Studie zu Raffaels Borgobrand
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Procaccini: Aaeneas und Anchises (»Man carrying his father on his back«), nach Raffael Graphik
- Dente: Borgo-Brand (Studie nach Raffael) Graphik
- Raimondi: Äneas trägt Anchises (»Aeneas carrying his father, Anchises, on his shoulders«), nach Raffael Graphik
- Sandrart: Borgobrand (Academia 1683, Tafel O*) Graphik
Orts-Bezüge
Literatur
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 413, Anm. 1181; S. 422, Anm. 1471
Basis-Daten
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… eine andere Mutter treibet ihre Kinder für sich her/ damit sie nicht in der Brunst umkommen möchten. Dieses Stucks original model, von Raphaels eigner Hand/ auf ein Tafel mit Oelfarben gemacht/ hab ich in meinem Kunst-Cabinet, neben noch etlichen Raphaëlischen Handrissen/ auf Papyr/ und wird billich mehr fur ein Wunder der…«
TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 96
»… hernach in groß zu des Papsts grossen Saal desto bässer/ als auch geschehen/ gefärtiget werden könte: Dieses Original wird in unserm Sandrartischen Kunst-Cabinet für eine grosse Rarität besonders geliebet/ und wurde…«
TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 205
»VOn Raphael d’Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns-und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst.«
TA 1679, II (Skulptur), S. 87
»Troja im Brand Raph. d’Ubino. 87,a.«
TA 1679, II (Skulptur), Register [III]
Kommentare
Sandrart hält das Gemälde in seinem Besitz für eine vorbereitende Studie von Raffaels Hand. Wahrscheinlicher ist, dass es sich dabei um eine der zahlreichen alten Kopien handelt (siehe hierfür die graphische Rezeption bei Raimondi, Marco Dente und Procaccini). Diese diente vermutlich als Vorlage für den Stich auf Tafel O der lateinischen Ausgabe (Sandrart, Academia 1683, Taf. O*; vgl. auch Sponsel 1896, S. 185, Nr. 35).