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TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 22

Serlio (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 76v und fol. 77v.Christina Posselt, 17.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 69
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hält. Des halben Palmo Länge/ ist auf der Platten gestellet.SerlioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Serlio, Libro Terzo, überprüft anhand der Ausgabe 1584, vgl. Online-Ausgabe Heidelberg, fol. 76v und fol. 77v.Christina Posselt, 17.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 69

Das Pantheon, jetzt la Ritonda genant.PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XX, Del Pantheon hoggi detto la Ritonda, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 73.Christina Posselt, 15.11.2011
Unter allen Tempeln/ die man zu Rom sehen kan/ ist keiner so berühmt und ansehnlich/ als das rund-gebaute Pantheon, heut zu Tage la Ritonda genant. Dieser ist bis auf diese Stunde also ganz verblieben/ und fast eben in der Zierde zu sehen/ wie er anfangs gewesen: ausser daß er seiner vortrefflichen Statuen/ damit er ganz erfüllt gewesen/ und welche man vor Götzen gebrauchet/ beraubet worden. Dieser Bau wurde/ nach vieler Meinung/ von M. Agrippa, ungefähr im vierzehenden Wann dieser Tempel erbaut worden. Jahr nach Christi Geburt/ aufgeführet. Es scheinet aber der Warheit ähnlicher zu seyn/ daß dieser Tempel allbereit zur Zeit der Republic erbauet worden/ und M. Agrippa allein den Porticum darzu gefüget habe: welches leicht aus den zweyen frontispiciis, die sich in der facciata befinden/ abzunehmen ist. Dieser Tempel wurde Woher er diesen Namen habe. Pantheon genant: weil er/ zu des C. Augusti hinterlassenen letzten Befehls Erfüllung/ nach dem Jove, allen Göttern consecriret und gewidmet worden; oder weil er/ als andere wollen/ gleich wie die Welt/ rund geformet ist: dann seine Höhe/ unten von dem Pflaster bis oben hinauf/ wo die Oeffnung das Liecht einfänget/ hält so viel in sich/ als der diameter von einer zur andern Mauer. Und ist einmahl gewiß/ daß/ der höchst-künstliche Baumeister dieses Werks/ die vollkommenste runde Form deswegen erwehlet: weil alle Dinge/ so aus den Ordnungen entstehen/ die vornehmste und einige Ursache haben/ von der hernach alle andere Sein einiger Liecht-Fang. kleinere dependiren. Also ist auch angezogenes einiges Liecht/ das vom Himmel herab und hinein fället/ eben so fürtrefflich/ zierlich und nützlich/ als ungemein es ist. Man möchte zwar mutmaßen/ ob würde alda nicht ein jedes Ding können recht und wol gesehen werden: aber es ist einmahl wahr und gewiß/ daß/ neben allen andern daselbst befindlichen Dingen/ auch die Capellen/ wiewol selbige in den Mauren des Gebäues stehen/ wo sonst Fenster seyn solten/ dannoch mit erwünschtem Liecht begabet zu sehen sind.

Stuffen zum Eingang. Man hat anfangs 13 Staffeln von der Strassen aufwarts/ in diesen Tempel steigen müßen. Aber durch vielfältige Verwüstung der vortrefflichen Stadt Rom/ da fast alle Häuser sich in die Schutt gesetzet/ wurden auch die Gassen durch dergleichen Steinhauffen um ein gutes erhöhet:PalladioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XX, Del Pantheon hoggi detto la Ritonda, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 73.Christina Posselt, 15.11.2011
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Aktualisierung, die auf Sandrarts Erlebnisse in Rom zurückgreift, wurde vom Autor der Teutschen Academie ergänzt.Christina Posselt, 15.11.2011
daher man damals/ als ich in Rom gelebet/ von der Erden/ in 8 bis 10 Staffeln/ hinunter in diesen Tempel steigen muste. Wiewol nunmehr/ wie ich vernommen/ alles wieder in vorigen Stand gebracht worden/ indem man/ zu größerer Zierlichkeit dieses Gebäues/ alles hinweg geräumet/ also daß es wieder in voriger Annehmlichkeit erscheinet.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Aktualisierung, die auf Sandrarts Erlebnisse in Rom zurückgreift, wurde vom Autor der Teutschen Academie ergänzt.Christina Posselt, 15.11.2011

Vornemste Statuen dises Tempels: Minerva,PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XX, Del Pantheon hoggi detto la Ritonda, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 73.Christina Posselt, 15.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 72
Unter den berühmtesten Sachen/ die in diesem Tempel gewesen/ ist die vortrefflichste Statua Minervae, in Griechisch Marmor kunstreich gebildet/ in des Prinzen Justinians Palast zu sehen: davon in diesem Werk zu anfang ein perfecter Abdruck in Kupfer/ auch ein anderer/ unter den Statuen/ befindlich. Es war auch alda eine Statua Veneris, welche/ anstatt eines Ohrgehänges/mit

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und Venus mit der kostbaren Perle Cleopatrae. der kostbaren andern Perle gezieret war/ davon die Egyptische Königin Cleopatra, in einer Abend-Mahlzeit/ um des Antonii Liberalität zu übertreffen/ die erste in scharffem Essig zerlassen/ getrunken hatte: und soll diese am Ohr der Venus hangende/ wie man sagt/ auf 250000 Ducaten seyn geschätzet worden.

Eintheilung dieses Gebäues. Der ganze Tempel ist/ nach Ordnung der Corinthia, so wol aus- als inwendig verfärtiget. Die Basen sind nach der Attica und Jonica componiret; die Capitelen/ mit Oliven-Blättern ausgehauen. Die Architraven der Friese und Cornici, haben gar schöne Form/ und sind wenig ausgearbeitet. Die Dicke der Mauer/ welche den ganzen Tempel umschliesset oder umfänget/ hat inwendig etliche läre Orte: welche darum also gelassen worden/ damit die Erdbebungen um so viel weniger diesen Bau verletzen möchten; wiewol es auch zu Ersparung der Unkosten und Materialien gereichet. Zuvörderst an diesem Tempel ist ein Der Porticus. schöner Porticus oder Eingang: in welchem/ auf der rechten Seite Käysers Augusti/ auf der linken M. Agrippae Statuen und Bildnise von weißem Marmor/ ein Werk Diogenis, des berühmten Bildhauers von Athen/ gestanden. Sonsten sind/ in dessen frigio, diese Worte zu lesen:

Inscriptionen. M. AGRIPPA L. F. COS. III. FECIT.

Etwas tieffer unten/ in der Architrave, stehet folgende Schrifft mit kleinern Buchstaben: welche zu verstehen gibet/ wie die beyden Käysere/ Septimius Severus und M. Aurelius, an diesem Tempel restauriret und gebässert haben/ was dazumal die Zeit schon verderbet und verwüstet hatte.

IMP. CAES. SEPTIMIUS SEVERUS PIUS PERTINAX ARABICUS PARTHICUS PONTIF. MAX. TRIB. POT. XI. COS. III. P.P. PROCOS. ET IMP. CAES. MARCUS AURELIUS ANTONINUS PIUS FELIX AUG. TRIB. POT. V. COS. PROCOS. PANTHEUM VETUSTATE CUM OMNI CULTU RESTITUERUNT.

Kostbare Buchstaben diser Schrift Es sollen alle Buchstaben dieser Schrifft in der Architrave, sehr groß und dick/ ganz von Silber/ in Feuer verguldet/ und in die Steine/ darinn man die Löcher noch sehen kan/ seyn befestigt gewesen: deren jeder/ nach dem augenscheinlichen Maß/ wol ein Centner mus gewogen haben. Es soll auch dieser schöne Tempel/ ganz mit silbernen Platten Silbernes Dach. (gleichwie jetzt mit Bley) bedeckt gewesen seyn. Alle diese Köstlichkeit/ wurde von den Gothen und Wenden/ bey vielmaliger Zerstörung der Stadt Rom/ hinweg geraubet/ und an andere Ort verführet. Es ist aber wol zu glauben/ daß Dach und Buchstaben von Silber gewesen: dann/ wann sie nur Metall rauben wollen/ hätten sie darnach nicht so hoch steigen und sich in Gefahr begeben dörffen/ weil unten alle Thüren des Tempels von gutem Metall/ und alle im Eingang befindliche Architraven/ viel 1000 Centner schwer gewesen/ derer sie sich ohne Zweifel würden bedienet haben.

Sieben Capellen. Innerhalb dieses Tempels/ in der Dicke der Mauren/ sind 7 Capellen/ mit halbrunden Muscheln/ in denen unterschiedliche Statuen gestanden.

Palladio (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XX, Del Pantheon hoggi detto la Ritonda, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 73.Christina Posselt, 15.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 72