TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 31
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK]. Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 230
etliche meinen) aus der Cycladischen Inseln einer/ vor Alters Coos, nun Lango genannt/ in dem Egeischen Meer gelegen: Sein Vatter hieße Pythius,ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK].
Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 230 SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.und ist sein Contrefät in der Kupferblatten Kupferblatten/ mit Lit. E.gezeichnet/ zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
Wo er gelernet.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK].
Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 232Zu seiner Zeit/ ware Sicyonien vor allen Orten/ wegen der edlen Mahler-Kunst berühmt gewesen/ weßwegen auch Apelles (der schon einen guten Anfang in der Kunst hatte) sich dahin begeben/ bey dem vortreflichen Pamphilus eine Zeit lang (wie ich glaube/ ein Jahr) gelernet/ und ein Talent seinem Lehrmeister bezahlet hat. Plutarchus beschreibet zwar solches in dem Leben des Aratus, nennet aber seinen Lehrmeister nicht mit Namen/ wie Plinius; sondern sagt nur: Er habe in Sicyonien/ nicht so viel der Kunst halben/ als daß er möchte des vortreflichen Ruhms/ welchen selbiger Ort damals hatte/ theilhaftig werden/ indeme niemand von der Kunst geachtet wurde/ der nicht in Sicyonien dieselbe erlernet oder geübet. Daselbsten hat unser Apelles, an des Aristratus Contrefät/ seinem Condiscipul Melanthus geholfen/ und ist in der Kunst so fürtreflich worden/ daß er dieselbe mehr/ als alle seine Vorfahren/ in die Höhe gebracht/ ja/ wie Plinius darfür hält/ Ist der fürtreflichste unter allen. daß ihn auch kein Nachfolgender übertroffen/ wie man dann bey den Alten von keinem fürtreflichern lieset. Er hat etliche Bücher geschrieben/ darinn alle verborgene Wissenschaften der Kunst begriffen waren/ welche Plinius sehr oft anziehet.
Hie möchte jemand gedenken/ daß seine Gemähle/ da sie noch bey Handen wären/ und gegen jeziger Zeit wolgemachten Stucken gestellet würden/ Seine Gemälde geben den jezigen nichts nach. schwerlich den Ruhm des Vorzugs darvon tragen könten: ich bin aber/ was der Gemälde Zeichnung betrift/ widriger Meinung; Diese zu behaupten/ führe ich auf die runde/ von den Antichen/ aus Marmor und Metall/ gearbeitete/ und zu Rom noch befindliche Bilder/ welche das verderbliche Alter nicht gar verzehret hat: Wie fürtrefflich aber dieselbe anfänglich müßen gewesen seyn/ sehen und verstehen noch jezo alle Kunstverständige sehr wol/ und bekennen/ daß die bäste runde Bilder der modernen ihnen nicht vorgehen/ ja ich halte/ daß des berühmten Michaël Angelo bäste Werke selbsten genug würden zu thun haben/ wann sie jene in der Kunst erreichen wolten. Nun aber sind ins gemein die Mahler- und runde Bilder-Kunst jederzeit in gleichem flor gewesen/ und ist selten eine ohne die andere erhoben oder unterdrucket worden/ daraus schliese ich also/ daß des Apelles runde (dann mit dem coloriren hat es eine andere Beschaffenheit) Bilder/ als welche zu seiner Zeit die bäste waren/ unsern jezigen nichts nachgegeben hätten.
Auf die Werke nun dieses Künstlers zu kommen/ so wird zuvorderst ihme das Zeugnis gegeben/ daß Seine Lieblichkeit im Mahlen. er eine solche Lieblichkeit in seinem Mahlen gebraucht/ die ihm kein einiger Meister/ seiner Zeit/ wie fürtreflich und erfahren auch dieselbe gewesen/ nachmachen können: Dannenhero er zwar ihre kunstreiche Arbeit selbst mit Verwunderung angesehen und betrachtet/ dabey gestehend/ daß sie nicht zu tadeln wären/ wann sie nur mehrere Gunst von
der Huld-Göttin Charis genossen hätten; womit er anzeigen wollen/ daß ihre Bilder der Lieblichkeit bedürftig wären/ welche in den seinigen zu finden. Aus diesem möchte einer oder der andere schliesen/ daß Apelles ruhmredig gewesen seye; Verständige aber werden es seiner großen Erfahrenheit zuschreiben/ wie man auch den fürtreflichsten Poëten hierinn viel zu gut halten muß. Dahin gehöret auch das Urtheil/ welches er über des Protogenes Arbeit gefället: Dann/ da er einsmals eine Tafel/ von selbigem gemahlet/ sehr fleißig beschauet/ alle verborgene Geheimnise der Kunst sorgfältig untersucht/ und die schöne Arbeit/ die der Meister darinn gethan/ ämsig betrachtet/ hat er bekennt/ daß Protogenes ihm in der Kunst wol gleich wäre/ ja auch in etlichen Stücken vorgienge; er hätte aber doch das zum voraus/ daß er seine Werke leicht zu Ende bringen könne/ welches Protogenes niemals wisse zu finden. Womit er nicht die eilfärtige Hudeley (als worinnen auch die schlechteste Mahlere die bäste Künstler übertreffen können) gelobet/ sondern zu erkennen geben wollen/ daß ein allzugroßer Fleiß/ und viel zu geschäftige Müh/ bißweilen auch schädlich seye: wie dann dergleichen durch allzugroße Sorgfalt herausgenöthete Dinge/ gemeiniglich auch den Augen gezwungen vorkommen/ indeme ihnen der Geist und die Seele/ nämlich die Annehmlichkeit ermangelt/ welches mit vielen Werken Seine aufrichtige Herzhaftigkeit. der modernen Meister zu bezeugen wäre. Woraus dann erhellet/ daß Apelles alles frey heraus gesagt/ wie ers verstanden/ und niemand geheuchelt: Welche aufrichtige Herzhaftigkeit ihm/ neben seiner großen Wissenschaft/ bey jedermann großen Ruhm gemacht hat.
Mit eben diesem Protogenes kame unser Apelles Dessen Wet-Streit mit dem Protogenes. in einen Wett-Streit/ der von vielen Gelehrten aufgezeichnet worden. Apelles, von der Begierde/ den künstlichen Protogenes zu kennen/ und seine berühmte Arbeit zu sehen/ angetrieben/ begabe sich zu See/ und segelte nach der Stadt Rhodus: Sobald er daselbst ankommen/ begabe er sich nach des Protogenes Behausung/ ohne daß er sich jemand zu erkennen gegeben; Er fande aber ihn eben nicht; sondern eine alte Frau/ die des Hauses hütete/ zu Hauß: Sie liese ihn in des Protogenes Werkstatt/ und begehrte seinen Namen zu wissen/ um solches ihrem Herrn zu vermelden: Apelles, ein leeres Tuch auf der Staffeley erblikkend/ ergriefe den Pinsel/ und zoge darauf einen sehr subtilen Umriß/ sagende: Sie solte den Meister berichten/ daß dieser/ so den Riß gemacht/ nach ihne gefragt hätte. Als nun Protogenes nach Hauß kommen/ seiner Haußhalterin Bericht vernommen/ und den gemachten Umriß ersehen/ hat er alsobald des Apelles Hand daraus erkannt/ und geschlossen/ er müße zu Rhodus seyn/ weilen kein anderer einen so subtilen Zug thun könte: Er machte aber auf selbiges Tuch/ mit einer andern Farb/ einen noch zärtern Umriß/ und befahle der alten Frauen/ daß/ wann voriger Künstler wider käme/ solte sie ihm diesen seinen Riß zeigen/ und vermelden: Dieses seye die Hand dessen/ den er suche. Apelles kame wider/ besahe den schönen Umriß/ und schämte sich/ daß Protogenes ihn in der Kunst
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK]. Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 232