TA 1679, I (Architektur), S. 33
dadurch der reitenden/ und in Carossen fahrenden Fürsten und Herren ihre Pferd und Wägen zu zwey in drey Schuh tieff/ in solchem schnell-lauffend rauschendem/schön/hellem/ kaltem Wasser (zu grosser Ergetzlichkeit hoher und niederer Stands-Personen) herum fahren und reiten.
Plat. 49.Fontan in dem Vor-Hof des
Fürstl. Palasts Bracciano.
Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung:
Wie Sponsel vermutet (vgl. Sponsel 1896, S. 32) orientiert sich Sandrart für die Beschreibung des Brunnen im Cortile des Palazzo Orsini Taverne sicher an Faldas Stichwerk (Falda, Fontane). Allerdings nennt Falda explizit den Erbauer des Brunnen (vgl. Falda, Fontane I [1667], Taf. 27). Diese Information wird von Sandrart nicht gegeben. EIne zierliche Fontane stehet zu Eingang des Fürsten von Bracciano Wohnungs-Palast/ die zur Seiten zwey Wasser-speyende Bären/ so dieses Fürsten Wapen anzeigen.Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung
Wie Sponsel vermutet (vgl. Sponsel 1896, S. 32) orientiert sich Sandrart für die Beschreibung des Brunnen im Cortile des Palazzo Orsini Taverne sicher an Faldas Stichwerk (Falda, Fontane). Allerdings nennt Falda explizit den Erbauer des Brunnen (vgl. Falda, Fontane I [1667], Taf. 27). Diese Information wird von Sandrart nicht gegeben.
Plat. 50.Fontan auf dem Platz Colonna.
Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für die Darstellung des Brunnens auf der Piazza Colonna greift Sandrart auf das Stichwerk Faldas zurück (vgl. Falda, Fontane). In dieser kurzen Beschreibung folgt er aber nicht dem Stich, der Giacomo della Porta als Erbauer des Brunnens nennt (Falda, Fontane, überprüft anhand der Ausgabe Falda, Fontane I [1667], Taf. 24).MItten auf dem Platz Colonna stehet dieser breite Wasser-Kasten/ oder Fontana, und ist eine grosse Zier dieses berühmten schönen Platzes.Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung
Für die Darstellung des Brunnens auf der Piazza Colonna greift Sandrart auf das Stichwerk Faldas zurück (vgl. Falda, Fontane). In dieser kurzen Beschreibung folgt er aber nicht dem Stich, der Giacomo della Porta als Erbauer des Brunnens nennt (Falda, Fontane, überprüft anhand der Ausgabe Falda, Fontane I [1667], Taf. 24).
Plat. 51.Fontan des Fürsten von
Palestrina.
Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für die Brunnen-Darstellung greift Sandrart auf das Stichwerk Faldas zurück (vgl. Falda, Fontane, überprüft anhand der Ausgabe Falda, Fontane I [1667], Taf. 16), schmückt jedoch für den Text die Inschrift des Stiches gemäß seines »Behalts« aus. AUf dem Platz des Fürsten Palestrina steht eine überaus grosse Muschel/ meines Behalts/ aus weissem Marmelstein gehauen/ darauf ein grosser Triton, der aus einer Seemuschel eine grosse Menge Wassers hoch über sich ausbläset/ davon dieses gantze Werck reichlich übergossen wird/ daß es allerseits herunter fället/ die gesagte Muschel ruhet auf vier Delphinen/ als welche/ in genannter Schüssel und Wasser/ mit offenem Munde zierlich herum schwimmen/ ist eine zierliche Ersinnung des Architects Berninni.Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung
Für die Brunnen-Darstellung greift Sandrart auf das Stichwerk Faldas zurück (vgl. Falda, Fontane, überprüft anhand der Ausgabe Falda, Fontane I [1667], Taf. 16), schmückt jedoch für den Text die Inschrift des Stiches gemäß seines »Behalts« aus.
Plat. 52.Fontan vor des Cardinals
Ludovise Palast.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart beschreibt hier die Fontana vor der Villa Ludovisi. Der Brunnen wird in der Teutschen Academie mit einem Kupferstich illustriert, der auf eine Darstellung von Falda zurück geht (vgl. Falda, Fontane, überprüft anhand der Ausgabe Falda, Fontane II [1667], Taf. 12).AUf einer schönen Höhe zu Frescati vor des Cardinals Ludovisio Lust-Palast stehet diese Fontana, ob wäre ein rauher Stein/ oder wilder Felß/ aus dem ein dicker sehr hochsteigender Wasser- Strahl auffteiget/ folgends alles anderes übergiesset/ und in einen schönen Röhrkasten wieder zusammen fället.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart beschreibt hier die Fontana vor der Villa Ludovisi. Der Brunnen wird in der Teutschen Academie mit einem Kupferstich illustriert, der auf eine Darstellung von Falda zurück geht (vgl. Falda, Fontane, überprüft anhand der Ausgabe Falda, Fontane II [1667], Taf. 12).
Plat. 53.Fontan und Prospect im Ein-
gang des Oldobrandinischen Pa-
lasts zu Frescati.
IN gesagtem Welt-berühmten Lustgarten des Cardinals Oldobrandini zu Frescati, ist unter anderen vielen schönen Wasser-Wercken auch dieser Prospect im Eingange zu sehen; aber der andern Reben-Fontanen/ und allerley Art Wasser-Wundern und Zierden/ will ich schweigen/ weil deren so viel/ daß davon wol ein gantzes Buch zu erfüllen wäre/ und zum Beschluß nur allein noch folgendes/ dem Edlen Leser zu Ergetzung/ beywidmen/ damit wir uns nicht gar in dem Wasser vertieffen oder vergessen.
Plat. 54.Theatrum des Cardinals Ol-
dobrandini zu Frescada.
Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung:
Wie Sponsel vermutet (vgl. Sponsel 1896, S. 32) liegt hier Faldas Stichwerk als Quelle zugrunde (vgl. Falda, Fontane II [1667], Taf. 6). Die Legende des Stiches schmückt Sandrart entsprechend aus.IN dieser Platten wird uns vorgestellet das Theatrum des Cardinals Oldobrandini,
zu Frescada, genannt Beluedere, auswendig anzusehen/ mit seinen unvergleichlich- schönen Ersinnungen dessen alles/ was durch Wasser- Kunst zu dienen müglich seyn kan. Zu diesem grossen Werck hat der Herr Cardinal Petro Oldobrandini dieses Wasser genannt aqua algida, sechs Italiänische Meilwegs ober dem hohen Gebirg/ durch einen eignen gemachten Wassergang/ herein bis auf diesen 1. hohen Berg mit L. I. gemerckt/ geleitet; allda/ als aus wilden rauhen Stein-Felsen/ das Wasser gewaltig schnell herab fället/ mit seine grossem Geräusch abermal einen grossen Abfall verursachet/ zwischen 2. zweyen hohen Colonnen/ da zu oberst deren starcke Wasserstrahlen in zwey Manns-Höhe aufsteigen/ auch solches Wasser zur Seiten zierlichst um die Colonnen Schnecken-weis herum lauffet/ zwischen obgedachten Colonnen aber alles übrige 3. mit diesem Wasser/ auf einer steinern Stiegen/ hinunter rauschet/ zusammen ab/ in das dritte niedere Haupt-Werck weiter zusammenkomt.
4. Darinnen erstlich in mitten der grossen Fontane das grosse Bild Atlante, als der die Welt-Kugel träget/ vergesellschafft mit Hercule, aus welcher Welt-Kugel auch sonsten allda überall herum mit grossem Gewalt und verwunderlich- starcken Thon allerley Wasserspringe erfolgen.
5.Fontana und Statua des Polyphemus, welcher vermittelst erlicher Wasser-Fistulen/ die den Wind gebären/ und dadurch seine Pfeiffen allesamt sehr laut und weit zu hören aufmachen.
6.Fontana und Statua des Centauro, als der auf seinem grossen Horn also laut bläset/ daß dessen Thon sich weit hinab bis auf vier Italiänische Meil Weges hören lässet/ dabey seyn auch allerley Wasser-Kurtzweil- Brunnen/ Spritz-Wercke/ meist verborgen/ womit gantz unversehens alle die Zuschauer können übergossen und bespritzt werden/ sie stehen gleich wo sie wollen.
7. Es seynd auch unter andern Wasser- Künsten etliche/ die wie Pistolen/ Mußqveten und Doppelhacken schiessen/ ja/ wie halbe Carthaunen einen schrecklichen Knall von sich geben/ auch eine gantze Girandola von vielen hunderten grob und mittelmässigen Salva-Schiessen/ ob wäre es durch Gewalt des Pulvers/ so aus diesem Wasser-Werck sich hören liesse.
Der Eingang/ durch welchen man zu S. Bastiano Capell gehet/ als der von dem Haus Aldobrandini zum Beschützer ihres Geschlechts angenommen/ leitet und führet auch zu dem schönen Zimmer des Apollinis.Sandrart/Falda (?)Informat. zur Quellenmarkierung
Wie Sponsel vermutet (vgl. Sponsel 1896, S. 32) liegt hier Faldas Stichwerk als Quelle zugrunde (vgl. Falda, Fontane II [1667], Taf. 6). Die Legende des Stiches schmückt Sandrart entsprechend aus.
Sandrart (?)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Textpassagen, welche eine Beschreibung des Kloster Lambachs, sowie dem Sandrart vertrauten Gut Stockau und der Fleischbrücke in Nürnberg enthalten, dürften von Sandrart selbst verfasst worden sein.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 766 Lambach/ ein Kloster. LAmbach/ ein wol-erbautes und schön situirtes/ an dem Fluß Trau/ in Oesterreich ob der Ens gelegenes Kloster Ordinis S. Benedicti, ist von den Alten Ovilia, Ovilanis, Ovilatus, und Ovilabis genannt worden/ und eine Römische Colonia gewesen/ welches eine uhralte Schrifft/ so in Stein eingehauen allda zu sehen ist/ bestätiget.
Dieses Kloster hat Graf Arnold von Lambach/ Schärdingen/ Neuburg/ Varnbach am Inn/ Welß und Bütten Erst Gottfried, der Sohn des Markgrafen Arnold II. von Wels-Lambach, kam in den Besitz der Grafschaft Pitten gestifftet/ und darein Canonicos verordnet/ ist auch samt seiner Gemählin Regilla und Kindern allda begraben worden. Nach
Diese Textpassagen, welche eine Beschreibung des Kloster Lambachs, sowie dem Sandrart vertrauten Gut Stockau und der Fleischbrücke in Nürnberg enthalten, dürften von Sandrart selbst verfasst worden sein.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 766