TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 43
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Pacuvius Marcus, van Brundusium, Schilder en Poeet, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 88v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kj0cUdZ].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 243
und andere Spiele gemacht/ selbige mit hohen Personen/ annehmlichen Reden/ und Lehr-reichen Sprüchen ausgezieret/ ohne daß er aus andern Authoren etwas genommen/ auch hernach solche in Rom verkaufft habe/ wordurch er sehr berühmt worden seye. Nicht weniger Lob hat er verdienet in der Mahler-Kunst/ absonderlich durch eine Bildnis des Hercules, welche/ neben andern seinen Stucken/ auf dem Ochsen-Mark zu Rom/ in dem Tempel des Hercules, zu sehen war. Er ist von Rom nach Tarent geschiffet/ und daselbst im 90. Jahr seines Alters gestorben. Dessen Grab-Schrift hat Gellius lib. I. cap. 24. aufgezeichnet/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Pacuvius Marcus, van Brundusium, Schilder en Poeet, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 88v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kj0cUdZ].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 243 SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).die zu Teutsch also lauten möchte:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).
Die möglicherweise von Pacuvius selbst verfasste Grabschrift scheint nach dem lateinischen Original übersetzt zu sein, das in Gellius’ Noctes Atticae, lib. I, Kap. 24 zu finden ist wie Sandrart korrekt angibt: »Adulescens, tam etsi properas, hoc te saxulum/ rogat ut se aspicias, deinde, quod scriptum/ est, legas./ Hic sunt poetae Pacuvi Marci sita/ ossa. Hoc volebam, nescius ne esses. Vale.« (vgl. A. Gellii Noctium Atticarum libri XX, Rec. Carolus Hosius, Bd. I, Stuttgart 1959, S. 87). Für die deutsche Übersetzung dieser Verse dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag und der die sprachliche Abfassung der Teutschen Academie maßgeblich beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander bringt an Stelle einer Übertragung eine freiere niederländische Übersetzung mit sechs Verszeilen (vgl. Mander, Schilderboek, Van Pacuvius Marcus, van Brundusium, Schilder en Poeet, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 88v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kj0cUdZ]).Steh/ Jüngling/ allhier still/ der du vorüber¶ gehest/
Ich will/ daß du zuvor des Steines Schrift¶ besehest:
Der trefliche Poët Pacuvius ligt hier/
Nun lebe wol/ das ists/ was ich will sagen¶ dir.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Die möglicherweise von Pacuvius selbst verfasste Grabschrift scheint nach dem lateinischen Original übersetzt zu sein, das in Gellius’ Noctes Atticae, lib. I, Kap. 24 zu finden ist wie Sandrart korrekt angibt: »Adulescens, tam etsi properas, hoc te saxulum/ rogat ut se aspicias, deinde, quod scriptum/ est, legas./ Hic sunt poetae Pacuvi Marci sita/ ossa. Hoc volebam, nescius ne esses. Vale.« (vgl. A. Gellii Noctium Atticarum libri XX, Rec. Carolus Hosius, Bd. I, Stuttgart 1959, S. 87). Für die deutsche Übersetzung dieser Verse dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag und der die sprachliche Abfassung der Teutschen Academie maßgeblich beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander bringt an Stelle einer Übertragung eine freiere niederländische Übersetzung mit sechs Verszeilen (vgl. Mander, Schilderboek, Van Pacuvius Marcus, van Brundusium, Schilder en Poeet, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 88v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kj0cUdZ]).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Eine solchermaßen historische Einleitung der Vita bietet van Mander nicht.Nach diesen/ biß daß das Regiment an die Käysere kommen/ haben zwar fürnehme Herrn nimmer selbst gemahlt/ sind aber doch große Liebhabere der Kunst gewesen/ dannenhero viel mahlen lassen/ und die Gemälde in hohem Wehrt gehalten:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Eine solchermaßen historische Einleitung der Vita bietet van Mander nicht. ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Marcus Valerius Messala, Roomsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 89r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63ki8rFT0].Also weiß Marcus Valerius Messala, ein großer Liebhaber der Mahl-Kunst/ man/ daß Marcus Valerius Messala, ein sehr fürnehmer Römer/ und aus den Regenten des Römischen Staats/ der Kunst ein großes Ansehen gemacht/ indem er den Streit/ worinn er die Carthaginenser/ und den König Hiero, in Sicilen/ überwunden hatte/ mahlen lassen/ welche Tafel er hernach/ an eine Seiten-Wand/ des Gerichts-Saals Hostilii, ungefehr im 490. Jahr/ nach Erbauung der Stadt Rom/ gestellet hat.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Marcus Valerius Messala, Roomsch Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 89r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63ki8rFT0].
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Lucius Scipio, Broeder van Scipio Africanus, Schilder van Room, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 89r–89v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kilcvK0].Nicht weniger Liebe truge zu dieser Kunst/ der wie auch L. Scipio, der seine eigene Geschichte mahlen lassen/ Edle Römer Lucius Scipio, welcher seine eigene Geschichte mahlen lassen/ nämlich alles/ was unter seinem commando, in dem Asiatischen Heer-Zug/ vorgegangen/ welche Tafel nachgehends in das Römische Capitolium gestellet worden ist: Es ware aber sein Bruder/ Scipio Africanus, sehr übel damit zu frieden/ weil/ unter anderen/ die Gefangenschaft seines Sohns/ darinn vorgestellet als auch L. Hostilius Mancinus. worden. Auf solche Weise liese auch Lucius Hostilius Mancinus, der die belägerte Stadt Carthago am ersten erstiegen/ auf eine Tafel die Belägerung derselben abbilden/ brachte solche auf den Mark/ und zeigte dem Römischen Volk/ wie und auf was Weiß man die Stadt bestürmet und erobert habe. Mit welchem Werk/ er zwar seinen Kriegs-General, den Scipio Aemilianus, heftig erzürnet/ die Gewogenheit des Volks aber sich damit so erworben hat/ daß sie in der nächsten Wahl ihn zum Römischen Burgermeister erwehlet.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Lucius Scipio, Broeder van Scipio Africanus, Schilder van Room, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 89r–89v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kilcvK0].
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese lange Passage, die mit Sandrarts eigener Anschauung und seinem Studium der antiken Kunst in Rom beginnt, dürfte vom Autor der Teutschen Academie verfasst worden sein (vgl. Sponsel 1896, S. 11).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 245 Dieses L. Scipions Statue, hab ich in Rom fleissig nachgezeichnet/ wie auch die damals am Kurze Beschreibung der Alten Kriegs-Instrumenten. meisten übliche fürnehmste Kriegs-Instrumenta, so zu Land und Wasser von ihnen gebrauchet worden/ welche also/ in Betrachtung gedachten Scipions hochberühmter Kriegs-Wissenschaft/ und vernünftiger Liebe zur Mahler-Kunst/ dem Antiquität-liebenden
Leser zum bästen/ in einer eignen Kupferblatten/ mit Lit. F. bezeichnet/ vorstellen wollen/ neben beygefügter einer kurzen Erklärung. Demnach so bezeuget/ nächst der Römischen Histori, die annoch in Rom befindliche/ und in weisen Marmor gebildete Statue, daß L. Scipio ein fürnehmer Officirer/ und fürtreflicher Kriegs-Held müsse gewesen seyn/ indeme seine anhabende Rüstung nur den Fürnehmsten zu tragen gebühret; Dieselbe hat an sich selbsten so viel Kunst-Zierde/ daß sie von allen Kunst-Verständigen/ für eine der allervollkommensten/ so in Rom zu finden/ gehalten wird. Sein Brust-Bild ist gesetzet auf ein Kästlein/ das auf einem Altar stehet. Jenes Kästlein ist Urna, oder Aschen-kästlein. eine/ so genannte/ Urna, in welcher man die Aschen der abgestorbenen Kriegs-Helden aufzuheben gepfleget/ welche zwar sonst auch wol in andern/ aus Marmor gehauenen/ oder von Metall gegossenen Gefässen/ deren eine Form neben dem Altar gezeichnet Gedächtnis-Altar. stehet/ verwahret worden ist. Der Altar ist die rechte Figur der jenigen/ auf welchen man/ zur Gedächtnis/ der abgestorbenen wolverdienten Kriegs-Obristen/ jezuweilen geopfert hat.
Das Bild des Scipions ist bedecket mit einem Sturm-Hut. schönen Sturm-Hut oder Helm/ auf welchem ein Sphinx, zwischen den Romanischen Seiten-Flügeln Leib-Harnisch. und Federbusch/ hervorsiehet. Der Harnisch ist ein vollkommener Abriß derjenigen/ welche die Kriegs-Obristen getragen. Neben dem Altar steht einer aus einem Marmor-Stuck nachgezeichneter Leib/ dessen Zierrahten die allerberühmteste waren/ und nur von den allerhöchsten Personen/ als Römischen Käysern/ gebrauchet worden: Man will glauben/ daß dieses Bild der große Alexander gewesen sey;
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Fußbekleidungen an antiken Statuen (TA 1675, Tafel bb)
Fußbekleidungen an antiken Statuen (TA 1675, Tafel cc)
Weil er aber nur biß an die Knie Füß-Rüstung. hinab reichet/ so hab ich der Beine und Füße Zierden/ Bünden und Schuhe in zwey absonderliche Kupferblatten
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
#figure-0099.1
#figure-0100.1
gebracht/ welche droben im ersten Theil/ unter den Kupfern/ von der Scultura handlend/ zu finden/ wobey auch aderer Stands-Personen/ Götter und Göttinen/ alte Schuhe/Bünden/ Riemen und andere curiositäten/ aus den bästen/ der fürnehmsten Antichen Meistere/ Statuen/ beygefüget worden.
Kriegs-Instrumenta zu Land; Signa, Die Zeichen/ womit den Soldaten angedeutet worden/ was sie zu thun hätten/ waren theils lautende/ theils halblautende/ theils stumme. Das Wort (wie man es heut zu Tag nennet/ und auf den Wachten/ bey den Ronden bräuchlich ist) ware das erste und lautende Zeichen/ das andere und halblautende wurde gegeben mit den Zinken/ Als Trompeten/ Zinken/ Hörner. Trompeten und Hörnern: Zinken/ bey den Römern Buccina genannt/ waren krumme/ eherne Trompeten/ die man Tubas geheissen/ waren gerade aus Metall gegossene Posaunen: die Hörner waren von den wilden Urochsen genommen/ und mit Silber und anderm Zeug zum Blasen dienlich gemacht/ deren aller unterschiedlicher Hall den Soldaten angezeigt/ ob sie stehen oder marchiren/ schlagen oder sich retiriren solten/ wie derselben etliche Figuren auf diesem Kupferblat zu finden. Fahnen und Standarten. Die stumme Zeichen aber sind die Fahnen und Standarten/ deren auch etliche hiebey in Kupfer zu sehen/ neben etlichen Siegs- und Triumf-Fahnen/
Diese lange Passage, die mit Sandrarts eigener Anschauung und seinem Studium der antiken Kunst in Rom beginnt, dürfte vom Autor der Teutschen Academie verfasst worden sein (vgl. Sponsel 1896, S. 11).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 245