TA 1679, I (Architektur), S. 26
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Dies ist ein Zusatz Sandrarts.The beginning of this part of the text is on page 757
wir auch bereit in dem ersten Theil unserer Academie/ dessen bey fol. 22 gedacht/ auch deren Grundriß/ Facciata, und Profil, samt dem innerlichen Theil in der Platte XXVII. in Kupffer gestochen vorgestellet/ welches dann das übrige sattsam zu erkennen giebet und erkläret/ wie auch denen andern beygesetzten
Antichen Tempeln des Jupiters/ der Vestae zu Tivoli, Bacchi, Nervae, Trajani und andern/ ferner abzusehen. Der Antichen vortrefflichen Gebrauch in Erbauung deren Tempeln.SandrartInformat. on source text markers
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Quelle unbekanntInformat. on source text markers:
Es bleibt unklar auf welche Quelle Sandrart in diesem Abschnitt zurück greift. Möglicherweise stützt er sich auf Informationen des nicht weiter bekannten Ägyptenreisenden Johann Michael Mändlein zurück, den er in dieser Textpassage erwähnt.The end of this part of the text is on page 759IN mitler Zeit/ als die Israeliter durch die Epypter/ aus Befehl des Königs/ ohngefehr vor Christi Geburt 1598. mit harter Arbeit und beschwerlichen Frondiensten über die Maaß geplagt worden/ dann wie Josephus und andere schreiben/ haben sie unzehlig viel Gräben machen müssen/ das Wasser aus dem Fluß Nilo darinn zu leiten/ damit das gantze Land gewässert wurde/ wie noch diesen Tag in gantz Egypten der gleichen Gräben an allen Orten zu finden. Uber dis haben sie selbige Gräben mit Dämmen und Schütten verwahren/ auch über alle Maas viel Ziegel und gebackene Steine brennen müssen/ damit viel Städt in Egypten ummauret worden sind. Es halten viel so wol der alten als neuen Historienschreiber dafür/ als Josephus im 2. Buch alter Geschichten/ daß die Unsinnigen Gebäu und unglaubliche Moles so man die Pyramides nennet/ und jenseit des Flusses Nili zwey kleine meilen (von der Stadt Alkayr) noch aufrecht siehen/ durch die Hebreer in währender Dienstbarkeit/ wo nicht alle/ doch zum Theil (dann etliche darunter bey weitem nicht so alt) erbauet worden seyn/ dann ob sie wol auswendig von gehauenen Stücken/ sind doch die Innengebäu und Gewölber von gebackenen Steinen. So bezeugt Herodotus, im andern Buch seiner Historien/ daß etliche Pyramides gantz von gebackenen Steinen erbauet worden seyn/ und zwar sind diese Gebäu so alt/ daß man/ wie Plinius im 36. Buch klagt/ nicht mehr wol weis/ wer sie erbauet. Ob nun wol diese über die Maas kostbare Gebäu nicht allein zu diesem Ende erbauet worden/ daß sie eine Anzeigung der grossen Macht und Reichthum Aegypti bey der Posteritet wären/ sondern auch den Königen/ so sie erbauet/ nach ihren Tode zu Begräbnussen dieneten/ so meldet doch Diodor. Siculus, daß es ihrer keinem so gut werden mögen/ daß er in derer einer begraben worden/ dann das Volck zum Theil durch die übermässige Arbeit beschweret/ zum Theil durch Hochmut und grosse Tyranney betrübet/ einen solchen Widerwillen gegen sie gefasst/ daß sie den todten Cörper Gewalt angethan/ ja/ auch wol in Stücken zerrissen/ daher andere weise worden/ und ihren Dienern befohlen/ daß man sie an einem unachtbaren Ort zur Erden bestatten solte/ des Volcks Unsinnigkeit zuentfliehen. Es haben von diesen Wunder-Gebäuen verschiedene Scribenten geschrieben/ halten sie aber alle für unnötige Wercke/ so allein zu Erweisung des Königlichen Reichthum/ Macht und Menge
des Gewalts/ angefangen worden/ an der Grösten und Höchsten haben 360000. Menschen 20. gantzer Jahr ohne unterlas gearbeitet/ unter dem König Chemis, den Herodotus Cheops nennet/ zwo unter diesen Pyramiden/ weil sie die andern alle in der Grösse übertroffen/ sind iederzeit unter die sieben Wunderwerck der Welt gerechnet worden. Die Höhe übertrifft die Breite etwas/ doch nicht so gar viel/ das sie also fast einen Dreyangel machen. Wir haben dem Leser ihre warhaffte Figur dem Leben nach vor Augen stellen wollen/ bevorab weil wir davor halten/ daß zwar viel/ so von unsern Landen in Egypten gereiset/ selbige beschrieben/ aber keiner so gründlich und eigentlich abgerissen/ als eigenhändig der curiose Herr Johann Michael Mändlein/ von Nürnberg/ selbsten mit besonderm Fleiß also bezeichnet/ wie hiernach folget.
Das Fundament hält in der Circumferenz und Umkreiß 12728. Schuh/ und also iede Seiten von einer Eck zum andern/ 682. Schuh. Die Höhe von der Erden bis zu der Spitzen dem Centro nach/ betrifft 520. Schuh. Von aussen bis an die Spitzen seind 208. Staffeln und deren iede von 2½ in 3. Schuh hoch. Der Platz zu öberst hält in sich 68. Schuh/ nach der Circumferenz/ darob ligen sechs grosse Stein voller Namen von mancherley Sprachen zum Gedächtnus eingegraben.
Die Thür/ oder der Eingang ist 4. Schuh hoch und breit/ der Zwerg-Stein ober der Thür II. Schuhlang und 6. breit.
Der erste Gang so hinabwerts declinirt ist lang 95. Schuh/ und 4. Schuh hoch/ und die Höle am Ende dieses Gangs 20. Schuh hoch/ und 12. Schuh lang.
Der ander Gang declinirt aufwerts und hat in die Länge 100. Schuh/ am Ende desselben auf der rechten Hand ist eine Thür/ und dabey ein sehr tiefes Loch/ in welches man in den eingehauenen Fußtritten/ so es zu beeden Seiten hat/ gar leichlichen hinunter steigen kan. Im Zuruckgang bemeldter Thür auf der rechten Hand/ komt man durch einen nicht gar langen Gang/ in eine gewölbte und schöne ausgemaurte Kammer/ da es an der Wand etwan 1½ Manns hoch/ ein vierecket Loch hat/ so ein anderer Gang seyn mag/ und ist diese Kammer lang 25. Schuh und 30. Sch. hoch. Im herausgehen dieser Kammer/ steigt man zuruck über dieselbe etliche Schritt in einen andern Gang/ welcher bey 30. Schuh hoch gewölbt/ 110. Schuh lang/ und 10. Schuh breit/ auch auf beeden Seiten gleich
Es bleibt unklar auf welche Quelle Sandrart in diesem Abschnitt zurück greift. Möglicherweise stützt er sich auf Informationen des nicht weiter bekannten Ägyptenreisenden Johann Michael Mändlein zurück, den er in dieser Textpassage erwähnt.The end of this part of the text is on page 759