TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 271
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, Het leven van Michiel Cocxie, uytnemende Schilder, van Mecchelen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258v–259r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Br5x071].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 492
genugsam geehrt worden ist/ weiln dieselbe ihn stets zur Arbeit aufgemuntert/ daß er dardurch in seiner Kunst sehr geübt/ und ein fürtreflicher Meister worden/ nach dieser seiner ersten Frauen Tod verehligte er sich anderwärts/ überkame jedoch keine In Niderland. Kinder mit ihr/ sein erstes und besonderes Werk war zwey oder drey Meil außer Brüßel zu Salsenburg zu einer hohen Altar-Tafel ein großes Stuck/ in sich ein Crucifix begreiffend/ welches dann dermaßen wol gemacht/ daß viele Künstlere aus Brüßel selbiges zu besichtigen/ dahin sich erhoben/ dieses Werk war in dem Niderländischen tumult durch einen Kauffmann von Brüßel/ Thomas Werry, in Spanien geführt/ und dem Cardinal Grandvelles für den König Philippum verkauft worden/ neben noch vielmehr andern Sachen/ so er aus Niderland in Spanien geflehnet. Van Mander erwähnt noch weitere Kunstwerke von Coxcie: eine Abendmahlsdarstellung in der Sint-Michiels en Sint-Goedelekathedraal in Brüssel, in der Kathedrale von Antwerpen eine Altartafel mit dem Heiligen Sebastian sowie »Veel meer Tafelen en Tafereelen heeft hy gedaen, die in verscheyden plaetsen zijn te sien: want hy veel wercks binnen zijn lang leven heeft ghedaen, en is tot grooten rijckdom ghecomen, hebbende binnen Mecchelen onder ander dry heerlijcke schoon huysen, oft Paleysen waren« (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Michiel Cocxie, uytnemende Schilder, van Mecchelen, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Br5x071]).
Dieser Künstler war wunder-süß und fließend in seinem Mahlen/ auch nett und sauber in seinen Zierrahten/ und gab seinen Frauenbildern einen herrlichen Wolstand/ doch von Ordinanzien erwieß er keinen Uberfluß/ sondern bediente sich vieler Italienischen Stuck/ weßwegen er nicht wol mit Hieronymo Kock zufrieden gewesen/ weil derselbe Folget dem Raphaël d’ Urbino nach. die Schul Raphaels in Kupfer gebracht/ als woraus er seine studien genommen/ und viel darvon in die Altar-Tafel von dem Ableiben Mariae zu S. Goelen in Brüßel gebracht/ so hernach bey jedermann offenbar und bekannt worden. Er war über alle Maßen behend im Reden/ und konte gleich auf ein jedes Wort Gegen-Antwort geben/ einstens wurde er verschiedene runde Arbeiten/ so ein anderer junger Mahler von Rom mit sich gebracht/ zu besehen/ beruffen/ als nun dieser seine Schultern sehr klagte/ und daß die gemachte Stuck so schwer zu tragen gewesen/ sagte er/ warum er sie nicht in dem Busen getragen habe/ auf daß ihme die Schultern nicht so aufgeschworen wären. Darauf der eine geantwortet/ der Pack wäre ja viel zu groß/ um selbigen in dem Busen zu verbergen. Aber Cocxie vermeinte/ er solte dieselbe bäßer verstehen/ daß er solcher Gestalten wol für einen bäßern Meister würde gehalten werden/ weilen er alsdann nicht Ursach hätte/ sich mit fremder Meister Stuck soviel zu beladen; Endlich hat er zu Antorf auf das Rahthaus ein Werk gemacht/ woselbst er auch/ weil er von dem Gerüst gefallen/ kurz hernach/ Anno 1592.in dem 95. Jahr seines Alters gestorben.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Michiel Cocxie, uytnemende Schilder, van Mecchelen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258v–259r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Br5x071].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 492
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20):
Mander, Schilderboek, Het leven van Dirck Barentsen, uytnemende Schilder van Amsterdam, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 259r–259v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrBnSDP].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 494XCV. Dieterich Barent/ Mahler von Amsterdam.WAnn diejenige/ so von Natur und aus eigner Zuneigung zu unserer Kunst sich begeben/ bey einem fürtreflichen und berühmten Künstler sich aufhalten/ so befindet man alsdann/ daß solches sehr fruchtbarlich ausschlage/ welches zwar bewisen wird an Dietrich Barent/ als der da gleichsam ein Mahler gebohren/ und noch benebenst von unserm großen Titian die Kunst erlernet/ dahero er auch ein solcher Mann worden/ daß man wol bezeugen mag/ daß unter denen Niederländern er allein gewesen/ der die rechte Manier aus Italien pur und unverfälscht dahin gebracht/ er war aber zu Amsterdam im Jahr 1534. gebohren/ sein Vatter gienge auch in dem Ruf eines zimlichen guten Mahlers. Von ihm ist auf dem Rahthaus zu Amsterdam die Geschichte
von einer rasenden Sect, die Anno 1535. nach etlicher Meinung die Stadt zu stürmen gedacht/ zu sehen/ welches sehr schröcklich und fremd gemacht/ auch für selbige Zeit treflich ausgebildet ist. Als er nun ohngefehr das 21. Jahr erlangt/ hat er sich Lernet bey Titian. in Italien erhoben/ und zu Venedig bey Titian aufgehalten/ dem er dann sehr angenehm gewesen/ und als ein Kind von ihm in dem Haus gehalten worden/ daselbst haben ihn viel seiner Landsleute/ (welches ihme Titian vergonnt) besprochen/ und gleichwie er von guten Verstand und Geist ware; Also gienge er auch gern mit Verständigen/ sittlichen und ehrlichen Leuthen um/ absonderlich aber mit solchen/ die gelehrt und in den Sprachen/ darinnen er auch erfahren/ Wißenschaft trugen: Er hatte in Italien große Kundschaft mit dem Herrn von Aldegonde, welche Bekandtschaft und Freundlichkeit dann auch zwischen ihnen allezeit in Niderland gewähret/ so daß Aldegonde niemals nach Amsterdam kommen/ daß er nicht den Dietrichen besucht/ und seiner Gesellschaft genoßen hatte/ deßgleichen lebte er auch mit Lampsonio sehr vertreulich/ wie sie dann vielmals einander Lateinische Briefe zugeschrieben/ daß er also ein stattlich und ansehnlicher Mann gewesen/ und anbey auch ein herrlicher Musicus, der auf unterschiedlichen Instrumenten/ die er allezeit bey sich im Haus gehabt/ spielen können.
Da er nun in das siebende Jahr von Haus sich befunden/ hat er sich durch Frankreich wieder zuruck begeben/ und zu Amsterdam mit der allerschönsten Jungfrauen in seinem 28. Jahr verheurathet/ worauf Seine Werke. er sich selbst und seine Hausfrau gecontrafätet/ so beyde hernach zu Amsterdam bey seiner Tochter zu sehen/ und auf eine sehr artige und schöne Weiß gemacht worden/ wie er dann auch jederzeit viel auf die Contrafäte hielte/ und eine färtige Hand darinnen hatte. Sonsten färtigte er auch schöne Altar-Taflen/ und zwar erstlichen für einen Hauptmann/ zu Amsterdam/ einen Fall Lucifers/ mit vielen nackenden Bildern sehr Kunstreich/ welches aber in der Bilder-stürmischen Aufruhr zerbrochen und verderbet worden/ weiters eine Judith/ die noch zu Amsterdam/ und vor das bäste Werck/ das er jemalen gemacht/ weil es sehr herrlich gemahlt/ gepriesen wird/ nicht weniger auch eine Venus zu Leyden/ in dem Haus Sisbrand von Buyk/ auch eine Tafel zu Goude in der Brüder Haus/ so eine Christnacht mit Verwunderung gar wol auf die Italiänische Manier gemacht vorstellet; zu Amsterdam in dem Haus Jacob Razet ist auch eine Altar-Tafel in die Höhe von ihm zu sehen/ darinn ein Crucifix mit einer Maria Magdalena unter dem Creutz/ die solches umarmet/ mit wunderschöner Anmut/ bey Isbrand Wilhelm zu Amsterdam/ und in mehr Plätzen sind von ihm auch sehr schöne Stuck/ wie auch viel berühmte Contrafäte/ absonderlich aber zu Amsterdam auf dem Schießgraben/ allwo etliche Gesellschaften sich befinden/ und erstlich zwar auf der Bogenschützen Behausung eine Rott/ worinn ein Keßler/ der treflich wol gemacht ist/ wiederum bey denen Armbrust-Schützen eine Rott/ die zu Tafel sitzet/ und eine Richt Fisch/ so in Holland Pors genannt wird/ ißet/ mehr auf S. Sebastian:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 20): Mander, Schilderboek, Het leven van Dirck Barentsen, uytnemende Schilder van Amsterdam, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 259r–259v [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BrBnSDP].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 494