TA 1679, I (Architektur), S. 79
Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Für Sponsel liegt Donatis Roma vetus als Quelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrarts freier, kompilatorischer Umgang mit diesem Quellentext ließ dieses Kapitel bisher keiner konkreten Textstelle zuordnen.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 810
Dionysius lib. 4. Antiqq. daß nemlich der Röm. König Servius zweyerley Tempel gebauet/ einen BONAE FORTUNAE, dem guten Glück/ wegen dessen stetswärender Gunst-Gewogenheit auf dem Ochsenmarck; den andern FORTUNAE VIRILI, dem mannlichen Glück/ wie solcher noch heutiges Tages genannt wird/ an dem Ufer oder Anfurt der Tiber; da er schon bey ziemlichen Alter war. Ferner so gedenckt er eines Bildes Servii, so von Holtz/ und verguldet/ in dem guten Glücks-Tempel gestanden/ und gantz unversehrt erhalten worden/ da sonst von innen alles und jedes ausgebrant: weswegen es/ die Römer/ in folgenden Zeiten/ da solcher Tempel wieder von neuem auferbauet war/ in sonderbaren Ehren gehalten. Anietzo aber ist derjenige Tempel/ so dem männlichen Glücke gewidmet Marlianus lib. 3. cap. 16. gewest/ der H. Marien aus Egypten zugeeignet; wie Marlianus dafür hält. Im übrigen ist nicht zu laugnen/ daß von andern mehr dergleichen Tempel
gestifftet worden; wie dann bey Strabone zu lesen/ daß auch Lucullus das Glück mit einem Tempel versehen/ dazu er die aufgerichten Bilder von Mumio , nur auf gewisse Zeit/ jenen damit auszuschmücken/ entlehnet; solche aber hernach nicht wieder gegeben/ sondern sie derselbigen Göttin eigenthümlich gewidmet/ und geschencket.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel liegt Donatis Roma vetus als Quelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrarts freier, kompilatorischer Umgang mit diesem Quellentext ließ dieses Kapitel bisher keiner konkreten Textstelle zuordnen.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 810
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22. So muß dis Schauspielhaus ihm selbst zum¶ Schauspiel werden/
und zeigen/ wie gar nichts beständig sey/ auf¶ Erden:
Nun ist das Glücks-spiel aus/
die Spieler sind vergangen;
Hie steht das leere Haus/
und höret auf zu prangen:
Ein Bild der Zeit/
und Eitelkeit!BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.
Plat. 17. Wasserhaus/ Aquae Martiae. Trajanische Siegszeichen. Lob des Martzischen Wassers. Ob Ancus Martius dessen Urheber gewest? Der Römischen Keyser Fleiß/ in Erhaltung desselben. Wassermühlen/ in der Tiber. Wunderbare Höhe der Wasserleitungen. Claudii kostbarer Wasserbau. Agrippae sorgfältiger Wasserbau. Die drey fürnemsten Wasser/ heutiges tages/ zu Rom. Das Grabmal Severi. Gestalt des Septizonii. Dergleichen Gebäue waren mehr in Rom.
DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32):
Donati, Roma vetus, Liber Tertius, Kap. XVIII, Aqua Virgo, et aliae Aquae, et Aqueductus, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 296 f.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 812 Wasserhaus Aquae Martiae. NIcht weit von der St. Veits-Kirche findet sich ein altes Gebäu/ von baufälligen Wänden/ welches für ein Wasser-haus von etlichen nicht unbillich darum gehalten wird/ dieweil aus allen Umständen so viel zu ersehen/ daß ein Wasserkasten daselbst gewest/ der in seine Röhren/ und Abfälle ordentlich abgetheilt gewest. Solchen nun eignen die meisten der Aquae Martiae zu/ gleichwie auch eine Capitolinische Innschrifft solches gnugsam andeutet und bezeuget.
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Tropeion des Domitian (links)
Tropeion des Domitian (rechts)
Trajanische Siegs-Zeichen.
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Tropeion des Domitian (links)
Tropeion des Domitian (rechts)
Daselbst umher stunden auch weyland allerhand Trophaea, oder Siegs-zeichen; welche zwar manche dem Mario, andere aber vielmehr dem Trajano zuerkennen; damit er diejenige Wasserkunst gleichsam ausgeziert/ nachdem er solche grösser erbaut/ und solches Wasser in seine warmen Bäder geleitet hatte. Welches um so viel destomehr daraus abzunehmen/dieweil/ an denselbigen Siegszeichen der Dacier rauhe Kleidung/ von Peltzwerk/ samt denselben barbarischen Waffen/ annoch eingegraben zu sehen; wie solche auch an der Seule Trajani abgebildet sind.
Lob des Martzischen Wassers. Plinius lib. 31.cap.5. Insonderheit aber hatte das Martzische Wasser vor andern dis grosse Lob/ wie Plinius hiervon schreibt/ daß solches unter diejenige Gaben/ womit die Stadt von den Göttern fürnemlich beschencket war/ billich zu rechnen; als welches vor allen andern/ wegen seiner Kühle/ und Gesundheit/ den Preis gehabt: Dessen Farb zwar etwas grünlicht/
wie Seewasser/ aber doch dabey hellgläntzend und sehr frisch gewest. Der Ursprung desselben war von der Stadt auf die drey und dreyssig Meilwegs entlegen/ und entsprang aus dem äussersten Pelignischen Gebirg/ anfangs Aqua Aufeja genannt/ so für das beste Wasser in aller Welt gehalten wurde: Welches den Pelignis, als Völkern des alten Welschlandes/ zu sonderbarem Ruhm gereichte/ indem sie sehr schlechte Wein/ dagegen aber herrlich Wasser hatten. Solches wurde nachmals durch die Marsos, und den Fucinischen See geleitet; von dannen es sich in eine Höle verfallen/ bis es anderstwo wieder hervor gekommen/ und also fort/ vermittelst neuer unterschiedlicher Schwingbögen/ vollends in die Stadt gebracht worden. Ob Ancu Martius dessen Urheber gewest. Plinius ist zwar der Meinung/ als ob der Römische König/ Ancus Martius, der Urheber desjenigen Wasserbaues gewesen; allein solches scheinet fast unglaublich zu seyn/ dieweilunter dem besagten König dieselbige Wasserquelle/ Aufeja, von der Römer Gebiet zu fern entlegen/ und ihnen dannenhero noch unbekant gewest. Dis köstliche Wasser nun kam bey der Porta Viminali (welche nunmehr gantz verschlossen) in die Stadt / hinter den Pallantinischen Gärten daher; vermischte sich nachmals mit dem Herculanischen Bach/ und fiel vom Berg Coelio hinab. Ferner wurde diese Aqua Martia gar auf das Capitolium, und den Berg Aventinum geführt: Nachdem aber Nero auf die beede Berge/ Coelium und Aventinum, dasjenige Wasser/ so Claudia geheissen/ leitete; wurde beedes Martia und Julia daselbst wieder ausgeschlossen/
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus, Liber Tertius, Kap. XVIII, Aqua Virgo, et aliae Aquae, et Aqueductus, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 296 f.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 812