TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 300
Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21): Mander, Schilderboek, Het leven van Iooris Hoefnaghel, Schilder en Poeet, van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 262r–263v [Accessed: 2011-11-16. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63EdFFyU3].The beginning of this part of the text is on page 524
gemacht. Als er wider nach Haus in Niderland gekommen/ und unterschiedliche fremde Arten von Thieren/ Bäumen und andern mitgebracht/ wurde Geräht in Armut. er von Hans Bol ferner unterwiesen/ und wohnte zu Antorf. Als er nun daselbst alles/ was er in seiner Handelschaft hatte/ verlohren/ indem er und sein Vatter (die in Gesellschaft stunden) in dem Spanischen Auflauf viele 1000. Jubelen in einen Bronnen verborgen/ welches eine Dienstmagd/ die darum Wißenschaft hatte/ einem Spanischen Soldaten offenbahret/ reiste er mit dem Abraham Ortel durch Venenig Venedig nach Augspurg/ zu denen Grafen Fuggern/ und weil ihm daselbst gerahten worden schwingt sich aber durch seine Kunst am Bayerischen Hof wider in die Höhe./ die Churfürstliche Kunst-Kammer zu München in Bayren zu besichtigen/ fürters dahin mit einem Recommendation-Schreiben von ermeldten Grafen. Nachdem er solche besehen/ fragte ihn der Churfürst/ ob er nicht auch etwas von seiner Kunst bey sich hätte; da zeigte selbiger sein und seiner ersten Hausfrauen Contrafäte/ und noch einige Stücklein von Bestien und Bäumen/ miniatur auf Pergament; Bald hernach/ als er kaum wider nach Haus gekehrt/ sandte der Herzog seinen Hofmeister/ und ließ ihn fragen/ was er darfür begehrte? Weil aber Hufnagel sich für keinen Mahler ausgegeben/ getraute er sich nicht dafür zu fordern/ biß Ortelius ihme zugesprochen/ und für ihn hundert Goldkronen begehret/ die der Herzog alsobald geschickt und begehrt/ daß er bey ihm in Dienst verbleiben möchte/ welches er auch nach seiner Zuruckkunft aus Italien zu thun versprochen; Unterdeßen gabe ihme der Herzog 200.Gold-Cronen/ um seine Hausfrau aus Niderland dahin zu bringen/ fande also der Churfürst mehr Vergnügen an ihm/ als er hinter ihm gesucht. Auch gab ihme Ferdinandus Herzog von Insbruck jahrlich vierhundert Gulden/ acht Jahr lang mit miniatur ein sehr schön geschriebnes Meßbuch zu mahlen/ welches er auch so sinnreich/ künstlich und schätzbar in bestimter Zeit geendiget/ daß sich jedermann darüber verwundert/ weil so viel Kunst-reiche und unterschiedliche Inventiones darinn zu sehen waren/ daß es schiene/ ob hätte einer seine ganze Lebens-Zeit/ und nicht so wenig Jahre/ darmit zugebracht. Weßwegen ihm der Herzog auch zweyhundert Gold-Cronen verehret hat.
Nach diesem machte er für Käyser Rudolpho Seine vier Bücher von Thieren. vier Bücher/ eines von den vierfüßigen/ das ander von den kriechenden/ das dritte von den fliegenden/ und das vierdte von schwimmenden Thieren Damit sind die »Animalia rationalia et insecta« (1575–80) gemeint, Gouachen mit Darstellungen von exotischen Tieren und Pflanzen (heute in Washington, National Gallery of Art). Die Objekte gehörten vermutlich zur Sammlung Rudolfs II. (vgl. Mander/Miedema 1994–99, Bd. V, S. 20)./ vor deren jedes er tausend Gold-Cronen bekommen/ und in Käyserliche Dienste um große Bestallung angenommen ward. In Niderland weiß ich nichts von Ihm/ als zu Amsterdam ein sehr schönes Stücklein bey Jacob Razet. Er konte zu Nacht/ Fleißes halber/ nicht wol schlaffen/ und stunde Morgens Ist ein guter Poet. stets um 4. Uhr auf/ Carmina zu dichten/ die er Geist-reich in Lateinisch und teutscher Sprache verfasset/ und ein ganz Niderländisches Buch so zierlich übersetzt/ als ob es urspringlich also aufgesetzt worden wäre; ware sonsten gutherzig und mild/ und wuste alles mit Bescheidenheit auszurichten/ starbe Anno 1600. 55. Jahr alt/ und hinterließe einen Sohn Johann Hufnagel genant/ der ebenmäßig
in der Mahlkunst sich berühmt gemacht.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21):
Mander, Schilderboek, Het leven van Iooris Hoefnaghel, Schilder en Poeet, van Antwerpen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 262r–263v [Accessed: 2011-11-16. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63EdFFyU3].The beginning of this part of the text is on page 524 SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Seine Abbildung zeigt die Blatte KK.SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
De BieInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21):
De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 65–73.
Sandrart gibt in Auswahl nur einige der von de Bie zitierten Verse wieder.CXL. Abraham Janson/ Mahler von Antorf.UNter allen den vollkomnesten in der Stadt Antorf wurde Abraham Janson/ wegen der in so frühzeitigen Jugend wol-ergriffenen Kunst und Fürtreflichkeit in großen Historien am meisten gelobt; vermehrte auch sein Lob durch tägliche Bäßerung/ und geriehte dardurch in sonderbares Ansehen/ also daß fast alle Monarchen/ Potentaten und Kunst-liebende von seiner Hand etwas in Kirchen und Kunst-Sälen verlangt und zu haben begehret. Gewiß ists/ daß zu seiner Zeit keiner ihme gleich gewesen/ und würde er zu noch viel höherm Grad gestiegen seyn/ wofern er ihme selbst in der Fremde/ für die verlangte endliche Vollkommenheit nicht selbst großes Unrecht zugefüget hätte/ in Empfahung der Liebe/ als einer annehmlichen Sinnreiche Reden/ wider die unzeitige Liebe. Wunden/ wohl-schmeckendem Gift/ süßen Bitterkeit/ lieblichen Krankheit/ angenehmen Straf und frölichen Tod/ worvon der hochtrabende Pensionarius Cats in holländisch folgendes sehr löblich gedichtet:
En beletten menich vverck.
Item:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 65–73. Sandrart gibt in Auswahl nur einige der von de Bie zitierten Verse wieder.
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Wo die Liebe schleichet ein/
Alle Künst vertrieben seyn/BirkenInformat. on source text markers
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
De BieInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21):
De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 65–73.
Sandrart gibt in Auswahl nur einige der von de Bie zitierten Verse wieder.Dann
Dahero der gekrönte Poet hiervon sehr schön dergestalt singet:
Multa tulit fecitque puer, sudavit & al-¶ sit.
Abstinuit Venere & vino, qui Pythia can-¶ tat
Tibicen: didicit prius, extimuitque ma-¶ gistrum. Vgl. Horaz, Ars poetica, 412–15
Will so viel sagen/ daß der zu Ehr und Ruhm suche durch einige Kunst zukommen/ sich in seiner Jugend vor keiner Beschwärde und Mühsamkeit/ Hitz oder Kälte/ entsetzen/ sondern sein Witz und Verstand aufbieten/ und alle Sinnen daran spannen müße/ Labor enim bonae gloriae pater est, weil die Arbeit aller Ehren Nährer und Pflegvatter ist/ welches auch Ovidius mit beykommenden Versen höchlich betheuret/ sprechend;
Nam veniet tacito curva senecta pede.De BieInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 65–73. Sandrart gibt in Auswahl nur einige der von de Bie zitierten Verse wieder.
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Arbeitet/ weil ihr könt/ durch Jugend/ Witz¶ und Stärke/
Dann wann das Alter komt/ verderbt es alle¶ Werke.BirkenInformat. on source text markers
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
De BieInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21):
De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 65–73.
Sandrart gibt in Auswahl nur einige der von de Bie zitierten Verse wieder.The end of this part of the text is on page 526Dann die Trägheit und Untugend hat noch niemand zu Ehren erhoben/ nach Beglaubigung Sallustii: Nemo unquam ignavia est factus immortalis. Dann so bald die Trägheit und der Müßiggang einschleichet/ eröfnet man die Thüren allen andern Lastern/ und wird wahr das uhralte
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 21): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe 1661, S. 65–73. Sandrart gibt in Auswahl nur einige der von de Bie zitierten Verse wieder.The end of this part of the text is on page 526