Pyramide des Gaius Cestius (Rom)

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Basic data

Date

um 12 v. Chr. (Census)

Material(s)/Technique

Travertin, Marmor, opus caementicium

Dimensions

29,4 m (Seitenlänge); 36,5 m (Höhe)

Inscriptions

West- und Ostseite jeweils oben (original):

C CESTIVS L F POB EPVLO PR TR PL

VII VIR EPVLONUM

Ostseite (original):

OPVS APSOLVTUM EX TESTAMENTO DIEBVS CCCXXX

ARBITRATV

PONTI P F CLA MELAE HEREDIS ET POTHI L

West- und Ostseite jeweils unten (modern):

INSTAURATUM AN DOM MDCLXIII

Location

Rom, Regio XIII, bei der Porta S. Paolo in die Aurelianische Mauer miteinbezogen

External resources

Census: 150957

Mentions in the “Teutsche Academie”

“… Erden/ gemahlte Gewölber/erfunden/ die noch/ von den heydnischen Zeiten ab herwarts/ verborgen gewesen; nemlich der Römer alten Feldherns C. Cestii, in der Stadt Rom Ringmauer halb in und halb ausstehende Pyramis oder Grabmahl: bey deren Eröffnung ein verborgen Zimmer aufgegraben worden/ darinnen viel vortrefliche Mahlerey/…”
TA 1679, III (Malerei), S. 17

“Alexander der lässt C. Cestii Pyramis ausbessern.”
TA 1679, III (Malerei), S. 23

“… nutzbaren Sachen/ welche Pabst Alexander, bey seinen Lebzeiten/ vorgenommen/ war auch diese/ daß er C. Cestii, Pyramidem, oder Grab-Spitze wieder ausbessern ließ: so wol darum/ weil diese Pyramis, als ein altes herrliches Monument eines schlechten Burgers in Rom/ ein lebendiges Gedächtnüs von sich gegeben; Als auch/ weil/ durch dieses Werck solche Sachen an Tag gekommen/ die rechtschaffenen Liebhabern der Antiquität/ zu mercken wol von nöthen. Damit nun diese einer so schönen Wissenschafft unberaubt seyn möchten: Habe solches hiermit ans Liecht…”
TA 1679, III (Malerei), S. 23

“Weil nun obangeregter Pabst befohlen hatte/ besagte Pyramidem, oder Flamm-Seule/ welche fast zu Grund gehen wolte/ wieder in den Stand/ als sie ietzo zu sehen/ zu zu richten und bis…”
TA 1679, III (Malerei), S. 23

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Annotations

Bei dem Bauwerk in Form einer Pyramide handelt es sich um das Grabmal für C. Cestius, der zur Zeit des Kaisers Augustus lebte. Die Inschrift auf der Ost- und Westseite der Pyramide nennt als Ämter des Bestatteten Praetor, Tribunis Plebis und Septemvir Epulonum. Die überwölbte Grabkammer von etwa 4 x 6 m Größe enthält Malereien des sogenannten Kandelaberstils, die schlecht erhalten sind, s. Neudecker 2005, S. 107 f. Zwei im Jahr 1662 vor dem Grabmal gefundene Statuenbasen mit gleichlautenden Inschriften geben die Namen der Erben des Cestius an, unter denen sich M. Agrippa, der Schwiegersohn des Augustus befand. Cestius’ genaues Sterbedatum ist nicht bekannt, er muss jedoch vor 12 v. Chr. gestorben sein, dem Todesjahr des Agrippa. Im Jahr 1663 wurde die Pyramide unter Papst Alexander VII. restauriert und ein neuer Zugang zur Grabkammer mit einer Tür an der Westseite geschaffen, vgl. Nash, Rom, Bd. II, S. 321. Von diesen Arbeiten berichtet Sandrart im Text; s. TA 1679, III (Malerei), S. 23 (»UNter andern denckwürdigen und nutzbaren Sachen/ welche Pabst Alexander, bey seinen Lebzeiten/ vorgenommen/ war auch diese/ daß er C. Cestii, Pyramidem, oder Grab-Spitze wieder ausbessern ließ«) und TA 1679, III (Malerei), S. 24 (»Belangend nun die Mahlereyen/ welche in oberwähnten Zimmer zufinden/ und worein man ietziger Zeit/ durch einen neu-eröffneten Gang/ auf der Occidental-Seiten/ gehen kan«).
Carolin Ott, 04/12/2010