TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 156
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Michel Agnolo Buonarruotti, Florentijn, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v–173v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RNycBn]. Sandrart kürzt einige Passagen, fügt selbst eine Anekdote hinzu und gibt die meisten der von van Mander zitierten Verse in deutscher Übersetzung wieder, wobei die sprachliche Abfassung bei Sigmund von Birken zu vermuten ist, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22) .Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 367
zu machen. Ein Priester sagte zu ihm: Es ist Schad/ daß ihr kein Weib genommen/ ihr soltet nun viel Erben haben/ die eurer Arbeit und Ehre geniessen könten. Deme antwortete er/ ich habe eine/ die mir Weibs genug ist/ welches die Kunst ist/ die mir Müh genug angethan hat/ und meiner Kinder Stelle sollen meine Werke vertretten/ die nach meinen Tod leben werden.
Ist in grossem Ansehen bey allen Potentaten. Kurz zu sagen/ er ware gleichsam allen Edlen Geistern und Künstlern als ein rechtes Vorbild von Himmel gesandt/ worfür ihn auch alle grosse Herren und Päpste gehalten haben/ als Julius der II. Leo der X. Clemens der VII. Paulus III. Julius der III. Paulus der IV. und Pius der IV. denen er allen gedienet/ eben wie auch Carolus V. der Römische/ und Solymann der Türckische Käyser/ Franciscus de Valoys, König von Frankreich/ die Herren von Venedig/ neben sehr vielen Cardinälen/ Großmeistern und Herren/ absonderlich aber der Cardinal Hippolito de Medicis, welcher/ wegen der Kunst/ sein so geneigter Freund ware/ daß/ als er vernommen/ daß dem Michael Angelo sein schönes Türckisches Pferd wol gefiele/ er ihme solches alsobald mit zehen Schaff Haber und einem Knecht verehret. Nicht geringere Ehre erzeigte ihm der Herzog Cosimo, als er mit der Herzogin Leonora nach Rom kame/ sintemal er niemals anderst mit ihme/ als mit entblöstem Haupt redete/ ja es hat ihn nicht allein dieser Herzog/ sondern auch etliche Päpste neben sich niedersitzen lassen.
Höchlich ist zu beklagen/ daß er so viel andere Arbeit machen müssen/ welche ihn vom Bildhauen abgehalten/ absonderlich die fortificationes und Gebäude/ in welchen er ganze 17. Jahr zugebracht; dann man noch viel grössere Kunst-Werke von ihme würde gesehen haben/ wofern er mehr Zeit auf das Bildhauen hätte wenden mögen; gleichwol aber hat er so viel verrichtet/ daß männiglich glaubt/ er habe alle seine Vorfahrere in Vollkommenheit der Inventioues Inventiones und Sprüche zu seinem Lob gerichtet. Menschenbilder überstiegen/ so/ daß er mit gutem Fug gemahlet worden/ als erhöht und in der Mitte aller andern Mahlere und Baumeistere sitzend/ mit Beyfügung dieser Sinnschrifft/ welche aus den Georgicis Virgilii ihren Ursprung hat/ da von dem Bienen-König nachfolgenden Innhalts geredet wird:ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Michel Agnolo Buonarruotti, Florentijn, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v–173v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RNycBn].
Sandrart kürzt einige Passagen, fügt selbst eine Anekdote hinzu und gibt die meisten der von van Mander zitierten Verse in deutscher Übersetzung wieder, wobei die sprachliche Abfassung bei Sigmund von Birken zu vermuten ist, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22) .Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 367
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Es stehn zwar all’ um ihn/ doch alle die¶ allhie
Bewundern seine Werk/ Arbeit/ Fleiß/¶ Thun und Müh.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Vermutlich dürfte hierbei Sigmund von Birken als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich für die sprachliche Gestaltung verantwortlich sein (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Michel Agnolo Buonarruotti, Florentijn, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v–173v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RNycBn].
Sandrart kürzt einige Passagen, fügt selbst eine Anekdote hinzu und gibt die meisten der von van Mander zitierten Verse in deutscher Übersetzung wieder, wobei die sprachliche Abfassung bei Sigmund von Birken zu vermuten ist, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22) .Eben wie auch/ zum Zeichen der Dankbarkeit/ die Academia zu Rom seine zum Wappen und Symbolo geführte ineinander geflochtene drey Kränze in drey Cronen verändert/ mit dieser Uberschrift:
Tergeminis tollit honoribus,
in dem Verstand/ daß dieser Künstler durch seiner dreyen Künste Fürtreflichkeit fast biß an den Himmel erhoben worden.
Er truge zwar grosse Begierde in seinem hohen Alter noch dem Herzog Cosimo zu dienen/ in seinem Vatterland zu sterben/ und allda begraben zu werden; er konte aber von dem Papst nicht loß werden/ wegen des angefangenen Baues/ daß er also zu Rom verbleiben müssen/ biß er endlich daselbst Sein Testament. an einem Fieber erkrankt/ welches als er es immer zuzunehmen spürte/ machte er sein Testament mit dreyen kurzen Reden bey gutem Verstand/ sagende: Ich befehle meine Seele in die Hände GOttes/ meinen Leichnam der Erden/ und mein Gut meinen nächsten Freunden. Vermahnte dabey die Seinige/ daß sie im Scheiden aus diesem Jammerthal auch solten ingedenk seyn des Leidens Christi. Er ist gestorben den Wird erstlich zu Rom/ hemach aber zu Florenz begraben. 17. Februar. in der 23. Stund Anno 1564. seines Alters 90. Jahr/ und zu Rom stattlich/ bey grossem Zulauff des Volks/ begraben; durch Befehl des Herzogs Cosimi aber heimlich wieder ausgegraben/ als ein Kauffmanns-Gut eingemacht/ und nach Florenz geschikt worden/ um ihn auch nach seinem Tod höchlich zu verehren; wie dann viel zu lang fallen solte/ wann ich alle Lobgedichte und Ehrensprüche/ die nur von der Florentinischen Mahlers-Academie seinem todten Leichnam aufgesezt worden/ indem sie ihn zu Florenz den 14. Julii Anno 1564. beygesezt haben/ erzehlen solte. Seine Begräbnis ist in der Kirche S. Croce,und mit dreyen/ Picturam,Sculpturam und Architecturam bedeutenden/ Frauenbildern von Marmor gezieret:ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Michel Agnolo Buonarruotti, Florentijn, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 163v–173v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632RNycBn].
Sandrart kürzt einige Passagen, fügt selbst eine Anekdote hinzu und gibt die meisten der von van Mander zitierten Verse in deutscher Übersetzung wieder, wobei die sprachliche Abfassung bei Sigmund von Birken zu vermuten ist, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25-29; Möseneder 2000, S. 163; Laufhütte 2011, S. 22) . SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. sein Contrefät aber ist in der Kupferblatte Q. zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.