TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 333
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25). in welcher etliche Berge an einem See-Port/ mit allerley Schiffzeug/ auch viele in einem offnen wilden Meer/ durch die Winde beunruhigte Schiffe. Gegen der vierdten Seiten sind ausgeholte Felsen/ Grotten/ mit verfallenen Ruinen/ Stucken von Gebäuden/ Statuen/ allerley Fragmenten, und wilde Thiere
Il est possible d’attribuer à l’influence de Tassi la présence peu habituelle dans l’œuvre de Lorrain de tempêtes en mer (Cat. Paris/Madrid 2011, p. 51). Ici Sandrart évoque ce thème dans une fresque, nous sont aussi parvenus deux dessins et quelques exemples dans le « Liber Veritatis » (Cat. Paris/Harleem 2011, p. 140–141)./ alles dermaßen meisterhaft gearbeitet/ daß hierinn allein der Vernünftige urtheilen kan/ daß unser Claudi Gilli das allerhöchste Lob in Landschaft-Mahlen erhalten/ und ich bekenne/ daß meine Feder zu schwach ist/ sein Lob nach Meriten vorzutragen/ weßwegen ich die Liebhabere selbsten zu seinen Werken/ theils in Rom/ theils bey andern Königen und Potentaten der ganzen Welt/ zuruck gewiesen haben will/ absonderlich bey uns Teutschen/ zu den wahren Kunst-Verständigen Sein Morgen- und Abendstund. und liebhabenden Freyherrn von Mayer/ und deßen Kunst-Cabinet zu Mönchen und Regenspurg/ allda er die von Ihro Churfl. Durchl. in Bayern aufgetragene hochwichtigsten Canzeley und schwäreste Reichs-Geschäfte/ mit einem curiosen Kunst-Cabinet/ von denen allerraresten Gemälden/ lindert/ und seinen Geist darmit ergötzet; darinn seine Gnaden/ von Claudii Gilli Hand/ eine Morgenröhte haben/ wie bey aufgehender Sonnen augenscheinlich der Thau sich verzehret/ daß Land und Bäume bescheinet werden/ alles in natürlicher Vertieffung/ wie es in der Natur selbst zu geschehen pflegt; Also auch in einem andern Stuck die Abendstund/ vor der Sonnen Untergang/ welche über die Berge röhtlich hinab ziehet/ worbey die hitzige rohte Trückene am Himmel/ und die Wärme/ wie in heißen Sommertägen geschieht/ an dem Gebürg/ Bäumen und Thälern/ ganz verwunderlich und natürlich zu sehen.
Pour l’étude de cette œuvre, voir aussi l’eau-forte présentée dans le cadre de l’exposition à Paris et Harleem en 2011 (Cat. Paris/Harleem 2011, p. 124–125, n°29).
Nach diesem ließ ermeldter Freyherr von Mayer noch ein drittes von ermeldtem Claudio Gilli mahlen/ da er vernünftig die zweyte Nachmittags-Stund ausgebildet/ wie das Vieh wieder durch einen Bach ausgetrieben wird/ in eine schöne Landschaft/ mit Bäumen/ Ruinen/ und vielfältiger Erweiterung im Feld und Gebürg/ alles der wahren Natur zum ähnlichsten/ so genugsam des Meisters Lob bezeuget/ und allen Landschaft-Mahlern zur Schul tauget/ worinnen sie lernen und gelernet werden mögen/ wie man eine Landschaft vernünftig ordiniren/ den Horizont beobachten/ alles dahin verlierend machen/ die Coloriten nach Proportion Seine Werke sind die Lehr-Schul aller Landschaft Mahler. der Weite halten/ jedesmal des Tages Zeit oder Stund erkantlich vorstellen/ alles zusammen in gerechte Harmonie bringen
En français dans le texte, Harmonie.
Sandrart use ici de mots qui font écho à la théorie du coloris de Roger de Piles et à sa notion de Tout-ensemble, l’union des différentes parties d’un tableau qui doit former un tout harmonieux (De Piles 1708). De Piles avait lu Sandrart, il le cite parmi les sources les plus importantes de l’époque dans la préface de son Abrégé (De Piles 1699). Il le mentionne également dans la biographie de Claude Lorrain dans ce même ouvrage (De Piles 1699, p. 522–524) et la similitude entre la vie rédigée par Sandrart et celle rédigée par De Piles est flagrante et significative de l’influence de l’Allemand sur le Français./ das vorder Theil stark herfür/ das hintere/ nach Proportion, weit hinaus lauffend machen könne/ wie solches alles in seinen Werken unvergleichlich zu finden/ dernthalben ich auch/ zu deßen Gedächtnus/ sein Contrafät in der Kupferblatte NN. beygefüget habe.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 562CCLXVI. Joseph Werner/ von Bern.ES ist nicht zu verwundern/ daß Joseph Werner sich in diesen Studien auch ungemein gemacht/ in welchem sein Vatter selbsten ein qualificirter Mahler/ und zu Bern berühmt gewesen/ auch viele gute Zeugnußen seiner Kunst hinterlassen/ dann durch solche Liebe zu der Mahlerey getrieben/ hat er seinen Sohn/ von Jugend auf/ zu derselben/
neben andern guten Qualitäten/ gewiesen/ und unter seiner Handleitung einen Anfang in der Kunst machen laßen/ hernach aber zu dem berühmten Lernet bey Matthaeo Merian. Matthaeus Merian in Frankfurt/ um bey selbigem sich in großen Stucken von Oelfarben erfahren zu machen/ verschickt/ allwo er so zugenommen/ daß er nicht allein große Hofnung/ sondern mehr und mehr Versicherung/ seiner erlernenden großen Wißenschaft/ gegeben: Worauf er sich von dannen nach Italien verfüget/ und daselbst alles zu seinem studio beförderlich-und nutzliches durchsehen/ Komt in Italien. besonderlich aber die Stadt Rom/ und was in selbiger denkwürdiges (indem sie ein herrliches Theatrum und Schaubühne aller Künsten ist) sich vernünftig zu Nutzen gemacht/ die fürnehmste Kunstwerke emsig nachgezeichnet/ und darmit etliche Jahre zugebracht.
Alldieweil aber nun die in fresco und Oelfarben-Stuck so beschaffen sind/ daß/ wann ein Bild/ Leib oder Angesicht angefangen/ man daßelbe an dem Tag/ da der Stoff noch naß ist/ endigen mus/ weil/ wann solches vertrucknet/ die frische und harte Farben sich nicht mehr wol untermängen/ sondern die Arbeit aller krätzig scheint/ da man hingegen Begibt sich auf die Miniatur. von der Miniatur-Arbeit stündlich abbrechen mag/ hat er sich auf die kleine Miniatur-Stücklein geleget/ und ist gar bald darinnen so berühmt. worden/ daß seine Werke bey allen Potentaten geliebet/ verlanget und gesuchet/ mithin durch sein Lob täglich weit und breit ausgestreuet wurde/ zumal da seine Gemälde von den großen Potentaten/ Cardinälen und Königlichen Abgesandten in alle Theile der Welt gebracht worden.
Aus Italien begab er sich nach Paris/ an den Komt in Frankreich. Königlichen Hof/ und machte daselbst viele denkwürdige Werke von Miniatur, bestehende in Poetischen Gedichten und Alludien, zu Lob selbiges Königes/ die viel zu weitläuftig zu erzehlen fallen Seine Werke daselbst. würden/ doch ist gewiß/ daß er in selbiger Arbeit an Invention, Vernunft und Zierlichkeit/ alle andere weit übetroffen: Neben diesem hat er zum öftern des Königs und anderer hohen Potentaten Contrafäte sehr glücklich und wol gebildet/ insonderheit aber sind die jenige Stuck zu rühmen/ die er für den grossen Kunst-Liebhaber Mons. Quinot gemahlt/ als erstlich den Parnassum mit denen Musen, und derselben sinnreiche Figuren; die Göttin Pallas, die Göttin Juno, Diana und Flora, auch eine flüchtige Dido, wiederum/ wie Dido sich selbsten ertödtet/ der Artemisien Treu/ da sie ihres Ehgemahls Asche trinket: Das berühmte Colossaeum zu Rom: Die Schlangen oder Monstra von Cadmus, auch den heiligen Eustachium, alle in sonderbaren Stucken/ mit großer Kunst und Fleiß erfüllet. Die hier erwähnten und überwiegend nicht mehr erhaltenen Miniaturen werden in einem Zyklus von Epigrammen von Quinault selbst und auch in einem von Sandrart verwendeten Gedicht von Jean Bahier mit dem Titel »Peintures poétiques des excellens tableaux de mignatures faits par l’illustre et incomparable J. de Werner pour M. Quinault« (Troyes 1668) beschrieben; vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 406, Anm. 942 und Klemm, Kommentar Viten, S. 883, Anm. zu S. 568, 22.
Hierauf begabe sich unser Künstler von dannen Setzt sich zu Augstburg. ins Teutschland/ und setzte sich in die schöne Stadt Augstburg/ allwo er für vorgedachten König so wol als für andere Liebhabere gearbeitet/ und nachdem er auch daselbst berühmt worden/ verlangte Ihro Churfl. Durchl. in Bayern Frau Gemahlin/ als eine große Liebhaberin der Künsten von seiner Hand die sieben Geheimnißen unser lieben Frauen/ die er mit großem Fleiß und Verstand wol ordinirt/ und
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).The end of this part of the text is on page 562