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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 96

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]. Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Christina Posselt, 21.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 305
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Indem er nun je länger je mehr bekandt wurde/ bekam er so viel Arbeit/ daß ers unmöglich all mit eigner Hand verfärtigen konte/ dernthalben hielt er unterschiedliche discipel, welche in dem Päpstlichen Pallast arbeiteten/ indem er für andere große Herrn/ denen ers nicht abschlagen dorfte/ eigenhändig mahlte: Gedachte seine discipel aber kam er täglich zu besuchen/ und truge große Sorg/ damit alles wol und recht verfertiget würde/ nach seinen Zeichnungen und ordinanzien. Unter andern Gemälden in gedachtem Pallast/ wurde in einer Eine Brunst Kammer gemahlet der Brand in Borgo, welchen Papst Leo der IV. mit seiner Benediction löschet: Darinnen sind/ auf einer Seiten/ viele Wasser tragende Weiber zu sehen/ dern Kleider von dem Wind getrieben/ sich zierlich hin und her zu schwingen scheinen. Etliche sind sehr beschäftiget das Feuer in dem Rauch zu löschen: Ein betagter kranker Vatter wird von seinem Sohn/ wie/ bey Das berümte Werk von Aeneas von Troja gemacht. dem Virgilio, Anchises von Aenea, aus der Brunst getragen/ woran zu sehen/ wie der Tragende seine Stärke ängstiglich anwendet: So bezeuget eine Mutter gleichmäßige Liebe an ihrem Kinde/ welches dieselbe aus den Flammen reissend/ einen Mann über die Maur hinunter langt/ der es mitleidentlich/ sich auf die Zähen stellend/ der Mutter abnimmt/ eine andere Mutter treibet ihre Kinder für sich her/ damit sie nicht in der Brunst umkommen möchten.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]. Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Christina Posselt, 21.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 305
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Ausführungen zu einer »Studie Raffaels zum Borgobrand« in Sandrarts Kunstbesitz (vermutlich eine Kopie) sind Ergänzungen des Autors der Teutschen Academie; vgl. Sponsel 1896, S. 13.Christina Posselt, 21.07.2010
Dieses Stucks original model, von Raphaels eigner Hand/ auf ein Tafel mit Oelfarben gemacht/ hab ich in meinem Kunst-Cabinet, neben noch etlichen Raphaëlischen Handrissen/ auf Papyr/ und wird billich mehr fur ein Wunder der Kunst/ als für ein Gemähl gehalten/ dannenhero/ obwol es manchmal um eine große Summa Gelds hätte mögen verkauft werden/ es wegen der unvergleichlichen Hand des Meisters/ und desselben vollkommener Wissenschaft in der Zeichenkunst nicht verlassen; sondern als ein besonders Kunst-Stuck aufbehalten worden/ zumal weil in Teutschland sehr wenig mehr von seiner Hand zu finden ist: Weßwegen dasselbe auch der berühmte Barlaeus und Jost von de Vondel mit ihren Poetischen Lobsprüchen geehret haben.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Ausführungen zu einer »Studie Raffaels zum Borgobrand« in Sandrarts Kunstbesitz (vermutlich eine Kopie) sind Ergänzungen des Autors der Teutschen Academie; vgl. Sponsel 1896, S. 13.Christina Posselt, 21.07.2010

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]. Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Christina Posselt, 21.07.2010
In eben dieser Kammer hat er ein Werk gemacht/ darinnen unterschiedliche Türken aus den Schiffen zu Lande gebracht werden/ neben noch vielen andern Historien/ die er in klein auch in die Basennenten brachte/ und ist sich zu verwundern/ wie er doch alles so künst- und zierlich mit seinem Verstand ersinnen mögen: Das Gewölb dieser Kammer war von seinem Lehrmeister Pietro Perugino gemahlet/ dernthalben er es/ demselben zu Ehren unverderbet stehen ließe/ weil er von ihme/ den Anfang zu solcher Vollkommenheit zu gelangen/ erlernet. Folgenden Satz van Manders lässt Sandrart aus: »Zijn grootmoedicheyt was sulck, dat hy Teyckenaers hadde op zijnen cost in gantsch Italien, tot Puzzuolo, tot in Grieck-landt: en liet niet achter te crijghen, alles wat tot onser Consten dienen mocht.« (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 120v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]).Christina Posselt, 11.07.2011 Nach dem Tod des Baumeisters Bramants lag ihm die ganze Last des Palast-Baues/ und darein nöhtiger Mahlereyen/ allein auf dem Hals/ und weil er dann nicht selber alles verfärtigen konte/ nahm er/ zu nöhtiger Arbeit/ in einem Saal und den Logien, zu Gehülffen an/ Gioanni da Udine in Groteschken und Thieren nach dem Leben zu bilden/ der auch zugleich die Sachen von stucco

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machte: Julio Romano zu den Bildern/ wie auch Gioanni Francesco Penni, oder Parmisarro Eine Person dieses Namens taucht in der Aufzählung an der entsprechenden Stelle bei van Mander nicht auf (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 120v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]), so dass Sandrart diesen möglicherweise als Zusatz zu Penni einsetzt.Christina Posselt, 22.03.2011, Pierin del Vago, Pelegrin von Modena, Vincentio von S. Geminiano und Polidoro von Caravagio, welche die von ihme angeordnete Historien/ nach seinen ordinanzien, ausarbeiteten.

Noch machte er in Rom alla Longarda, für seinen gar guten Freund Augustin Chisi, die vorderste Logie in seinem Pallast/ und in das Gewölb desselben/ den Raht der Götter im Himmel/ worein er viel aus den Antichen, mit großem Verstand/ sehr Die Vermählung derPsyche. anmuhtig gebracht: Ferner die Vermählung der Psyche, darinn Jupiter an einer Tafel bedienet wird/ über welche die drey Gratien Blumen streuen. An andern Orten dieses Gewölbs sind andere Bilder/ als Mercurius, Jupiter den Ganymedes küssend/ und eine Venus auf ihrem Wagen die Psyche nach den Himmel führend/ in Gesellschaft des Mercurii und der Gratien, neben etlich sehr artlich verkurzten Kindern/ die der Götter instrumenta tragen/ und etliche Thiere nach ihrer Natur und Eigenschaft bey sich haben: Dabey ließ er durch Gioanni da Udine allerhand schöne Festonen von Blumen und Früchten verfertigen/ und damit die Historien einfassen. Nach diesem fieng er an/ auf des Papsts Leo Befehl/ den Saal Constantini zu mahlen/ welchen aber/ wegen Raphaëls darzwischen kommenden Tods/ nachmals Julio Romano und Gioanni Francesco, jedoch nach seiner Zeichnung/ ausgearbeitet. Er hat auch unterschiedliche Gemälde gemacht/ nach welchen Tapetzereyen gewürket worden/ und unter andern/ die Historie von S. Peter, welcher Teppich hernach in Flandern verfärtiget/ 70000. Cronen gekostet hat/ und noch heutiges Tags auf hohe Feste in Rom gezeiget wird.

Es sind auch sehr viel seiner Werke hin und wieder aus Italien verführet worden. Also bekame der König in Frankreich/ gegen reicher Belohnung/ den Fall des Lucifers, in welchem viele merkwürdige Sachen zu sehen.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Raphael Sanzio van Vrbijn, Schilder, en Bouwmeester, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 117r–121v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631I67vI6]. Der Anfang weicht etwas von van Mander ab, der nicht so ausführlich über die göttliche Talentvergabe reflektiert. Außerdem wurden einige Passagen von Sandrart in der Abfolge umgestellt.Christina Posselt, 21.07.2010
FélibienInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart integriert in dieser Passage einen Abschnitt aus André Félibiens Entretiens, allerdings in Form einer freien Adaption mit diversen Auslassungen. Es handelt sich um Anmerkungen zur zeitgenössischen Provenienz von Werken Raffaels in Frankreich. Diese können weder Vasari noch van Mander aufgenommen haben. Sandrart muss aufgrund der zeitlichen Nähe auf die bereits 1666 von Félibien publizierten ersten Entretiens zurückgegriffen haben; vgl. Félibien, Entretiens, überprüft anhand der Ausgabe Démoris 1987, S. 314f.Gerrit Stevens, 25.02.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 307
Dahin ist auch kommen das fürtrefliche Bild von S. Michaël, wie auch der heiligen Jungfer Maria mit dem Christkindlein/ S. Joseph, S. Johannes, S. Elisabeth, über welche zween Engel Blumen streuen/ und ist dieses Stuckes Würdigkeit/ wegen der vollkommenen Mahlerey und edlen invention nicht genug zu beschreiben/ wird auch in dem Königlichen Louvre von männiglich hoch bewundert. Nicht weniger Preiß verdienet die zu Fontainebleau befindliche S. Margaretha, und der Ritter S. Jörg/ so ehmals des Königs in Engelland gewesen. Es überliese auch Madame la Marchese d’ Aumont ein Stuck/ samt desselben Copie an den Mons- de la Noüe, um 5000. Pfund. Gleichfalls hat der Herzog zu S. Simon ein Marien-Bild von diesem Künstler/ welcher in großen Ehren gehalten wird/ und noch zeiget/ wie er seines Lehrmeisters Pietro da Perugia manier ämsig nachgefolget hat/ ohne sehr viele andere/ zu Paris/ und an andern Orten befindliche Werke/ welche für Raphaëls Arbeit ausgegeben

Félibien (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Sandrart integriert in dieser Passage einen Abschnitt aus André Félibiens Entretiens, allerdings in Form einer freien Adaption mit diversen Auslassungen. Es handelt sich um Anmerkungen zur zeitgenössischen Provenienz von Werken Raffaels in Frankreich. Diese können weder Vasari noch van Mander aufgenommen haben. Sandrart muss aufgrund der zeitlichen Nähe auf die bereits 1666 von Félibien publizierten ersten Entretiens zurückgegriffen haben; vgl. Félibien, Entretiens, überprüft anhand der Ausgabe Démoris 1987, S. 314f.Gerrit Stevens, 25.02.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 307