemahlte Lust heraus/ daß es nicht genug zu beschreiben; von Bildern weiß ich nichts besonders von ihm zu erzehlen. Dieses aber noch mit anzuhängen/ so ware er auch der Wolredenheit ergeben/ und wuste seine Person in Lust-Spielen sehr wohl zu vertretten/ starbe endlichen zu Antorf/ doch ohne Verlust seines bereits durch viel schöne Werk erlangten Ruhm-würdigen Namens.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, Het leven van Iaques Grimmaer, uytnemende Landtschap-schilder, van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 256v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqZrQHI].Christina Posselt, 02.08.2010

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, T’leven van Cornelis Molenaer, gheseyt schelen Neel, van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 256v–257r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bqd4r4F].Christina Posselt, 02.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 491
LXXXIX. Cornelius Molinaer/ Schele Neel von Antorf genant.DIe Mahler-Kunst/ und in derselben sonderlich die Landschaft-Mahlerey/ würde sich höchlich über mich zu beklagen haben/ wo ich nicht auch einige Meldung Cornelii Molinaers thäte/ den man wegen seiner Scheligkeit Schelen Neel von Ist fürtrefflich in Landschaften. Antorf geheißen/ weil unter andern fürtreflichen Landschaft-Mahlern nicht bald einer gewesen/ der zierlichere Bäum und Blätter machen können; von Anordnung und Anstellung seiner Sachen aber weiß ich nichts anders zuvermelden/ als daß sie sehr gefällig heraus kommen; in Bildern bezeugte er wenig Kunst/ und arbeitete auf Wasserfarb-Mahler Manier/ ohne Mahlstab/ war benebens mit Verwunderung gar geschwind/ daher er in einem Tag konte eine ihme zuvor nach Gefallen angedingte Landschaft färtigen/ darfür man ihme des Tags einen Thaler gabe/ auch unterweilen für eine Luft oder Grund zu machen/ sieben Stieber. Er war sehr angenehm und von vielen Mahlern zu ihrem guten Vortheil gebraucht worden; Er selbst hatte kein Vermögen/ sondern starb in Armut/ und muste betrangt leben/ die Schuld aber wurde seiner Frauen/ als die da mit dem Geld nicht recht umzugehen gewust/ und keine gute Haushalterin ware/ gegeben. Sein Vatter ist auch ein gemeiner Mahler gewesen/ nach deßen Tod aber hat er bey seinem Stief-Vatter einem gemeinen Mahler gelernet; Er ist endlich zu Antorf gestorben/ und hat so viel zuwegen gebracht/ daß seine Werke bey den Kunst-liebenden in hohen Ehren gehalten worden; Ihm succedirte in Landschaften/ wiewol im viel

Mander (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, T’leven van Cornelis Molenaer, gheseyt schelen Neel, van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 256v–257r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bqd4r4F].Christina Posselt, 02.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 491