TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 181
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, Het leven van Giorgio Vasari, Schilder en Bouwmeester van Aretso, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 180v–185r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632S2iJge]. Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 390
wie sich das Haus Spanien und Venedig gegeneinander wider den Türken verbinden; auch eine Historie von Frankreich und noch mehr andere/ in welchen ihme (wie mich bedunkt) geholffen Peter de Wite, und noch ein anderer Niderländer/ selbiger Peter hat auch mit ihme gearbeitet in der Cupl zu Florenz/ welche Vassari (den man in gemein Cavallier Giorgio hieß) zu verfärtigen übernommen/ da er zum wenigsten muß 60. Jahr alt gewesen seyn Die Mitarbeit Candids an den Fresken der Florentiner Domkuppel sowie den auf TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 286 genannten Werken Vasaris ist nur durch Sandrarts Quelle van Mander belegt; vgl. Volk-Knüttel 1976, S. 43 f., Anm. 137./ dann ob er schon ein reicher Mann ware/ ließe er doch nicht nach zu arbeiten/ auch so gar in die tieffe Nacht bey der Kerzen/ diß Werk in der Cupola, ist das Jüngste Gericht/ allwo er in die Höhe Christum/ die Heilige/ und einen Kreis von Englen gemahlt/ neben sehr großen Bildern/ die in die Verkürzung zu sehen sind.
Eher aber solches zu End gebracht/ hatte ihm der Tod den Weg fernern Fortgangs untergraben/ und seinem Fleiß und Fürtreflichkeit in der Kunst ein Ende gesetzt/ dannenhero nachmalen Frederico Zucchero Stirbt im 64. Jahr seines Alters. dasselbe vollendet; er sturbe zu Florenz Anno 1578.
Vasari starb bereits 1574. 64. Jahr alt/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Giorgio Vasari, Schilder en Bouwmeester van Aretso, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 180v–185r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632S2iJge].
Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 390 SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Würdigung am Ende der Vita Vasaris wurde von Sandrart verfasst. Er greift darin auf die auch für seine Teutsche Academie wichtigen Grundsätze und Anliegen zurück.dannoch ob er schon dem Leibe nach gestorben/ wird seine Ruhmwürdige Gedächtnus noch aller Orten in den Gemütern der Kunstliebenden leben und gerühmet werden/ dann sie ihn nicht anders/ als einen Verthädiger/ Fortsetzer und Vermehrer unserer Kunst benamet und benamen können/ als welcher so wol mit seinen schönen Werken/ auch Sinn-reich ausgegangenem Buch von dem Leben der Künstlere aller Tugend-liebenden Jugend ein Liecht zur Folge angezündet/ bey welchem sie leicht die getrettne Fußstapfen ihrer Vorfahren/ durch welche sie bey aller Nachwelt ruchbar und erhoben worden/ können betretten/ und auch ebenmässigen Nachklang großer Kunst und Tugend hinterlassen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Würdigung am Ende der Vita Vasaris wurde von Sandrart verfasst. Er greift darin auf die auch für seine Teutsche Academie wichtigen Grundsätze und Anliegen zurück. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Sein Contrafät wird der Kunst-liebende Leser in der Kupferblatte S. finden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
LXXVII. FRIDERICO ZUCCHERO, Mahler von S. Agnolo in Vado.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, T’leven van Frederijck Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 185r–186v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SAB47Y].
Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 395DIe Natur pfleget nicht oft unter zween Brüder gleiche Gaben und Eigenschaften auszutheilen/ wie sie in dem Herzogtum Urbino, bey dem Apenninischen Gebürge zu S. Agnolo in Vado an Taddeo und Friderico Zucchero gethan/ welche beyde in der Mahl-Kunst so fürtrefflich worden/ daß viele/ ob sie schon eines Sinn-reichen und hochvernünftigen Urtheils sind/ ihre Werke nicht wissen zu unterscheiden.
Als Friderico noch ein kleines Kind war/ wurde er in Gesellschaft seiner Mutter und seines Komt gar jung nach Rom. Vatters Anno 1550. nach Rom/ des Jubilaei halber/mitgenommen/ darbey den ältern Sohn und Bruder Taddeo zu besuchen; welcher damals sich daselbst in der Kunst übte/ auch albereits wol erfahren und berühmt ware: Weil aber der alte Zucchero mit vielem Hausgesind/ auch sieben Söhnen und einer Tochter beladen/ hat er mit seiner Frauen wieder nach Haus geeilet/ und den Friderico bey seinem Bruder gelassen; dieser schikte ihn zur Schule/ ließ ihn Lesen und Schreiben lernen/ und als er dasselbe zimlich begriffen/ führte er ihn zur Zeichen-Kunst mit viel bässerer Gelegenheit an/ als ihm selbst wiederfahren/ zu welcher Kunst er dann sich gleich sehr geneigt und tauglich erzeigte/ und konte/ nachdem
er 6. Jahr sich darinn geübet/ seinem Bruder füglich helffen/ fienge auch mit ihme an auf naß zu arbeiten/ so daß er von Lust und Liebe angetrieben/ für einen Römischen Edelmann unten bey der Treppen Ara Caeli, in einen Palast/ auf naß für seine eigne Hand/ den Berg Helicon mit den Musen mahlte/ welches als es sein Bruder Taddeo ersehen/ daß er allein mit seiner eignen Zeichnung so gut gearbeitet/ brachte er ihme ein Werk zu Sein Werk zu Maria del Horto. S. Maria del Horto â Ripa zuwegen/ woselbst er eine Capelle zu machen hatte. In dieses Werk/ um die Männer/ so es gedingt/ zu vergnügen/ machte Taddeo allein eine Christnacht/ das übrige aber alles Friederich/ mit solcher Manier/ daß leichtlich zu merken ware/ wie etwas besonders aus ihme werden solte.
Nachmalen hat er an einer Zubereitung zu dem Auszug Caroli V. seinem Bruder große Hülf geleistet/ wie auch zu S. Paulo Jordan in Historien von Alexandro M. und zu Orvieto, wo er drey Historien von S. Paulus in die Kirchen gemacht; Als sie aber beyde krank worden/ zoge Taddeo wieder nach Rom/ Friderico aber/ mit einem kleinen Fieber beladen/ nach S. Agnolo, von wannen er/ nachdem er genesen/ auch wieder auf Macht neben seinem Bruder in 4. Tagen alle Paßions-Historien und andere Gemählde. Rom zoge. Darauf haben diese zween Brüder in Zubereitung eines Charfreytags/ in der Florentiner-Kirch hinter Banchi, inner vier Tagen/ alle Passions-Historien neben vielen Propheten und andern Sachen gemacht/ daß jeder/ so dieses sahe/ sich höchlich verwundern muste/ daß sie so viel Werk/ in so kurzer Zeit/ so fürtreflich wol gemacht haben.
Friederich/ der nichts liebers thate/ als auf seine eigene Hand arbeiten/ war sehr vergnügt/ daß sein Bruder ihm eine Facciata zu mahlen gegeben Mahlet die Historien von S. Eustachio. auf naß bey S. Eustachio, auf den Platz Dogano, für den Hofmeister des Cardinals Farnese ; dahin machte er die Geschicht desselben heiligen Eustachii, wie selbiger mit Weib und Kindern getaufft wird: Diß war von Farben ein sehr gutes Werk. In das mitle Feld machte er/ wie dieser Heilige auf der Jagd das Crucifix zwischen des Hirschen Geweih ersehen/ welches ihm zur Bekehrung Anleitung gegeben: Taddeo, der für seines Bruders Ehre sehr sorgfältig ware/ weil dieses Werk in einem offenen Ort stehen solte/ kame oft/ nicht allein die Arbeit zu besehen/ sondern half es Will sich von seinem Bruder nit corrigiren lassen. auch jezuweilen verbässern/ das zwar Friederich eine Zeitlang (obwolen mit heimlichen Widerwillen) gedultet/ doch endlich weil er Lust hatte/ alles allein zu endigen/ wurde er von seinem Widerwillen auf den Bruder überwunden/ und kame viel Tage nicht nach Haus/ welches nachmalen wieder durch Freunde so vermittelt worden/ daß Taddeo ändern solte/ was an dem Carton mangelhaft/ aber nichts an dem Werk selbst/ welches/ als es ganz geendiget worden/ dem Friderich grosses Lob und Ehre erworben/ so/ daß er für einen fürtreflichen Mahler geachtet wurde. Hier lässt Sandrart eine längere Passage von van Manders Vita aus, in der dieser noch einige weitere Werke Zuccaris aufzählt: die Fresken in der Sala dei Chiaroscuri (Palafrenieri) im Palazzo Apostolico, das heute verlorene Fresko von »Moses und Aaron vor dem Pharao« (1563) im Belvedere für Pius IV. (sowie dessen graphische Reproduktion durch Cornelis Cort, vgl. Moses and Aaron before Pharaoh), die ebenfalls heute verlorenen Fresken in der Capella Grimani in San Francesco della Vigna (um 1563/64) und für Santa Maria Annunziata (vgl. auch hier den Reproduktionsstich von Cort: The Annunciation with Prophets), schließlich die Fresken für Kardinal Ippolito II d’Este in der Villa d’Este in Tivoli sowie die Vollendung der von seinem Bruder Taddeo begonnenen Fresken in San Marcello al Corso und Santissima Trinità dei Monti (vgl. Mander, Schilderboek, T’leven van Frederijck Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 185v–186r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SAB47Y]).
Nach diesem machte er unzahlbar viel andere Andere seine Werke. Werke/ und unter andern eines/ da der himmlische Vatter Christum auf seiner Schoß hält/ und die Engel die Passions-Instrumenta in Händen tragen; er hat auch zu End gebracht das Werk in den
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, T’leven van Frederijck Zucchero, Schilder van S. Agnolo in Vado, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 185r–186v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SAB47Y]. Sandrart kürzt eine längere Passage van Manders (vgl. dazu den Kommentar im Text).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 395