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TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 29

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Das IV. Capitel.
Von dreyen nachfolgenden Mahlern/ PHILO-
CHARES
, MELANTHUS

und APELLES.
Innhalt.

XXXI. PHILOCHARES, Mahler. War ein vortreflicher Contrefeter. Seine Werke. XXXII. MELANTHUS, Mahler. Wann er gelebet. Viererley Farben der Alten. Seine Werke. Mahler-Kunst ist in hohem Wehrt. Was ein Talent sey. Des Aratus Grabmahl. XXXIII. APELLES, der Prinz aller Kunst-Mahlern selbiger Zeit. Liebhaber der Poëten und Mahlere. Wann er gelebet. Wo er gelernet. Ist der fürtreflichste unter allen. Seine Gemälde geben den jezigen nichts nach. Seine Lieblichkeit im Mahlen. Aufrichtige Herzhaftigkeit. Wett-Streit mit dem Protogenes. Was des Apelles Linie gewesen. Verlachet die unvernünftige Geschwindigkeit. Höret gerne andere von seiner Arbeit judiciren. Gibt Anlas zum Sprüch-Wort: Ne sutor ultrà crepidam. Ist sehr leutselig. Wird von dem Grossen Alexander sehr geliebt. Die Historie von der schönen Campaspe. Seine Werke. Waren in hohem Wehrt. Hat seine Feind und Neider. Ist gegen seine Mit-Meistere gar beförderlich. Macht fürtrefliche Contrefät. Andere seine Werke. Venus Anadyomene, Coa. Entgeht großer Gefahr. Sein Stuck hiervon/ die Verleumdung und ihre Gespielen abbildend. Kommt nach Rom/ und arbeitet viel daselbst. Sein bewunderliches Pferd. Andere seine Werke. Erfindet einen Fürnis/ zu Conservation der Gemälde/ und das Schwarz aus Helfenbein zu brennen.

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XXXI. PHILOCHARES, Mahler.ManderInformat. on source text markers:
Alas Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Philochares, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75r–75v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmEPgTM].Christina Posselt, 11/07/2011
PHILOCHARES hatte auch bey den Alten großes Lob/ wegen seiner Kunst/ erlanget/ von dessen Leben und Geburt man doch weder Zeit noch Ort aufgeschrieben findet. Er hat aber den Ruhm/ Ein vortreflicher Contrefeter. eines trefflichen Contrefeters nach dem Leben/ erhalten/ weßwegen ihne der Römische Monarch, Augustus, die Contrefäte des Glauci und seines Sohns Aristippi,Seine Werke. in seine Raht-Stuben machen lassen/ welche er einander so ähnlich gebildet/ daß man/ ohne merklichen Augenschein/ der abnehmenden Jahren bey dem Alten/ keinen Unterschied an ihnen spüren konte/ so gar/ daß man auch schon sahe/ wie der Sohn/ einen/ des Vatters seinem/ gleichfärbigen Bart/ bekommen würde. Die Tafel wurde von dem Römischen Raht gar hoch gehalten/ und schreibet Plinius, daß man/ in Besichtigung derselben/ die darinn verborgene große Kunst/ nicht genug habe preißen können. Er hat auch gemahlt einen mutigen Adler/ der mit seiner Klauen einen Adler Vielmehr einen Drachen (vgl. Mander, Schilderboek, Van Philochares, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v [ Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmEPgTM]), was hier wohl versehentlich vertauscht wurde.Christina Posselt, 11/07/2011 fest gehalten hat.ManderInformat. on source text markers
Alas Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Philochares, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75r–75v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmEPgTM].Christina Posselt, 11/07/2011

XXXII. MELANTHUS, Mahler.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Christina Posselt, 11/07/2011
Zu seiner Zeit war auch der vornehmsten einer MELANTHUS, der auch jezuweilen Melanthius genennet wird/ und doch nur einer ist/ wie aus vielen Umständen abzumerken.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Christina Posselt, 11/07/2011
SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
Seine Bildnis ist zu finden in der Kupferblatten/ mit Lit. E. bezeichnet.SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Christina Posselt, 11/07/2011The end of this part of the text is on page 230
Man hält/ doch nicht gewiß/ darfür/ daß er aus Sicyonien bürtig gewesen seye/ weil er/ neben dem Apelles, bey dem Macedonier Pamphilus, die Mahl-Kunst erlernet/ wie oben/ in des Pamphilus Leben/ angeführet worden/ woraus zugleich abzunehmen ist Wann er gelebet. die Zeit/ wann er gelebet. Plinius lib. 35. c. 7. setzet ihn bey die drey fürtrefflichste Mahlere/Apelles, Echion, und Nicomachus, und sagt/ daß diese

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Viererley Farben der Alten. vier Kunst-volle Meistere nur viererley Farben gebraucht hätten/ nämlich weiß/gelb/ roth und schwarz. Das weiße hätten sie gemacht von Tripoli oder Melinum; das gelb seye gewesen/ das Obergelb Gemeint ist Ockergelb.Christina Posselt, 11/07/2011 aus Attica, Sil Atticum genannt: Ihr rothes seye gewesen Sinopis Pontica, und das schwarze nichts anders als Vitriol; womit sie doch so köstliche Stucke gemacht hätten/ daß ein jedes derselben des Reichtums einer schönen Stadt wehrt gewesen wäre. Er hat gelebet zu den Zeiten des Aristratus, Königs/ oder vielmehr Tyrannens der Sicyoner: Selbiger hatte sich lassen von Melantho, auf einem herzlichen herrlichen/ und mit vier mutigen Pferden bespannten Triumph-Wagen/ abbilden:Sein Werk. Neben ihme stunde auf dem Wagen/ die/ in weiblicher schöner Bildnis vorgestellte Victoria, den Aristratum mit einem Lorbeer-Kranz krönend. Obwol nun dieses Werk sehr groß war/ eilete dannoch der Tyrann sehr damit/ daß Melanthus bewogen worden/ die Hülfe seiner Mit-Gesellen anzurufen/ damit der Tyrann seinen angedroheten Grimm nicht über ihne ausschütten möchte. Wie kunstreich aber dieses Werk ware/ wurde es doch nachmals verderbet. Dann/ als der Feind aller Tyrannen/ und die Freyheit-liebende Hauptmann/ Aratus von Achajen/ nach dem Tod des Aristratus, die Stadt Argos mit List eingenommen/ den Tyrannen Nicocles verjagt/ und sein Vatterland Sicyonien von der Tyranney erlöset/ ließe er alle Bildnisen der Tyrannischen Regenten zerschlagen und zerreissen: Als ihme nun/ uuter unter andern/ auch dieses schöne Gemälde vorkame/ hat er es lang zweifelhaftig angesehen/ und bedacht/ ob er es/ gleich andern/ verderben solte: Endlich überwunde der Haß gegen den Tyrannen/ die Liebe zu der Kunst/ und befahle dieses herrlichen Stuckes Untergang. Plutarchus schreibt: daß/ des Arati vertrauter

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Christina Posselt, 11/07/2011The end of this part of the text is on page 230