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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 182

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, T’leven van Frederijck Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 185r–186v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SAB47Y]. Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).Christina Posselt, 30.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 394
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herrlichen Palast zu Caprarola, für den Durchleuchtigen Cardinal Farnese, so sein Bruder angefangen hat; von dessen Historien so wol alten als modernen Inventionen/ Poetereyen/ Verzierungen und andern Ordinanzien/ die darinnen sehr künstlich zu finden/ ein besonderes ganzes Buch zu beschreiben wäre/ weßhalben wir solches lieber mit Stillschweigen vorbeygehen. Ferner hat er gemahlt eine Calumnia von Eyrfarbe/ schier auf die Weis des Apelles, wie solche nachmals von dem Cornelius Corte in Kupfer gestochen worden. Etliche vermeinten/ daß er damit auf den Cardinal Farnese gezielet/ weil sie wegen der Bezahlung uneins worden; dann da der Cardinal gesagt/ Raphael und andere gute Mahler seyen nun nicht mehr/ hat Friderich so bald geantwortet; auch die verständige Kunstlieber Päpst und Fürsten sind mit ihnen erloschen. Von ihm ist auch zu sehen ein sehr herrliches Stuck in Damas / wie S.Lorenz auf den Rost gelegt wird/ dabey ein Himmel und andächtig kniendes Bild/ alles sehr wol gemacht.

Ferner hat er gemacht die Historien von S. Catharina/ nämlich wie sie in den Kerker gefangen/ einige Heilige erwürgt/ und sie enthauptet worden/ in welches sehr schöne Pferde und andere Ding hinein kommen. Wieder hat er gemahlt in die Goldschmieds-Capell

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zu dem hohen Altar die Historie der drey Königen aus Morgenland/ das auch ein sehr herrlich Werk ist/ so durch Jacob Mattham von Harlem/ in Kupfer gestochen/ ausgegangen. So ist auch von seiner Hand in einer Kirchen/ Instrada Julii, die Geißlung/ wie Christus an einer kleinen Säule (als zu Rom in einem Kloster zu finden) gebunden/ welches ein artiges schönes Stuck Seine Reisen. ist. Nach diesen ist er in Frankreich gereist für den Cardinal von Lorene / woselbst er etliche Stuck gemacht/ und darauf in Niderland nach Antorff/ allwo ihm die Künstlere grosse Ehre erwiesen: von dannen schiffte er in Engelland nach Londen/ wo er nach unterschiedlich gecontrafäten Edelleuten wieder nach Rom gekehrt; So hat er auch Spanien besucht/ und dem König Philippo etliche Stuck mit gutem contento verfärtiget. Hernach endigte er zu Florenz die Cupola, welche der Cavalier Giorgio Vassari angefangen; und wegen seines darzwischen kommenden Todfalls ungeendiget lassen müssen. Seiner Werke sind mehr/ als ich erzehlen kan; er ware wohnhaft zu Rom/ wo er auf einem Berg bey Trinita einen schönen Palast mit vier Thüren gebaut/ kame zu einem zimlichen Alter/ und ist sein Name wol bekandt/ und er von allen Künstlern sehr geliebet und gerühmet worden.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, T’leven van Frederijck Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 185r–186v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SAB47Y]. Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).Christina Posselt, 30.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 394

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BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Verse stammen nicht aus der Vita Federico Zuccaris von van Mander und dürften angesichts der umfassenden Redaktionsarbeiten und zusätzlichen Beiträge für die Teutsche Academie von Sigmund von Birken verfasst worden sein; vgl. Laufhütte 2007, S. 151 und Laufhütte 2011.Christina Posselt, 14.10.2011
Einem unverdrossnen Menschen ist die allerschwerste Sach
Ein höchstangenehmes Wesen/ er acht ganz kein Ungemach/
Das darob ihm stösset zu/ wann er nur den Zweck erreichet/
So drükt er noch weiter nach/ und vom Vorsatz nicht abweichet/
Biß er endlich durch viel Arbeit ist gekommen auf die Spuhr/
Daß er Wunderdinge treibet/ die seynd über die Natur.
Milo zeiget klar hiervon/ weist mit seinem Unterwinden/
Daß auf Fleiß und Schweiß der Preiß richtig sich pfleg einzufinden.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Verse stammen nicht aus der Vita Federico Zuccaris von van Mander und dürften angesichts der umfassenden Redaktionsarbeiten und zusätzlichen Beiträge für die Teutsche Academie von Sigmund von Birken verfasst worden sein; vgl. Laufhütte 2007, S. 151 und Laufhütte 2011.Christina Posselt, 14.10.2011