Brunnen Villa Aldobrandini (Frascati)
Orts-Bezüge
Literatur
- Devoti 1990; S. 27 ff.
- Ree/Smienk/Steenberg 1992; S. 204 f.
Basis-Daten
Datierung
1603
Inschriften
ANNO DOMINI 1603
CLEMENTIS OCTAVI PONT. MAX. XII
PETRUS CARDINALIS ALDOBRANDINUS SANCTAE ROMANAE ECCLESIAE CAMERARIUS
Heutiger Standort
Frascati, Villa Aldobrandini
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»IN gesagtem Welt-berühmten Lustgarten des Cardinals Oldobrandini zu Frescati, ist unter anderen vielen schönen Wasser-Wercken auch dieser Prospect im Eingange zu sehen; aber der andern Reben-Fontanen/ und allerley Art Wasser-Wundern und Zierden/ will ich schweigen/ weil…«
TA 1679, I (Architektur), S. 33
»Oldobrantinische Fontan zu Frescati 33,a.«
TA 1679, I (Architektur), S. 99
Kommentare
Die Gestaltung des 1603 entstandenen Brunnens zitiert den Typus des Triumphbogens und steht in Zusammenhang mit dem Eingangsportal, dessen Prospekt er bildet, vgl. Devoti 1990, S. 27. In seiner architektonischen Formensprache und durch die gleiche achsiale Ausrichtung ist er mit der Fassade der Villa verbunden. Von der Sichtachse der aus der Ferne zum Gebäude führenden Allee betrachtet, bilden die Bestandteile von Portal, Brunnen und Fassade eine gestaffelte architektonische Einheit. Da der Villa ein Hof und eine Terassenanlage vorglagert ist, diese also vom Portal aus nicht sichtbar ist, bildet der Brunnen folglich den visuellen Einstieg in die Anlage. Dieses Prinzip wurde von Vignola entwickelt und auch im Palazzo Farnese in Caprarola umgesetzt, der in ähnlicher Weise durch eine weitläufige Treppen- und Terrassenanlage vom Zugangsbereich abgeschottet, jedoch perspektivisch damit verbunden ist, vgl. Ree/Smienk/Steenberg 1992, S. 204.