TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 299
e naturalezza; Riposo durante la fuga in Egitto, ca. 1625–26, Wien, Kunsthistorishes Museum, già di proprietà del duca di Buckingham: Kat. Rom u.a. 2001–2002, cat. 45, pp. 217–220; replica del dipinto oggi conservato a Birmingham, una delle invenzioni del pittore che ha goduto di maggior fortuna. Il testo ruota intorno al gioco di parole: «aufs aller gentileste vorgestellt”. non da meno era un Lot che dorme in grembo alla figlia, mentre l’altra figlia si volta a guardare l’azione del padre, meravigliosamente raffigurato, che non potrebbe essere migliore. Lot e le figlie, 1628, Bilbao, Museo de Bellas Artes, già nelle raccolte di Carlo I d’Inghilterra (Kat. Rom u.a. 2001–2002, cat. 46, pp. 232–234). Anche questo è un soggetto più volte affrontato dal pittore, ma in diversi modi.
Quando andai via da Londra vi lasciai questo mio fidatissimo amico, e dovetti apprendere in seguito che si era congedato da questa terra; [pur] mancando di notizie successive ho voluto aggiungere questa breve biografia agli altri artisti, ad eterna lode e gloria e per futura memoria dei posteri, e mi sono voluto mostrare nei suoi confronti come si conviene ad un vero amico. Il suo ritratto si può vedere non tra gli italiani, ma nella tavola KK, Il ritratto è derivato dall’Iconographie di Van Dyck. dal momento che ha vissuto per lo più fuori della sua patria, e [fuori] anche morì.
[Marginalspalte: CXXXVI. Adrian von Utrecht.]ADrian von Utrecht war gebohren Anno 1599. zu Antorf/ und vorhin niemalen dieser Profession, sondern er machte allerley Feder-Wildbrät/ ausgezogene Hüner/ ganze Pfauen/ sonderlich aber Indianische Hanen/ und deren gewohnliche actiones, dermaßen natürlich in Lebens-Größe/ daß jederman glaubte/ sie wären lebhaftig zugegen; Dannenhero sie von dem Römischen Käyser/ König in Spanien/ sonderlich aber von den Holländern emsig gesucht/ geliebt/ und in hohen Ehren gehalten worden/ er starbe auch in seiner Geburts-Stadt.
[Marginalspalte: CXXXVII Die Baccarellen von Antorf.] Die edle Mahler-Kunst ist bey keinen Familien also lang gleichsam erblich geblieben/ wie bey denen Baccarellen von Antorf/ dann dieselbe in Landschaft-Mahlen so wol zu Antorf/ als zu Rom/ fast undenkliche Jahre florirt/ maßen von ihren Werken an beeden Orten ein zimlicher Vorraht gewesen/ da sie herrliche Landschaften Als Beispiel siehe die Waldlandschaft von Gilles Backereel. in groß/ und darinnen sonderlich wol die Bäume/ Blätter und Gründe ausgebildet. Es sind aber der Baccarellen zu Rom sehr viel gestorben/ und so bald hievon die Zeitung nach Antorf kommen/ ist gleich ein oder zween andere dieses Namens/ zu Ersetzung der vacuirenden Stelle/ dahin gereist/ welche so lang geblieben/ (wann sie der Tod nicht übereilet) bis sie andere dieses Namens und Freundschaft aus Niderland abgelöset: Also hab ich selbst sieben oder acht alda gekant/ welche sich alle Tugendsam und rühmlich aufgeführt/ waren fast alle gleicher Qualität/ und verzehrten das gewonnene Gut wieder in Lust und Frölichkeit. Sonderlich haben sich von ihnen wol herfür gethan Gilles und Wilhelm Bacarell, welche/ wie nahe sie auch einander in der Kunst gewesen/ doch sehr weit von einander gestorben/ und jener zu Rom/ dieser aber zu Antorf/ begraben worden.
[Marginalspalte: CXXXIIX Henrich von Steinwig/ Mahler von Frankfurt.]OBschon die Kunst-volle Werke des Heinrich von Steinwig bey denen Kunst-liebenden nicht sonderbar Bei van Mander heißt im Gegenteil »niet sonder reden« (nicht ohne Grund), vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Hendrick van Steenwijck, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 261v [Accessed: 2011-11-16. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63EdJdvje]. geacht und gepriesen worden/ so ist doch sein Nahme wol würdig/ unter die hochberühmte Künstlere gesetzt zu werden: Er ware zu Steinwig gebohren/ und dem Johann de Vries zu einem
natürlicher Ausbildung aufs aller gentileste vorgestellt; nicht geringer war ein in seiner Tochter Schoß schlaffender Loth/ dessen andere Tochter auf ihres Vatters Action umsehend/ verwunderlich und unfähig einiger Bäßerung ausgebildet.
Nachdem ich nun von Londen abgereiset/ hab ich diesen meinen vertrautesten Freund alda verlassen/ und nachgehends erfahren müßen/ daß er dieses irdische beurlaubet/ dem ich dann aus Mangel ferners Berichts/ zu ewigem Lob und Preiß/ auch fernerer Gedächtnus bey denen Nachkömlingen diese kurze Lebens-Beschreibung andern Künstlern beyfügen/ und mich gegen ihm/ als einem recht-wahren Freund gebühret/ erweißen wollen. Seine Bildnus ist darum nicht unter den Italiänern/ sondern in der Blatten KK. zu ersehen/ weil er außerhalb seines Vatterlands meist gelebt/ auch gestorben.
[Marginalspalte: CXXXVI. Adrian von Utrecht.]ADrian von Utrecht war gebohren Anno 1599. zu Antorf/ und vorhin niemalen dieser Profession, sondern er machte allerley Feder-Wildbrät/ ausgezogene Hüner/ ganze Pfauen/ sonderlich aber Indianische Hanen/ und deren gewohnliche actiones, dermaßen natürlich in Lebens-Größe/ daß jederman glaubte/ sie wären lebhaftig zugegen; Dannenhero sie von dem Römischen Käyser/ König in Spanien/ sonderlich aber von den Holländern emsig gesucht/ geliebt/ und in hohen Ehren gehalten worden/ er starbe auch in seiner Geburts-Stadt.
[Marginalspalte: CXXXVII Die Baccarellen von Antorf.] Die edle Mahler-Kunst ist bey keinen Familien also lang gleichsam erblich geblieben/ wie bey denen Baccarellen von Antorf/ dann dieselbe in Landschaft-Mahlen so wol zu Antorf/ als zu Rom/ fast undenkliche Jahre florirt/ maßen von ihren Werken an beeden Orten ein zimlicher Vorraht gewesen/ da sie herrliche Landschaften Als Beispiel siehe die Waldlandschaft von Gilles Backereel. in groß/ und darinnen sonderlich wol die Bäume/ Blätter und Gründe ausgebildet. Es sind aber der Baccarellen zu Rom sehr viel gestorben/ und so bald hievon die Zeitung nach Antorf kommen/ ist gleich ein oder zween andere dieses Namens/ zu Ersetzung der vacuirenden Stelle/ dahin gereist/ welche so lang geblieben/ (wann sie der Tod nicht übereilet) bis sie andere dieses Namens und Freundschaft aus Niderland abgelöset: Also hab ich selbst sieben oder acht alda gekant/ welche sich alle Tugendsam und rühmlich aufgeführt/ waren fast alle gleicher Qualität/ und verzehrten das gewonnene Gut wieder in Lust und Frölichkeit. Sonderlich haben sich von ihnen wol herfür gethan Gilles und Wilhelm Bacarell, welche/ wie nahe sie auch einander in der Kunst gewesen/ doch sehr weit von einander gestorben/ und jener zu Rom/ dieser aber zu Antorf/ begraben worden.
[Marginalspalte: CXXXIIX Henrich von Steinwig/ Mahler von Frankfurt.]OBschon die Kunst-volle Werke des Heinrich von Steinwig bey denen Kunst-liebenden nicht sonderbar Bei van Mander heißt im Gegenteil »niet sonder reden« (nicht ohne Grund), vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Hendrick van Steenwijck, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 261v [Accessed: 2011-11-16. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63EdJdvje]. geacht und gepriesen worden/ so ist doch sein Nahme wol würdig/ unter die hochberühmte Künstlere gesetzt zu werden: Er ware zu Steinwig gebohren/ und dem Johann de Vries zu einem
Discipel oder Lehrling untergeben/ begabe sich hernach eiferig auf die Perspectiv in denen Kirchen/ die man wunder-sauber/ artig und sinnreich von ihm gemacht findet/ also/ daß man keine bäßere von einem andern erwarten darf. Der Kunst-Feind Mars triebe ihn aus Niederland nacher Frankfurt am Mäyn/ daselbst er auch sein Leben Anno 1603. geendiget.
[Marginalspalte: Sein Sohn]Er hinterließe einen Sohn/ so seines Vatters Fußstapfen rühmlich betretten/ indem er/ auch nach Ordnung der Architectura Colonnen/ schöne Perspectiv gemacht Darunter viele Kirchenraumdarstellungen./ wordurch er so berühmt worden/ daß ihm in diesem Stuck der Vorzug gegeben und er dernthalben auch nach Engeland zum König Carlo Stuart beruffen worden/ um deßelben Palast mit unterschiedlichen Kunst-Gemälden zu zieren Steenwyck d. J. hielt sich längere Zeit in London auf, wo er am Hofe Charles I. als Maler für Architekturhintergründe mit berühmten Porträtisten zusammenarbeitete, siehe dazu exemplarisch die Gemeinschaftsarbeit mit Daniel Mytens./ die noch jetzo in sehr großen Ehren gehalten werden. Er wurde bey Hof sehr geliebet/ und hielte sich wie ein großmütiger Cavalier biß an sein letztes End; seine hinterlaßene Tugendsame Wittib setzte sich zu Amsterdam und übte sich ebenmäßig im Perspectiv-Mahlen/ verdiente auch darmit so viel/ daß sie sich wol und ehrlich ausbringen können.
[Marginalspalte: CXXXIX. Georg Hufnagel/ Mahler und Poet von Antorf.]MAn findet bey denen Niederländern einen löblichen Gebrauch/ daß sie ihre Kinder gleich von Jugend auf/ mehr als andere Völker/ eine löbliche Kunst oder Handwerk zu erlernen/ antreiben/ so ihnen nachmalen/ zu Zeit des Kriegs oder andern Unglücks sehr wol nutzet/ indem unlaugbar/ daß das Unglück der Kunst weniger als dem Reichtum schaden mag; indem man zu derselben in äuserster Noht und Armut seine Zuflucht haben mag. Anderer aller zugeschweigen/ so beweiset diesen unsern Satz mit seinem Beyspiel Georg Hufnagel von Antorf so in 1545. Jahr von sehr reichen Eltern gebohren worden: Obwolen nun selbige ihn mit Gewalt zur Kaufmannschaft ziehen wolten/ so trug ihn doch seine angebohrne Neigung zur Mahlkunst/ daher er aller Orten/ in Schulen und zu Haus/ sich darinnen übte/ so daß ihm seine Mutter und Lehrmeistere oft das Papier und den Reiß-Zeuch weggenommen/ biß ungefähr ein Saphoischer Gesandter In der Vita des Joris Hoefnagel berichtet Sandrart, ein »Saphoischer Gesandter« habe das Zeichentalent des Jungen entdeckt. Bei van Mander, von dem Sandrart die Passage entlehnte, ist dies ein »Gesant van den Hertogh van Savoyen«. Diese Person ist wohl schon bei van Mander fiktiv und dient lediglich als Autorität, die das Talent des Jungen bestätigt. in seines Vatters Haus eingekehret/ welcher/ [Marginalspalte: Seine Jugend Arbeit.] als er gesehen/ wie dieser Knab einen Risen mit der Kreide sehr Kunst-reich auf eine hölzerne Wand gezeichnet/ seinen Vatter und Mutter besprochen/ daß sie seiner guten Inclination und Neigung bässer an die Hand gehen solten: Worauf er in die Lehr gethan worden: Da er dann in kurzer Zeit in der Poësie und Mahlkunst treflich zugenommen. Deßen er nachmals in einem großen Buch eine schöne Probe gethan/ indem er alles/ was er seltsames auf seinen Reisen gesehen/ von Landbau/ Weingebürgen/ Waßerwerken/ unterschiedlichen Manieren/ Art und Weise zu Leben/ Hochzeiten/ Tänzen und Festtägen/ neben andern unzahlbaren solchen Dingen/ wie auch alle Städte und Castellen/ Trachten und Kleidungen ganz emsig darein gezeichnet.
Nach Calis Malis in Spanien wurden ihme von einem Niderländischen Mahler allerley Waßerfarben zugeschickt/ mit denen er selbige Stadt gecontrafätet/ so sein erstes Werk ware/ das er mit Farben
Discipel oder Lehrling untergeben/ begabe sich hernach eiferig auf die Perspectiv in denen Kirchen/ die man wunder-sauber/ artig und sinnreich von ihm gemacht findet/ also/ daß man keine bäßere von einem andern erwarten darf. Der Kunst-Feind Mars triebe ihn aus Niederland nacher Frankfurt am Mäyn/ daselbst er auch sein Leben Anno 1603. geendiget.
[Marginalspalte: Sein Sohn]Er hinterließe einen Sohn/ so seines Vatters Fußstapfen rühmlich betretten/ indem er/ auch nach Ordnung der Architectura Colonnen/ schöne Perspectiv gemacht Darunter viele Kirchenraumdarstellungen./ wordurch er so berühmt worden/ daß ihm in diesem Stuck der Vorzug gegeben und er dernthalben auch nach Engeland zum König Carlo Stuart beruffen worden/ um deßelben Palast mit unterschiedlichen Kunst-Gemälden zu zieren Steenwyck d. J. hielt sich längere Zeit in London auf, wo er am Hofe Charles I. als Maler für Architekturhintergründe mit berühmten Porträtisten zusammenarbeitete, siehe dazu exemplarisch die Gemeinschaftsarbeit mit Daniel Mytens./ die noch jetzo in sehr großen Ehren gehalten werden. Er wurde bey Hof sehr geliebet/ und hielte sich wie ein großmütiger Cavalier biß an sein letztes End; seine hinterlaßene Tugendsame Wittib setzte sich zu Amsterdam und übte sich ebenmäßig im Perspectiv-Mahlen/ verdiente auch darmit so viel/ daß sie sich wol und ehrlich ausbringen können.
[Marginalspalte: CXXXIX. Georg Hufnagel/ Mahler und Poet von Antorf.]MAn findet bey denen Niederländern einen löblichen Gebrauch/ daß sie ihre Kinder gleich von Jugend auf/ mehr als andere Völker/ eine löbliche Kunst oder Handwerk zu erlernen/ antreiben/ so ihnen nachmalen/ zu Zeit des Kriegs oder andern Unglücks sehr wol nutzet/ indem unlaugbar/ daß das Unglück der Kunst weniger als dem Reichtum schaden mag; indem man zu derselben in äuserster Noht und Armut seine Zuflucht haben mag. Anderer aller zugeschweigen/ so beweiset diesen unsern Satz mit seinem Beyspiel Georg Hufnagel von Antorf so in 1545. Jahr von sehr reichen Eltern gebohren worden: Obwolen nun selbige ihn mit Gewalt zur Kaufmannschaft ziehen wolten/ so trug ihn doch seine angebohrne Neigung zur Mahlkunst/ daher er aller Orten/ in Schulen und zu Haus/ sich darinnen übte/ so daß ihm seine Mutter und Lehrmeistere oft das Papier und den Reiß-Zeuch weggenommen/ biß ungefähr ein Saphoischer Gesandter In der Vita des Joris Hoefnagel berichtet Sandrart, ein »Saphoischer Gesandter« habe das Zeichentalent des Jungen entdeckt. Bei van Mander, von dem Sandrart die Passage entlehnte, ist dies ein »Gesant van den Hertogh van Savoyen«. Diese Person ist wohl schon bei van Mander fiktiv und dient lediglich als Autorität, die das Talent des Jungen bestätigt. in seines Vatters Haus eingekehret/ welcher/ [Marginalspalte: Seine Jugend Arbeit.] als er gesehen/ wie dieser Knab einen Risen mit der Kreide sehr Kunst-reich auf eine hölzerne Wand gezeichnet/ seinen Vatter und Mutter besprochen/ daß sie seiner guten Inclination und Neigung bässer an die Hand gehen solten: Worauf er in die Lehr gethan worden: Da er dann in kurzer Zeit in der Poësie und Mahlkunst treflich zugenommen. Deßen er nachmals in einem großen Buch eine schöne Probe gethan/ indem er alles/ was er seltsames auf seinen Reisen gesehen/ von Landbau/ Weingebürgen/ Waßerwerken/ unterschiedlichen Manieren/ Art und Weise zu Leben/ Hochzeiten/ Tänzen und Festtägen/ neben andern unzahlbaren solchen Dingen/ wie auch alle Städte und Castellen/ Trachten und Kleidungen ganz emsig darein gezeichnet.
Nach Calis Malis in Spanien wurden ihme von einem Niderländischen Mahler allerley Waßerfarben zugeschickt/ mit denen er selbige Stadt gecontrafätet/ so sein erstes Werk ware/ das er mit Farben
Übersetzung von Cecilia Mazzetti di Pietralata
Originaltext