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TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 46

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Hadrianus, den 15en. Roomschen Keyser, Schilder, Beeldtsnijder, en Poeet, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 90v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63ki5sfqC].Christina Posselt, 09.11.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 247
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und nicht unerfahren in der Medicin. Was er für ein treflicher Poët gewesen/ zeugen seine Comoedien/ die er allenthalben mit herrlichen Lehr-Sprüchen ausgezieret: Darneben ist er auch gewesen ein köstlicher Mahler/ als der viele sehr artige Stucke/ mit eigner Hand und großer Gedult gemacht/ worvon ich doch keine eigentliche Nachricht/ was es gewesen seye/ finden können. Er ist auch gewesen ein fürtreflicher Bildhauer/ und hat unterschiedliche schöne Bilder/ aus Kupfer und Marmor selbsten gemacht: so daß durch diesen tiefsinnigen und kunstreichen Herrn/ die/ nach Plinii Aussage/ vorher in etwas gefallene Künste/ wieder zum höchsten erhoben worden. Zu Ehren seines Vorfahrens/ Käysers Trajani, hat er eine Colonne, 140 Schuch hoch aufrichten/ und daran alle desselben Geschichte/ und von den Parthen/ Daciern/ Teutschen und andern Völkern erhaltene Victorien/ bilden und aushauen lassen/ welche künstliche Seule/ noch heutiges Tags in Rom zu sehen/ allen Kunst-verständigen zeigen kan/ was für fürtrefliche Bildhauere/ zur selbigen Zeit/ in Rom müssen gewesen seyn. Nachdem dieser löbliche und Kunst-liebende Käyser 62. Jahre gelebet/ und 21. Jahre regieret/ ist er an einem tödtlichen Fieber erkranket/ und endlich an der Wassersucht gestorben:ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Hadrianus, den 15en. Roomschen Keyser, Schilder, Beeldtsnijder, en Poeet, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 90v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63ki5sfqC].Christina Posselt, 09.11.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 247

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Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012
Kurz vor seinem Tod hat er gesagt: Die Mänge Alexander Severus und Valentinianus, Römische Käysere/ haben auch gemahlt. der Aerzte hat den Käyser getödtet.Diesem lobwürdigen Käyser haben auch nachgefolget Alexander Severus und Valentinianus, die Römische Käysere/ welche gleichfals die Kunst nicht allein geliebet/ sondern auch unterschiedliche fürtrefliche Stucke selbst gemahlet haben.Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Passage lässt sich in keiner der hier nachweislich von Sandrart verwendeten Quellen auffinden. Dennoch steht zu vermuten, dass Sandrart für diesen Abschnitt auf einen Traktat zurückgegriffen hat.Christina Posselt, 01.02.2012

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart referiert hier Plinius’ Aussagen zur Enkaustik und der Kleiderfärbung in Ägypten (Plin. nat. 35, 149–150). Die zwei Arten enkaustischer Malerei dürften trotz der gleichlautenden Plinius-Stelle wohl eher auf die unterschiedlichen Techniken der jeweils mit Elfenbein als Malgrund verwendeten Enkaustikmalerei zu beziehen sein: die Gravuren mit heißflüssigem Wachs mit dem cauterium und dem cestrum-vericulum (vgl. Plin. nat. 1973–1996 (Ed. König, mit dt. Übers.), S. 251–253). Ebenso wie Plinius erwähnt auch Sandrart die Enkaustik bereits in den Viten antiker Künstler (vgl. TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 13).Christina Posselt, 05.12.2011
Bey Beschluß meines discurses von der Antichen Leben/ will ich anführen/ was Plinius, am Ende seiner Erzehlung von denen Mahlern/ geschrieben: Manieren zu mahlen bey den Alten. Daß nämlich bey dieser Antichen Mahlere Zeiten/ zwo Manieren mit Feuer zu mahlen üblich gewesen seyen/ nämlich in allerhandfärbigtes Wachs/ und in vorher ausgegrabenes Helfenbein/ worein allerley Farben gegossen worden/ biß man angefangen die Schiffahrten zu mahlen/ da man zerschmolzenes Wachs mit dem Pinsel aufgetragen/ und darmit Gemälde verfärtiget/ welche weder durch Wasser noch Ungewitter Schaden lidten. An welchem Ort er auch eine Art die Kleider zu färben/ die in Egypten bräuchlich gewesen/ anführet/ wordurch mit einer Farb/ so im Kessel gesotten worden/ die vorher mit Kräutern geriebene Tücher/ vielfärbicht gemacht/ und artlich untermänget worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart referiert hier Plinius’ Aussagen zur Enkaustik und der Kleiderfärbung in Ägypten (Plin. nat. 35, 149–150). Die zwei Arten enkaustischer Malerei dürften trotz der gleichlautenden Plinius-Stelle wohl eher auf die unterschiedlichen Techniken der jeweils mit Elfenbein als Malgrund verwendeten Enkaustikmalerei zu beziehen sein: die Gravuren mit heißflüssigem Wachs mit dem cauterium und dem cestrum-vericulum (vgl. Plin. nat. 1973–1996 (Ed. König, mit dt. Übers.), S. 251–253). Ebenso wie Plinius erwähnt auch Sandrart die Enkaustik bereits in den Viten antiker Künstler (vgl. TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 13).Christina Posselt, 05.12.2011

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Das VII. Capitel.
Von etlichen alten und künstlichen
Mahlerinnen.
Innhalt.

Das löbliche Frauenzimmer liebt nicht nur die Kunst; sondern mahlet auch selbst. Als Timarete. Irene. Calypso. Alcisthene. Aristarete. Lala, eine Vestalische Jungfer/ die berühmteste. Opfer-Instrumenten der Antichen. Wasserwiedel. Altar. Leuchter. Aschen-Kästlein. Lampen. Kränze des Opfer-Viehes. Messer. Beile. Schüßeln. Gieß- und Rauchwerk-Fässer. Vestalische Jungfern und ihre Kleidung.

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SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Einleitung zum Kapitel der antiken Malerinnen dürfte von Sandrart verfasst sein.Christina Posselt, 09.11.2011
OBwol sonst das löbliche Frauenzimmer/ aus angebohrner Natur/ zu vielen Wissenschaften keinen Lust hat/ so sind doch/ so wol Das löbliche Frauenzimmer liebt nicht nur die Kunst; sondern mahlet selbst/ für Alters/ als noch heutiges Tags/ unterschiedliche Frauen und Jungfern gewesen/ so die edle Mahler-Kunst nicht allein geliebet/ sondern auch selber gemahler gemahlet haben. Wann wir dann bißher von den Antichen fürtreflichsten Meistern/ Männliches Geschlechts/ gehandelt haben/ so wollen wir nun/ in diesem Capitel/ etliche/ so von dem Frauenzinmer darinn für Alters berühmt gewesen/ anführen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Einleitung zum Kapitel der antiken Malerinnen dürfte von Sandrart verfasst sein.Christina Posselt, 09.11.2011

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Vrouwen, die constich gheschildert hebben, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 90r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63khyP1Fn].Christina Posselt, 09.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 249
Unter diesen finde ich nun zum ersten die Tochter als Timarete, des Nicon, Timarete genannt/ welche eine sehr schöne Diana verfärtiget hat/ die in den Tempel der Diana zu Epheso gestellet worden. Sie hat treflich wol der Antichen Art zu mahlen gefolget/ und alles sehr künstlich vorgestellet. So weiß man auch von des Mahlers Cratinus Tochter/ Namens

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Irene, Irene, daß sie sehr wol gemacht habe eine Jungfer/ die in dem Tempel der Ceres zu Eleusine Calypso, aufgesetzet worden. Calypso hat einen alten Mann gemahlt/ und noch einen Schwarzkünstler/ Alcisthene Theodorus genannt. Alcisthene hat überaus schön gebildet einen Tanzer/ und eine andere/ nämlich Aristarete die Tochter Nearchi, Aristarete, einen fürtreflichen Aesculapium. Man lieset auch/ daß eine/ Namens Olympias, wol gemahlet/ und der Autobulus bey ihr die Kunst erlernet habe/ was sie aber eigentlich gemacht/ hab ich nicht finden können.

Lala, eine Vestalische/ Jungfer/ die berühmteste Vor allen andern aber/ so sich/ aus dem Weiblichen Geschlecht/ in dieser Wissenschaft geübet/ hat den grösten Ruhm darvon getragen/ die/ Lala von Cyzicus oder Spiga, welche eine Vestalische Nonne gewesen/ und in dem Jungfräulichen Stand ihr Leben beschlossen hat. Sie lebte nur die Zeit M. Varronis, (wie er es selbst schreibet) und mahlte überaus wol/ absonderlich die Frauenbilder/

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Vrouwen, die constich gheschildert hebben, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 90r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63khyP1Fn].Christina Posselt, 09.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 249