TA 1679, I (Architektur), S. 19
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Dieser Abschnitt, der auf die graphische Ausgestaltung sowie die weitere Gliederung der Architekturkapitel der Teutschen Academie Bezug nimmt, wurde von Sandrart verfasst.The beginning of this part of the text is on page 750
kurtz und bündig zu erfahren. Dessen wir den Anfang machen/ mit dem Tempel Antonini und Faustinae, auch also folgens mit der gantzen Architectura bis zu Ende fortsetzen werden.SandrartInformat. on source text markers
Dieser Abschnitt, der auf die graphische Ausgestaltung sowie die weitere Gliederung der Architekturkapitel der Teutschen Academie Bezug nimmt, wurde von Sandrart verfasst.The beginning of this part of the text is on page 750
Von Zeichnung etlicher alten Tempel/
welche in Rom sind/ und erstlich zwar vom Tempel
Antonini und Faustinae.
PalladioInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 31):
Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. IX, Del tempio d’Antonino e di Fausta, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 30.NIcht weit vom Templo Pacis weiter oben siehet man den Tempel Antonini und Faustinae, dahero etliche in der Meinung stehen/ daß Antoninus von denen Alten in die Zahl ihrer Götter gesetzet worden: weil er seinen Tempel und Priester/ als die Salios und Antoninos gehabt. Die Facciata dieses Tempels ist von Seulen gemacht/ und deren Manier Picnostilos. Die Ebene/ oder der Boden des Tempels/ erhebt sich von der Erden bis auf den dritten Theil der Seulen-Höhe am Gange/ und da gehet man Staffeln hinauf/ denen auf der Seiten zwey Füsse/ welche in ihrer Ordnung rings um den Tempel aneinander stehen. Der Fuß dieser basamenten ist über die hälfft dicker/ als das Laubwerck am Capital/ auch viel läuterer gemacht/ und solches hab ich beobachtet/ daß es die Alten an allen dergleichen basamenten gethan/ auch an denen Fußstellen/ welche unter die Seulen gesetzet worden/ und das mit gutem Grund und Ursachen/ so da ist/ weil alle Theile eines Gebäues je näher sie der Erden sind/ je dicker sie seyn sollen. An dem äussern Theil derselben gerad bey den Winckel-Seulen des Gangs/ waren zwey Statuen für ein iedes basament Statt eines Gipfels. Der Fuß der Seulen war Attisch. Das Capitel mit Blättern auf Oliven-Art eingehauen. Der Architrave fregio und Cornice sind auf ein Viertel und
Drittel dieses Theils der Seulen-Höhe. Am Architrav lieset man noch diese Worte:
DIVO ANTONINO ET
DIVAE FAUSTINAE EX S.C.
An denen Zieraden sind auch Greifen eingehauen/ welche das Gesicht gegen einander kehren/ und die vordern Pfodten auf einen Leuchter setzen/ auf Art und Weis/ als sie zu opfern pflegten: Das Gesims hat keine dentelle
Den Begriff »dentello« (Zahnleiste) übersetzt Sandrart im Gegensatz zu anderen architektonischen termini technici in diesem Absatz nicht;
vgl. dazu allgemeiner der Kommentar zu »Der edlen Baukunst Italiänisch-Teutsche Wörter-Tafel.« (TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 18 f.). eingeschnitten/ und ist ohne modiglione
Den Begriff »modiglione« (Kragstein) übersetzt Sandrart im Gegensatz zu anderen architektonischen termini technici in diesem Absatz nicht;
vgl. dazu allgemeiner der Kommentar zu »Der edlen Baukunst Italiänisch-Teut-sche Wörter-Tafel.« (TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 18) f.; aber zwischen den dentelle und der Tropf-Leist/ hat es ein ziemlich groß ovelo, man siehet nicht/ daß innerhalb dieses Tempels einiger Zierad gewesen. Doch glaub ich/ wann ich die Herrlichkeit dieser Käyser betrachte/ daß doch einige seyn müssen/ und habe deswegen der Statuen Städ dahin gesetzt. Dieser Tempel hatte einen Vorhoff/ so von Peperin-Steinen gemacht war/ an seinem Eingang/ gegen des Tempels Gange über/ waren sehr schöne Bögen/ und rings herum Seulen/ auch andere sehr viel Zierlichkeiten/ von denen zwar heutiges Tages nichts mehr zu sehen. Auf denen Seiten des Tempels waren noch zwey andere offene Eingänge/ iedoch ohne Bögen; In der Mitte desselbigen Vorhoffs stunde Antonini Bild und Statua zu Pferd von Ertz gegossen/ welches noch heutiges Tages auf dem Platz Campidoglii in Rom zu sehen ist.PalladioInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 31):
Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. IX, Del tempio d’Antonino e di Fausta, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 30.
SerlioInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 31):
Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 102r f.
Wie bereits Sponsel betont, lassen die zahlreichen, nicht bei Serlio zu findenden Zusätze jedoch vermuten, dass ein späteres Werk als Quelle herangezogen wurde, das Serlios Regole rezipiert (vgl. Sponsel 1896, S. 31).The end of this part of the text is on page 752 VOrhabender Siegbogen ist von weissem Marmorstein unterhalb des Campidoglii, wie der Ort in unserm alt- und neuem Rom zeiget/ und annoch ziemlich bewahret zu sehen/ und ist aus denen darauf befindlichen Schrifften zuverstehen/ daß dieser Triumph- oder Siegbogen zur Zeit und zu Ehren des Lucii Septimii Severi Namen/ erhaben worden/ auch erhellet daraus/ daß zu diesem Werck viel von andern Gebäuen spoglirten Bildwercken gebraucht worden/ und ist
mit vielfältigen/ auch theils guten Bildern/ reichlich gezieret/ so wol hinten und zur Seiten/ als vornher. Dieser Bau ist nach dem Romanischen Schuh abgemessen/ der 12. Zoll/ und ieder Zoll vier Minuten in sich hält/ also daß der gantze Schuh in sich hält 48. Minuten/ der Grössere/ oder Mittelbogen hält nach der Breiten 22. Schuh/ und 15½. Minuten/ die zu beeden Seiten/ oder kleinere Bögen halten in der Breite 9. Schuh 30. Minuten. Die Dicke zur Seiten dieses Bogens 23. Schuh und 25. Minuten. Die Thürlein inwendig halten nach der Breite sieben Schuh 30. Minuten. Die
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 31): Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 102r f. Wie bereits Sponsel betont, lassen die zahlreichen, nicht bei Serlio zu findenden Zusätze jedoch vermuten, dass ein späteres Werk als Quelle herangezogen wurde, das Serlios Regole rezipiert (vgl. Sponsel 1896, S. 31).The end of this part of the text is on page 752