TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 183
LXXVIII. FRIDERICO BAROZIO, Mahler von Urbino. Seine Geschicklichkeit in der Kunst. Seine Werke. LXXIX. GIACOMO PALMA, Mahler von Venedig. Seine Werke in Amsterdam/ Juno, Pallas und Venus. Seine Zeichnungen/ so in Kupfer ausgegangen. Ein anderer Giacomo Palma mahlet einen See-Sturm/ und andere Werke. LXXX. GIOSEPPO D’ ARPINO, Mahler zu Rom. Ubet sich sehr fleißig im Zeichnen. Fangt an für den Papst zu arbeiten/ in das Capitolium, und zu S. Johann in Laterano. Mahlet für den Papst zu Ferrara drey Stuck; wird zum Ritter von S. Peter gemacht. Renoviret die Kirche zu S. Johann in Laterano. Andere seine Werke. Komt nach Paris. LXXXI. ANNIBAL, LUDOVICO und AUGUSTINO CARRACCI, dern zween Brüder/ und Mahlere von Bolognen. Ihre erste Werke in Bolognen. Sonderbar neu-erfundne Art der Ornamenten.  Die Historie von S. Benedicto. Beschreibung der herrlichen Gallerie des Cardinals Farnese. Seine Armut. Mahlet
 Die Historie von S. Benedicto. Beschreibung der herrlichen Gallerie des Cardinals Farnese. Seine Armut. Mahlet  die sieben Werke der Barmherzigkeit. Ludovico Caracci, Landschaft- und Klein-Mahler. Augustino Caracci, Kupferstecher. LXXXII. MICHAEL ANGELO MARIGI von CARAVAGGIO, Mahler/ mahlet nichts/ als nach dem Leben; was zu halten seye von dem Mahlen nach dem Leben. Komt mit Gioseppo d’ Arpino in Streit. Mahlet
 die sieben Werke der Barmherzigkeit. Ludovico Caracci, Landschaft- und Klein-Mahler. Augustino Caracci, Kupferstecher. LXXXII. MICHAEL ANGELO MARIGI von CARAVAGGIO, Mahler/ mahlet nichts/ als nach dem Leben; was zu halten seye von dem Mahlen nach dem Leben. Komt mit Gioseppo d’ Arpino in Streit. Mahlet  die Historie/ wie Thomas seinen Finger in des Herrn Christi Wunden leget/ und andere geistliche Stuck.
 die Historie/ wie Thomas seinen Finger in des Herrn Christi Wunden leget/ und andere geistliche Stuck.  Die Beruffung des Apostels Matthaei.
 Die Beruffung des Apostels Matthaei.  Ein sehr guter Cupido von seiner Hand. Wird Ritter von Malta. LXXXIII. BARTHOLOMEO MANFREDI Mahler/ leget sich auf große Stuck. LXXXIV. GIOSEPPO à RIBERA VALENT. SPAGNIOLETTO, mahlet gern abscheu- und erschreckliche Sachen/
 Ein sehr guter Cupido von seiner Hand. Wird Ritter von Malta. LXXXIII. BARTHOLOMEO MANFREDI Mahler/ leget sich auf große Stuck. LXXXIV. GIOSEPPO à RIBERA VALENT. SPAGNIOLETTO, mahlet gern abscheu- und erschreckliche Sachen/  den in der Hölle gequälten Titius und
 den in der Hölle gequälten Titius und  Ixion,
 Ixion,  des Cato Uticensis Selbst-Mord.
 des Cato Uticensis Selbst-Mord.  Einen trunkenen Silenus. LXXXV. CAVALIER DE MASSIMI, befleißiget sich der Annemlichkeit.
 Einen trunkenen Silenus. LXXXV. CAVALIER DE MASSIMI, befleißiget sich der Annemlichkeit.
LXXVIII. FRIDERICO BAROZIO, Mahler von Urbino.Mander Informat. on source text markers:
Informat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Frederijck Barozio, uytnemende Schilder van Vrbijn, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 186v–187r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SITH7h].The end of this part of the text is on page 397GLeichwie man unterschiedliche und mannichfaltige Eigenschaften in der Natur befindet/ auch wol in einem einigen Ding/ daß Erd/ Stein/ Sand und anders vereiniget sind/ also sihet man auch unter den Kunstreichen Mahlern/ daß selbigen die Natur entweder gespärig oder freygebig/ hart oder mild die Hand gereichet habe/ dann einer ist von wenig Ordinanzien/rauch/ hart/ und unlieblich in seinen Farben; der ander in ordiniren/ mahlen und allen Dingen der Kunst ganz vollkommen/ so/ daß ihre Ding ebenfalls von denen Kunstverständigen Mahlern/ als gemeinen Volck/ mit grossem Gefallen angesehen und höchlich gepriesen werden. Unter diese leztere nun/ so ganz angenehm/ liebreich und schön gemahlet/ ist absonderlich würdig zu zehlen FRIDERICH BAROZIO, der/ gleichwie er zu Urbino geboren/ also scheint/ als ob er mit selbigem Luft den hochverständigen Geist an sich gezogen habe/ welchen sein Mitburger Raphael gehabt/ oder daß selbiger ihme auf seinem lezten Todbett seine Gaben zum Erbtheil hinterlassen.
Er soll/ so viel ich Nachricht finden kan/ in seiner Jugend/ zu Zeiten Papsts Pauli III. zu Rom
Seine Geschiklichkeit in der Kunst. gewesen seyn/ und daselbst auf nassen Kalk viel gemacht haben/ doch hat er sich meistentheils allezeit in seiner Geburts-Stadt Urbino aufgehalten; weil er zu Rom wegen seiner Tugend und Kunst sehr gesucht und geehret/ von anderen aber mißgönnt wurde/ auch ohnversehens erkrankte/ nicht ohne Beysorg/ es wäre ihme etwas ohnrechts beygebracht worden/ deswegen um so viel mehrer der Herzog ihn zu Ehren bey sich behalten. Er ware sehr artlich/ sinnreich von Zeichnung/ verständig: und lieblich in seinen Inventionen/ und konte die Affecten und andere Theile der Kunst wol ausbilden. So war er auch gut in Stellungen/ Angesichtern und nackenden Bildern/ von jedem Alter/ und konte selbigen eine wolständige Holdseligkeit geben; Er hat viel gute Contrafe nach dem Leben gemacht/ auch unterschiedliche Taflen und Historien; wie dann auch sehr wolgefällige Marienbilder von Oelfarbe/ worzu er meistentheils in allen das Angesicht seiner Hausfrauen gebrauchet/ und dieselbige mit ihrem Kind auf unterschiedliche Manier ganz anmuhtig nach dem Leben gemahlt; auch viel Zeit daran gestrekt/ daß er natürlich die lachende Angesichter/ so wol der Kinder und Frauen/ als alter Männer recht zuwegen bringen möchte.
 Informat. on source text markers
Informat. on source text markersAls Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, Het leven van Frederijck Barozio, uytnemende Schilder van Vrbijn, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 186v–187r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SITH7h].The end of this part of the text is on page 397
