TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 351
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 578
Glanz repraesentirte/ daß man es oft für warhafte Stein selbsten gehalten/ wie dann viel Potentaten und Künstler solche für warhafte angesehen und probiret. Ja so gar in eben dem Gewicht befunden.
Wegen welcher großen Gaben dann ihme Ferdinandus der dritte/ Römischer in Gott hochseeligst gesegneter Käyser/ viel Gnaden erwiesen/ und auch höchlich denselben remuneriret / von seinen Werken aber sonderbare Kleinodien in seiner herrlichen Die Ovidianische Metamorphosis und Gedicht. Schatzkammer aufbehalten/ darunter sonderlich in einem großen Kasten des ganzen Ovidii Historien und Metamorphosis so verwunderlich geistreich und gar klein ausgebildet/ neben einer großen Mänge schöner Contrafäten/ als nämlichen Ihro Käyserl. Majestät selbsten in rechter Lebens-Größe Käyser Ferdinandus III. und Ordinari-Kleidung/ darinn das Haupt und die Augen sich herum wenden/ und der ganze Leib sich selbst in einem Seßel/ vermittelst innerlichen Uhrwerks/ nidersetzen und wieder aufstehen kan/ alles dermaßen natürlich/ daß einest der Ungarische Canzler und Bischof von Neutra , als er in dieser Käyserlichen Schatzkammer herum geführet worden/ und in das Zimmer kommen/ wo diese Käyserliche posirte Bildnis geseßen/ die sich bey seiner Ankunft aufgerichtet/ das Haupt und die Augen hin und her gewendet/ sich über solche unverhofte Käyserliche Gegenwart entsetzet/ auf die Knie nidergefallen und um Verzeihung gebetten/ daß er sich erkühnet ohne Befehl dahin zu kommen/ auch so lang kniend verblieben/ biß der Schatzmeister ihne aufgehoben/ gelachet/ und den Betrug offen und kundbar gemacht.
Ferner sind allda auch von ihme große Stuck zu sehen/ als nämlich die herrliche Feldschlacht des großen Alexandri, mit unzahlbaren kleinen Bildern / weiß das Wachs als natürlich Eisen zu härten. allwo die Schwerdter/ Harnisch und Bickelhauben aus Wachs dem Stahl und Eisen in der Farb und Härte ganz nichts weichen/ also daß die Eisen- und Stahlschneider selbst geschworen hätten/ diese Werke wären aus lauter Eisen-Arbeit gemacht. Ingleichen bildete er auch von temperirtem Wachs große Geschirr/ ob wärens von Jaspis, Agath oder Chalcedon, jedes nach Eigenschaft seiner natürlichen Art/ so daß man die wahre und wächsine kaum unterscheiden konte/ zumalen er in seiner Practic alles nur thun konte/ was bey andern unmüglich schiene. Dieses hatte er im Gebrauch/ wann er posirte/ daß er nicht/ wie andere Seine Art zu posiren./ das eingelegte Wachs mit den Posir-Stöcken darvon abname/ sondern vermittelst eines spitzigen Meßerleins/ das er in seiner rechten Hand/ und von brennender Kerzen es warm machte/ von einem Stuck Wachs nach Nohtdurft abschnidte/ und an die gedachte Kerzen hielte/ biß es schmelzte/ alsdann ließ ers auf sein Arbeit also warm abfliessen/ und regierte mit gedachtem Meßerlein es dermaßen zu seinem Vorhaben vernünftig/ daß viel unvermuhtete Seltsamkeiten heraus kamen/ wordurch folgends in großer Eilfärtigkeit er verwunderlich geschwind geistreiche schöne Arbeiten zuwegen brachte/ dern dann gedachte Käyserl. Majestät wie auch Chur-Bayren/ und sehr viele andere Potentaten
von Contrafäten/ Historien/ Jagden/ Feldschlachten/ und andern Sachen mehr/ in großer Anzahl besitzen/ und auch in großer Würde halten/ deßen seine vielfältig-güldene Ketten und Gnadenpfenning/ auch die herrliche Belohnungen/ so er fast von allen hohen Potentaten unsers Teutschlands/ (so ihne/ wegen seiner raren Wißenschaft und auch sonderbaren Höflich- und Annehmlichkeit/ sehr geliebt/ und außer seines Thuns zu viel andern Geschäften gebraucht) überkommen/ gnugsame Zeugnus geben können.
Sonderlich aber ist er in kleinen von Wachs gebildeten Historien/ sehr gut gewesen/ weßwegen auch Ihro Käyserliche Majestät/ wie Seine hohe Scholaren. auch andere Churfürsten und Potentaten mehr/ diese Wißenschaft zu begreiffen/ seine Lehrlinge und Scholaren worden sind.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The beginning of this part of the text is on page 578
De BieInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 504 ff.ARthus Quellinus/ von Antorf bürtig/ wurde XXIV. Arthus Quellinus/ Bildhauer/ der ältere. von der Natur gleichsam zu der Bildhauerey beruffen/ und ließe vielfältige Proben dieser seiner Wißenschaft/ in seiner Geburts-Stadt/ von sich sehen.De BieInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 504 ff. SandrartInformat. on source text markers:
Der Bericht von der Begegnung mit Duquesnoy sowie dem Antikenstudium in Rom ist eine Ergänzung Sandrarts.Woraufhin er nacher Rom gezogen/ und vermittelst des Francisci Quesnoy, als welcher ihm wolgeneigt gewesen/ in allem das rechte Liecht überkommen/ auch ihme sich bey denen antichen Academien steif zu halten/ fleißig angelegen seyn laßen/ wordurch er dann merklich zugenommen/ und wieder nacher Haus gekehret/ auch sich allda mit gutem Ruhm und Lob niedergelaßen/SandrartInformat. on source text markers
Der Bericht von der Begegnung mit Duquesnoy sowie dem Antikenstudium in Rom ist eine Ergänzung Sandrarts. De BieInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 504 ff.also daß seiner Arbeit viel nach Amsterdam begehret worden/ woselbst er Arbeitet an dem Amsterdamer Rahthaus. auch das Welt-berühmte Rahtshaus mit allen Statuen und Basso-rilieven, samt seinem Sohn/ Arthusio Quellino über sich genommen/ worzu er auch noch mehr andere gebraucht/ und in weißen Marmor/ auch andern harten und linderen Steinen alles sehr verwunderlich und kunstreich in sehr kurzer Zeit gemacht/ weßwegen er mit sehr großen Schätzen/ Medaglien/ und güldenen Ketten/ begabet worden. Von seinen Statuen sind viel in Engelland/ Schweden/ Dennemark/ und anderwärtshin zu denen Potentaten gesandt worden/ darum ihn billich der sinnreiche Voondel zu seinem großen Lob den heutigen Phidias benamset.
Artus Quellinius’ Hauptwerk stellt, wie Sandrart de Bie folgend (»op’t nieu ghebout Stadt-huys vol van sijn Const en geest«) ausführt, die Ausschmückung des Amsterdamer Rathauses dar. Diese beschränkt sich nicht nur auf den äußeren plastischen Schmuck, sondern wird im Inneren bspw. durch die Karyatiden des ehemaligen Gerichtssaals und Relieffries mit Darstellungen der Weisheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit fortführt. Es haben sich darüber hinaus aber auch Bildnisbüsten erhalten, wie etwa die des Amsterdamer Bürgermeisters de Graeff.De BieInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 504 ff.
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 555.
Bei de Bie findet sich eine wesentlich ausführlichere Lebensbeschreibung Arthus Quellinius d. J. Sandrart übernimmt lediglich die in der Bildunterschrift des dort abgedruckten Vitenporträts gegebenen Informationen.ARthus Quellinus der jüngere/ von S. Trügen XXV. Arthus Quellinus der jüngere/ Bildhauer.bürtig/ wohnete zu Antorf/ und ist ein künstlicher Bildhauer in Marmor und andern Steinen/ auch in Holz/ beynebens ein guter Baumeister/ (als welche Kunst ihne sehr berühmt gemacht/) gewesen.De BieInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 555.
Bei de Bie findet sich eine wesentlich ausführlichere Lebensbeschreibung Arthus Quellinius d. J. Sandrart übernimmt lediglich die in der Bildunterschrift des dort abgedruckten Vitenporträts gegebenen Informationen.
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Als Quelle liegt folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 500-502.XXVI. Lucas Faid Herbe, Bildhauer.LUcas Faid Herbe, von Mechechn/ war ein Lehrling des berühmten Künstlers Rubens/ und folgends ein sehr fürtreflicher Künstlers und Baumeister/ deßen Mänge Kunststück dieses Lob gewonnen/ daß er von harten Stein/ Bein und Holz/ natürlich lebendige Bilder machen können.De BieInformat. on source text markers
Als Quelle liegt folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 500-502.
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 531.XXVII. Petrus Verbruggen/ von Antorf.PEtrus Verbruggen von Antorf/ ist allda/ wegen seiner Kunst der Bilder und angehöriger Zierahten sehr berühmt gewesen.De BieInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S.26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 531.