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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 335

Teppati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Klöckers Biographie, sowie das anschließende italienische Lobgedicht wurden verfaßt von Blasio Ludovico Teppati, einem Italienischlehrer an der Universität Uppsala, der die beiden Texte bis September 1673 an seinen ehemaligen Nachbarn Georg Christoph Eimmart schickte, über den sie wiederum an Sandrart gelangten. Siehe Gerstl 2000, S. 886-888.Susanne Meurer, 03.05.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 562
Linke Spalte

Großen des Hofes/ mit sonderlichen Gnaden angenommen/ und dabey geehret und gehalten worden/ die auch an seinem Werk/ wegen der sonderlichen Angenehmigkeit/ die darinnen ist/ eine völlige Vergnügung haben/ welches ihn dergestalt animiret/ daß er nach der Zeit von Jahr zu Jahren in der Kunst zugenommen/ und sich verbäßert/ also daß seine vorige Werke mit den letzteren ganz keine Vergleichung haben.

Sonsten ist er in dem/ was die Kunst anlanget/ universal in allen Dingen; absonderlich aber rar in großen reichen Ordinanzen von Historien und Contrafäten/ welche er auf eine fremde und sehr angenehme Seine Manier zu mahlen./ mit einer großen Manier/ und ganz nach der Antiquen studiret/ zuwege bringet: ohne daß er seine Werke mit artigen Draperinen/ nach den Antiquen wol verstanden/ Architectur-und Antiquitäten zu verzieren weiß. Im Zeichnen ist er edel/ gratieux, und in der Colorit/ absonderlich in den nackenden/ sehr angenehm und carnatiös/ mit einer ungezwungenen Manier; in den Historien und der Poësie wol belesen/ und in den Antiquitäten sehr wol erfahren; also daß er dieses Königreich/ durch seine rare Werke/ nicht wenig renomiret macht. Diese seine Werke seynd mehrentheils zufinden in den fürnehmsten Pallästen des Königs in Schweden/ so wol in den Königlichen/ als bey einigen Großen deßelben Reichs/ ohne daß einige Contrafäte an andere Königliche und Fürstliche Höfe unterweilen gesandt worden. Dahero nicht allein er den Ruhm hat/ daß seines gleichen in den Nord-Ländern/ in der Mahler-Kunst/ nie gewesen/ sondern er auch jetziger Zeit unter die größesten Mahlere von Europa mit Recht kan genommen werden. Von Humeur ist er gegen jedwedern human und freundlich/ ein großer Feind der Depauchen, führet ein stilles/ Gottsfürchtiges/ eingezogenes/ ehrliches aufrichtiges Leben; Ist conversable, und gegen jederman diensthaftig/ darneben allezeit fleißig und studirend/ durch welche letztere Tugend er noch täglich in der Kunst zunimmt: und wo er das Leben länger von Gott hat/ zu großen Ehren gelangen wird. Er ist in Hamburg gebohren Anno 1629. Ihme ist zu Ehren von einem guten Freund dieses Madrigal gemacht worden:TeppatiInformat. zur Quellenmarkierung
Klöckers Biographie, sowie das anschließende italienische Lobgedicht wurden verfaßt von Blasio Ludovico Teppati, einem Italienischlehrer an der Universität Uppsala, der die beiden Texte bis September 1673 an seinen ehemaligen Nachbarn Georg Christoph Eimmart schickte, über den sie wiederum an Sandrart gelangten. Siehe Gerstl 2000, S. 886-888.Susanne Meurer, 03.05.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 562

TeppatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Wie Doris Gerstl nachweisen konnte, stammt dieses Lobgedicht von dem Turiner Blasio Ludovico Teppati, der in Kontakt mit David Klöcker und Georg Christoph Eimmart d.J. stand (vgl. Gerstl 2000, S. 886).Julia Kleinbeck, 06.08.2010
Elogio Madrigalesco.
Dal'antartico Polo,
Dove KLÖCKER temprò ’l vago Pennello,
Ad abbellir il Pol artico venne.
Trà virtuosi, è quello
Che del Gran RE del Nord CARLO GUSTAVO
Le Guerre, ed i trofèi che n’ottenne,
Penneleggiò al vivo.
D’Amborgo è suo dirivo;
Stockholmia suo soggiornose per dir stavo
Sua (oá [Fußnote] ò Lango, che fù la Patriad’ Apelle.:) à cui sol lice
L’Alessandro di SUECIA, CARLO, Augusto
Ritrarre (à dirlo, ô Fama si disdice?)
Che più? la virtù stessa
D’esser l’idéa hà gusto
De’ suoi gentili schizzi; ove campoggia
Rechte Spalte
L’atteggiar, il color, la vita espressa.
Essa l’Arte, vagheggia
L’Artefcié nel suo raro artificio:
Indine cavo auspicio,
Che suo Nome in Europa fia risplenda,
Per fine che l’Orsa in Ciel ne fie che splenda.TeppatiInformat. zur Quellenmarkierung
Wie Doris Gerstl nachweisen konnte, stammt dieses Lobgedicht von dem Turiner Blasio Ludovico Teppati, der in Kontakt mit David Klöcker und Georg Christoph Eimmart d.J. stand (vgl. Gerstl 2000, S. 886).Julia Kleinbeck, 06.08.2010

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 06.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 564
CCLXVIII CARPOPHORUS TENCHALA, Mahler von Bissone OBwolen CARPOPHORUS TENCHALA von Bissone am Luganer-See in dem Herzogtum Mayland/ und also aus den Italiänischen Gränzen bürtig/ so nehme ich doch daher Gelegenheit/ ihn unter die Teutsche zu setzen/ weil er sich meistens in Teutschland aufgehalten/ und von den Liebhabern seiner ungemeinen Wißenschaft nimmer daraus gelaßen wird. Dieser fürtrefliche Künstler Bringet die fast ganz danieder ligende Mahlerey in fresco wieder auf. hat die fast ganz darnider ligende Kunst in fresco oder naßen Kalk auf Mauren zu mahlen/ wieder erhoben/ und seine herrliche Erfahrenheit durch allerhand schöne verfärtigte Werke an Tag geleget.

Den Anfang seiner Kunst hat er zu Mayland/ Bergamo und Verona ergriffen/ und schon in früher Jugend durch unterschiedliche glücklich-geendete große Stuck seinen Geist/ und was aus ihm werden wolle/ entdecket/ dannenhero sein Ruhm täglich gewachsen/ und so gar biß in Teutschland erschollen ist/ daselbst beschriebe ihn des Kunstliebenden Herrn Praelaten von Lampach Hochwürden/ damit er selbiges neu-erbaute fürtrefliche Gotteshaus mit seiner Kunst bereichern solte/ wie Seine Werke zu Lampach. er dann auch dahin alle an den Mauren herumgehende fregie und Gebäude mit zierlichen Bildern und Ornamenten/ theils colorirt/ theils ob wären dieselbe von Marmor oder stucco, gemahlt/ dabeneben hat er auch daselbst unterschiedliche grosse Historien/ und unter andern die Sendung des heiligen Geistes über die versamlete Apostel und unser liebe Frau gemacht/ und darmit gnugsam bezeuget/ daß er wegen seiner großen Anmutigkeit/ guten Zeichnung/ Geist-reicher Inventionen und perfecten Kunst-Gebrauch/ wol verdienet/ unter Andere seine Werke. die fürnehmste Meister in fresco gerechnet zu werden: Nicht geringers Lob hat er in dem Käyserlichen Kunst-Cabinet zu Wien/ in der verwittibten Käyserin Hof-Capell/ bey unser Frauen zu den Schotten/ bey den H.H. P.P. Dominicanis, und in andern unterschiedlichen Kirchen und Häusern: Ingleichen bey H.Graf Palvi in Ungarn zu Peternell/ bey H. Grafen von Träun in Steyermark und nun in Mähren bey dem Herrn Bischof von Olmütz/ und an andern Orten allerley große und herrliche Werke zu seinem höchsten Ruhm glücklich verfärtiget.

Mit seinen fürtreflichen Wißenschaften stimmet wol überein sein tugendhafter Lebens-Wandel/ Seine Manier zu mahlen. wormit er sich allenthalben sehr beliebt machet. Sonsten bestehet seine Arbeit in einer guten Zeichnung und vielen sinnreichen Inventionen/ die er nach Art der Historien/ in einer stattlichen Ordinanz und vernünftigen Colorit, unvergleichlich anmutig und freudig beyzubringen/ auch mit zierlichen Landschaften/ artigen Gebäuden/ Zierrahten und Thieren zu erfüllen weist/ und solches alles nach Erforderung dieser Kunst expedit und hurtig/ worvon die große Mänge seiner bißher verfärtigten

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Julia Kleinbeck, 06.08.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 564