TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 131
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan Francisco Rustici, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 148v–150v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PTubFX].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 339
oben auf das Schiff in eine Cammer gebracht/ worinnen ein schöne Spiel-Bühne zugerichtet war/ und auch ein herrliches Lust-Spiel von Philogenia gehalten worden. Nach welcher Action, als sie sich ungefehr um die Morgenstund geendigt/ jedermann frölich nach Hauß sich verfügt. Noch viel andere dergleichen herrliche Abend-Essen wurden von dieser Gesellschaft zugerüst/ welche/ so wir sie alle solten erzehlen/ verursachten/ daß wir gar lang nicht wieder zu unserm Gioanni Francisco Rustichi kämen.
Rustichi kommt in Frankreich. Es geschahe Anno 1528. daß dieser Rustichi, nach noch etlich färtig gemachten Werken/ in Frankreich sich begeben/ allwo er bey dem König in Bekommt Päpstliche Bestallung. sehr großes Ansehen gerahten/ so/ daß er ihm seinen Unterhalt/ das Jahr durch/ auf 500. Gold-Cronen verschaft. Dann/ nachdem er daselbst einige Ding gemacht/ muste er von Kupfer ein Pferd/ zweymal nach dem Leben verfärtigen/ worauf der König Franciscus sitzen solte/ zu diesem hat er unterschiedliche Visierungen zugericht/ und/ mit Gefallen des Königes/ unter andern ein sehr große zuwegen gebracht. Hierzu hat ihm der König einen schönen großen Palast eingegeben. Er machte aber dieses Werk nicht aus/ eh der König die Welt gesegnet. Als nun nach ihm König Henricus kommen/ ist die Hofstatt gemindert/ und vielen ihre Bestallung entzogen worden/ dahero sich Rustichi einig und allein von dem Zinß seines Palasts erhalten müssen/ und dieses ärgere Ubel noch darbey hatte/ daß der König diesen Palast Pietro Strozzi verehret/ der aber/ aus mitleidigem Gemüht gegen Rustichi, ihm in eine gute Abtey verholfen / worinn seiner (wie dann seine Tugend wol verdienet) wol gewartet und gepflegt worden/ und daselbst ist er auch in seinem 80. Jahr gestorben.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan Francisco Rustici, Schilder, Beeldtsnijder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 148v–150v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PTubFX].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 339 SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. Sein Conterfät hat der großgünstige Leser in der Kupferblatte P. zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
LXII. BACCIO BANDINELLI, Mahler und Bildhauer von Florenz.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].DAß es denen künstlichen Mahlern nicht so schwär und mißlich falle/ Bildhauer zu werden/ als im Gegentheil denen Bildhauern/ sich auf die Mahlerey zu legen/ weiset uns wol folgendes Exempel von BACCIO BANDINELLI, als welchen ich beynahe für den berühmtesten der Bildhauer schätze/ dannenhero/ obwolen er wenig gemahlt/ so hat mich doch seine fürtrefliche Zeichen-Kunst dahin geleitet/ seiner auch dis Orts zu gedenken/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.und seine Bildnis in die Kupferblatte Q. Woher er den Namen Baccio bekommen. zu bringenSandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.:ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 347 Er war gebohren zu Florenz Anno 1487. und hat Bartholomaeus geheissen/ nach der Weiß aber des gemeinen Volks zu Florenz/ ist sein Nam verkürzt/ und er gemeiniglich Baccio genennet worden. Sein Vatter hieß Michäel Angelo, und war ein ausbündig-künstlicher Goldschmidt/ dieser wolte seinen Sohn gern zu einem Nachfolger in der Kunst haben/ weßwegen er auch solchen zu sich in seine Werkstatt/ samt andern Jünglingen/ genommen. Daselbst nun hat er zu zeichnen angefangen/ wie es dann damalen der Gebrauch war/ Die Zeichen-Kunst ist der Eingang zu allen Künsten. also/ daß keiner für einen guten Goldschmidt geachtet wurde/ der nicht auch ein guter Zeichner war/ welche Meinung auch gut und recht ist/ sintemalen die Zeichnung für den Grund und Eingang
zu dieser und mehrern Künsten gehalten wird. Und muß ein Goldschmidt so wol in rund zu arbeiten/ als auch im posieren erfahren seyn.
Als er nun von Wachs etwas posierte und zeichnete/ kam er an einem Winter-Tag auf den Platz von S. Pollinari, welcher dick mit Schnee überzogen war/ daselbst wurde zu ihm von einem gesagt: wann diß Marmor wäre/ ob er einen Römischen Marforio darauf machen möchte? Gleich von stund an legte Baccio seine Kappen nider/ und brachte/ mit Beyhülfs anderer Jünglinge/ den obern und weichesten Schnee hinweg/ und machte Machte einen Riesen von Schnee. auf dem härtern ein ligendes Marfori-Bild von acht Elen läng/ daß sie ein jeder über dieses Jünglings großen Geist verwunden müssen/ und hierdurch bewiese er genugsam/ daß er mehr zur Bildhauerey/ als Goldschmidts-Kunst geneigt seye. Zu Florenz/ ausser der Stadt/ hatte sein Vatter einen Hof/ daselbst contrafätete Baccio alle Thiere nach dem Leben/ und von solchen ist nicht weit entfernt Prato gelegen/ dahin er morgen früh sich begeben/ und aldort den ganzen Tag über verblieben/ aufdaß er in der Capellen alle Gemählde/ von Philippo Lippi Hand/ als dessen Manier er in den Falten der Kleidungen angenommen/ weilen darinnen Philippus sehr berühmt gewesen/ abzeichnen möchte: Baccio nun gienge sehr artig mit der Feder/ wie auch mit rohter und schwarzer Kreiden Komt zu Gioanni Francisco Rustichi. um/ Endlich aber wurde er von seinem Vatter zu Gioanni Francisco Rustichi, einem von den bästen Bildhauern der Stadt/ bey dem auch Leonardo da Vince täglich sich aufgehalten/ gedinget/ dieser/ als er des Baccio Zeichnung sahe/ schöpfte er darob ein großes Gefallen/ und gabe dem Jüngling den Raht/ daß er sich auf das rund legen solte/ lobte ihm deßwegen die Werke des Bildhauers Donati, mit weiterem Raht und Zusatz/ neben diesen auch etwas von Marmor zu machen. Dem er dann Folge geleistet/ und zu dem Ende ein Frauen-Haupt/ das von den Antichen war abgegossen/ nachgemacht/ welches sein erstes Werk ihm treflich wol gerahten.
Als nun Baccio nachmalen einige Modellen gemacht hatte/ wolte sein Vatter seines Sohns inclination begegnen/ Und nachdem er von Carrara etliche Stuck Marmors bringen lassen/ richtete er ihm in seinem Hauß eine eigene Werkstatt auf/ da machte Baccio nun/ unter andern Stucken/ einen Hercules mit Cacus unter den Füßen/ von drithalb Elen lang. Eben zur selben Zeit war sehr berühmt der Carton von Michäel Angelo Buonarotti, (von welchem noch mehr wird gesagt werden/) Ist ein fürtrefflicher Zeichner. denselben zu contrafäten/ begabe sich von der Jugend/ die sich auf die Zeichen-Kunst legte/ ein großer Zulauf/ darunter dann auch Baccio für seine Person seyn wollen/ als welcher in kurzem alle andere im Zeichnen übertroffen/ weil er im Umriß die Mußkulen und Vertieffungen sehr ausführlich gemacht. Unter diesen Jünglingen waren auch Giacomo Sansovino, Andreas del Sarto, Rosso und andere mehr.
Baccio solle den Carton des Michaël Angelo Anno 1512. zerrissen haben. Es erhub sich aber in der Stadt eine Aufruhr/ darum/ daß Baccio, nach einen abgezeichneten Schlüssel/ einen andern machen lassen/ und dardurch
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 347