TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 264
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Der größte Teil der Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 19).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 485
innwendige Blat fürbildet/ wie GOtt der Vatter in gloria auf seiner Schoß einen nackenden und todten Christus/ um welchen viel Engel mit den Passions-Instrumenten wehmütig stehen/ und sehr betrübt ihr Amt verrichten/ ligen hat. In dem ersten Flügel aber stehet inwendig in Gloria ein Adam/ Abel/ Noe/ Moses und Enoch/ samt allen Aposteln und Evangelisten/ und leztens die neue Kirchenlehrer/ als Augustinus, Hieronymus, Gregorius und übrige. Auf dem andern Flügel Eva, Noa, und der andern Altvätter Weiber/ die Prophetinnen und Sybillen/ auch mehrere alte Heilige/ als S. Catharina, Barbara, Ursula, Helena, endlichen aber auch die moderne, als von Catharina Senis, Teresia, &c. so alle auf das bäst und vollkommenst gezeichnet/ colorirt und ausgemacht seyn. Auswendig ist gebildet die Annunciation oder Verkündigung Mariae grau in grau/ welches neben seinem vorgemeldten Marienbild für seine allertreflichste Werk in Oelfarb geschäzt/ und in hohen Ehren gehalten wird/ dern erstes/ wie gedacht/ zu München bey denen PP. Jesuitis zu sehen/ das andere aber in unserm Sandrartischen Cabinet/ als ein besonder Kleinod Vermutlich rekurriert Sandrart hier auf das »Cabinet-Altärlein«, das er auch im Abschnitt über seine Kunstkammer erwähnt (vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 87). Möglicherweise ist dieses Kunstwerk mit Schwarz’ zuvor genanntem kleinen Flügelalter zu identifizieren./ nebenst viel von seinen Handrissen/ aufbehalten wird. Und so viel seye nun auch von diesem vortreflichen Mann gemeldet.
Was aber sonsten sein schlecht-geführtes Hauswesen betrift und anlangt/ wäre davon viel zu sagen/ sintemalen dieser gute Mann sich darein nicht schicken können/ weßhalben er dann auch allezeit in großer Noht gestecket; ich unterlaße aber solches billich/ weil es nur ihn selbst betroffen/ und seinen Kunst-reichen Werken/ so noch aller Orten zu immerwärender Gedächtnis mit großem Ruhm zu sehen/ nichts benommen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Der größte Teil der Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 19).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 485 ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart verwendet auch am Schluss die Vita van Manders mit dem Hinweis auf Goltzius’ Porträt des Christoph Schwarz (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Christoffel Swarts, Schilder van Munchen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq0ZJ2t].Zu München wurde er noch mit trucknen Farben von Heinrich Golzius/ (als er Anno 1591. daselbst durchgereist) gecontrafätet/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart verwendet auch am Schluss die Vita van Manders mit dem Hinweis auf Goltzius’ Porträt des Christoph Schwarz (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Christoffel Swarts, Schilder van Munchen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 258r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq0ZJ2t]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.wie solches in der Kupferblatte GG. zu sehen/ und ist er Anno 1594. verschieden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Willem Key, Schilder van Breda, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 232v–233r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq7Aeaj].LXXXIV. Wilhelm Kay/ Mahler von Breda.WAnn hohe Geister/ die von der Natur mit einer sonderbaren Fürtreflichkeit begabet sind/ neben ihrer Kunst ein tugendsames Leben führen/ freundlich und leutselig in Gebärden sich erzeigen/ kommen sie in noch viel ein größers Ansehen/ und werden fast von allen für ein Wunderwerk gehalten/ wie dann unter andern auch Wilhelm Kay gethan: Er wohnte zu Antorf/ hielte sich kostbar in Kleidern/ und wohnte in einem herrlichen großen Haus/ in allen seinen Handlungen mehr einen Rahtsherrn als Künstler praesentirend/ ware sonst bürtig von Breda/ und ein Mit-Discipel des Franz Floris/ bey dem Lambert Lombardus von Lüttich. Anno 1540. kam er zu Antorf in die Mahlers-Zunft/ ware aus Begierde des Gewinns gar fleißig an der Arbeit/ und erlangte ein gutes Vermögen.
Seine Werke Er war ein sehr guter Contrafäter nach dem Leben/ und kam in allen seinen Werken der Natur gar nahe/ wuste auch eine sonderliche Lieblichkeit in seinen Gemälden zu geben/ worinnen er vor vielen andern zu preisen war: Ob er dann nun schon nicht so ingenios oder sinnreich als Floris war/ ist er doch auch nicht schlecht im ordiniren gewesen/ wie
ihm dann seine Arbeit jederzeit wol bezahlt worden/ wieviel er auch derselben hatte; von seiner Hand ist zu Antorf auf dem Rahthaus ein sehr herrliches Stuck/ so der Schatzmeister Christoff Pruym machen laßen/ gewesen/ darinn der Herren von der Stadt Contrafäte in Lebens-Größe/ oben in der Höhe aber ein Christus mit Englen und andern/ welches Anno 1576. da die Spanische Kriegsleute das herrliche Rahthaus in Brand gesteckt/ verbronnen: In unser Frauen Kirchen war gleichfalls von ihme der Kramer-Altar/ und darauf eine Historie/ wie Christus ruft: kommt all zu mir/ die ihr beladen seyt! darbey dann viele Kramer gemahlt/ und der Text aus den Worten des Propheten Esaiae genommen: Was kauft ihr/ oder gebt ihr Geld? Da man Milch und Wein umsonst ausschenket. Diß Stuck gienge auch in der Bilderstürmung zu Grund; Ferner war auch in derselben Kirchen von ihme eine sehr herrliche Victoria oder Triumph Christi.
Er contrafätete den Cardinal Grandvelles in seinen Cardinals-Kleidern/ worfur er ihme ungefordert 40. Reichsthaler gab. Nachdem er nun viele Werke gemacht/ hat er endlich den Duca d’ Alba contrafätet/ darbey stellte er sich/ als ob er keine fremde Sprach verstünde/ und hörte also Stirbt vor Schrecken. aus dem Gespräch/ so Duca d’ Alba und ein anderer aus dem Blutgericht miteinander hielten/ das Todurtheil des Graf Egmond und Horns/ samt andern Herren/ welches ihm/ als einem Verthädiger des Adels/ so tief zu Herzen gegangen/ daß er/ nach Haus kommend/ krank worden/ und eben an dem Tag/ da Graf Egmond und Horn gestorben/ in dem Jahr 1568. den 5. Iunii auf den Pfingst-Abend (obwol auch andere seine Todes-Stund etliche Täge vorsetzen) gestorben/ etliche sagen/ er seye so erschrocken über des Duca d’ Alba zorniges Gesicht/ daß er darüber krank worden/ und seinen Geist aufgegeben: Von ihme sind nachfolgende Verse im Druck:
Expressit Caji pingere docta manus.
Si tamen excipias unum, me judice, Mo-¶ rum
Culpari Belgae nullius arte timent. Van Mander gibt diese Verse des Lampsonius auf Niederländisch wieder (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Willem Key, Schilder van Breda, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 233r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq7Aeaj]).ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, Het leven van Willem Key, Schilder van Breda, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 232v–233r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63Bq7Aeaj].
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Kan zu Teutsch also lauten:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Des Cajens Contrafät sind voller Geist und¶ Leben/
Und weichen keinem nicht an Kunst/ Witz¶ und Verstand:
Nimm nur den Morum aus/ und glaube¶ dann darneben/
Daß Holland keinem wich mit dieses Künst-¶ lers Hand.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
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Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Sein Contrafät aber ist in der Kupferblatte GG. zu finden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19):
Mander, Schilderboek, Het leven van Hubert Goltz,Schilder, Plaet-snijder, en History-schrijver, van Venlo, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 247v–249r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqFHbL4].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 487LXXXV. HUBERTUS GOLTZIUS, Mahler/ Kupferstecher und Historienschreiber von Venlo.WEil Hubertus Golzius den großen Ruhm des Lamberti Lombardi in der Mahlkunst vernommen/ hat er sich auch demselben zu einem Discipel untergeben/ er ware zwar zu Venlo gebohren/ aber zu Würzburg erzogen/ weil seine Eltern
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 19): Mander, Schilderboek, Het leven van Hubert Goltz,Schilder, Plaet-snijder, en History-schrijver, van Venlo, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 247v–249r [Accessed: 2011-11-14. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63BqFHbL4].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 487