TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 30
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 229
Freund und künstliche Mahler Nealces, ihn mit weinenden Augen/ um die Erhaltung dieses Werks/ gebetten/ und/ da er nichts erhalten mögen/ gesagt habe: daß man zwar wider die Tyrannen kriegen möge/ nicht aber/ nach derselben Tod/ wider ihre Güter/ genug wäre es/ wann der Tyrann Aristratus vertilget wäre/ ob schon sein Triumph-Wagen/ und die Gedächtnis seiner Siege überbliebe. Als hierauf Aratus sich gütiger erzeiget/ habe Nealces das Bild des Aristratus aus der Tafel hinweggenommen/ und einen Palmbaum an dessen statt gemahlet. Obwol nun/ wie Polemones Periegatanus erzehlet/ nach Ausnehmung der Bildnis des Aristratus, das untere am Wagen/ die Füße und Pferde noch geblieben sind/ ist doch das Verderben dieses köstlichen Stuckes/ an welches Apelles selbst seine kunstreiche Hand geleget/ zu bedauren.
Mahler-Kunst in hohem Wehrt. Vermittelst des jeztgedachten Aratus, ist die Mahler-Kunst auf den Gipfel höchster Ehren gestiegen. Er kaufte viel Sicyonische/ sonderlich vom Pamphilo und Melantho, gemachte Gemälde/ und sandte sie dem König in Egypten Ptolomaeo, wolwissend/ daß derselbe nicht allein große Liebe; sondern auch guten Verstand zu der Kunst hatte/ wie dann der Verstand in einer Wissenschaft/ die Mutter ist der Liebe zu derselben: Solchen des Arati guten Willen dankbarlich zu erkennen/ verehrte ihm König Ptolomaeus 25 Talent, womit Aratus manchem armen Mann/ seines/ durch die Tyrannen/ ganz erschöpften Vatterlandes/ wider aufgeholfen. Vorgemeldter König nahme ihn auch in seine vertrauliche Freundschaft/ und wurde sehr familiar mit ihme. Ja/ als Aratus hernach/ gewißer Ursachen halben/ in Egypten kame/ verehrte ihm Ptolomaeus zu vorigen/ noch 150/ also zusammen Was ein Talent sey. 175 Talent, welche/ jedes zu 600 Cronen gerechnet/ zusammen unsrer Münze/ 105000 Gold-Cronen getragen: Woraus dann zu ersehen/ in was großem Wehrt diese Kunst bey den Alten gewesen. Die von Achaja, Argos und Sicyonien/ hatten absonderlich Ursach/ sie mit günstigen Augen anzusehen/ weil/ durch Vermittlung derselben/ ihr fast unterdruckter Staat wieder erhoben/ und ihre Erlösung und Wolfahrt befördert worden/welche/ ohne diese Wissenschaft/ wol hätte im dicken Staub ihres Untergangs liegen bleiben müssen. Es ist auch hieraus abzunehmen/ wie hoch eine tugendsame Ubung/ durch Einfließung der günstigen Natur/ und zuvorderst durch himmlisches Gedeyen/ einen Menschen bringen könne. Dann gewiß in diesem Land/ eine arbeitsame Geschwindigkeit und Fleiß/ wider erbauen und aufrichten müßen/ was der Unverstand/ Verdruß/ Faulheit und Hoffart/ neben dem Neid und Zwytracht/ zu Grund gestossen und ganz verderbet hat.
Plutarchus bezeuget/ daß Aratus, mit gedachtem Geld/ nicht allein alle Tyranney/ Mißverstand und Unwillen unter den Burgern aufgehoben; sondern auch zwischen Armen und Reichen einen lieblichen Frieden/ und annehmliche Eintracht aufgerichtet habe: Dannenhero ihn nicht allein die Stadt hoch geehret hat; sondern auch zu ewiger Gedächtnis/ eine eherne Statue aufrichten/
und nachfolgende Uberschrift darauf setzen lassen.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 229
Für die deutsche Nachdichtung dieser Verse dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag und der die sprachliche Abfassung der Teutschen Academie maßgeblich beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander gibt die Verse auf Niederländisch wieder (vgl. Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l]).Was/ grosser Arat, hier/ von dir die Grie-¶ chen sagen/
Das hat mit Recht und Fug die Fama hinge-¶ tragen
Durch alle Länder/ biß/ wo man die Säu-¶ len schaut/
Die Herculs dapfrem Geist zu Ehren sind¶ erbaut.
Du hast dein Vatterland/ durch viel und klu-¶ ges Wissen/
Und durch die dapfre Faust/ dem Untergang¶ entrissen:
Berühmter Mahler Werk hast du so wol¶ verehrt/
Daß dardurch alle Noht von uns wurd’¶ abgekehrt.
Drum danken wir dir nun/ und loben deine¶ Thaten/
Wir rühmen deine Treu/ die uns so wol ge-¶ rahten/
Es zeige diese Säul von deinem Thun all-¶ hier/
Du selbst genieß die Lust der Götter für¶ und für.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Für die deutsche Nachdichtung dieser Verse dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag und der die sprachliche Abfassung der Teutschen Academie maßgeblich beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander gibt die Verse auf Niederländisch wieder (vgl. Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l]).
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].Aus angeführtem erhellet/ daß des Melanthus und seines Meisters Arbeit nicht allein in hohem Wehrt gehalten; sondern auch die edle Mahler-Kunst merklich durch sie erhoben worden; ob wir dann schon eigentlich nicht wissen können/ was sie für Gemälde gemacht/ oder was für Stuck Aratus dem König Ptolomaeo verehret/ so genüget uns doch daran/ daß wir wissen/ es könne eine so theure Belohnung/ nur auf klug-ersonnene und wolausgearbeitete Werke gefolget seyn.
Erstaunlicherweise übernimmt Sandrart in der Übersetzung nicht das Bild des Ruhmestempels, das sich zu den anderen Architekturmetaphern der Teutschen Academie gefügt hätte: »doch is zijnen naem in t’Gheruchts Tempel eeuwighe plaetse weerdigh« (vgl. Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l]).ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Melanthus, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 75v–76v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63km6Jt1l].
XXXIII. APELLES der Prinz aller Kunst-Mahlere/ selbige Zeit.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK].
Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.DAs günstige Glück hat zu allen Zeiten berühmten Mahlern und wolbegeisterten Poëten/ Große Potentaten/ Monarchen und Könige erwecket/ welche ihre künstliche Werke bewundert/ und derselben Erfindere sonderbar geliebet haben. Wordurch dann diese Künsten zu hohen Ehren gelanget/ und reichlich belohnet worden. Liebhabere der Poëten und Mahlern. Bekandt ist/ wie hoch des Homeri und Ovidii Poëtische Schriften gehalten werden: wie lieb Virgilius dem Augustus und Mecoenas gewesen. Man weiß/ wie freundlich sich der Großmütige Käyser Carolus Quintus dem Ariostus erzeiget: wie angenehm Raphaël und Michaël Angelo, die fürtrefliche Mahlere/ verschiedenen kunstliebenden Römischen Päpsten/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK].
Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Eine Präzisierung von Sandrart.insonderheit aber dem LeoSandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Eine Präzisierung von Sandrart. ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK].
Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 231gewesen: Auf diese Weise liebte der Fürst aller Fürsten/ und Großmächtigste Monarch, Alexander Magnus, den Prinzen aller Mahlere seiner Zeit/ APELLES, welcher billich/ wegen sonderbarer Wissenschaft/ allen andern vorgezogen/ und/ unter allen/ für den fürnehmsten gehalten wird. Wann Apelles gelebet. Er hat gelebet in der 112 Olympiade, nach Erbauung der Stadt Rom/ ungefähr 421 Jahr/ nach Erschaffung der Welt 3628. vor Christi Geburt aber 334 Jahr. Ware (wie Strabo lib. 14. meldet) bürtig aus der Stadt Ephesus, oder (wie
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Appelles, Prince der Schilders, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 76v–82r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63klvXmDK]. Sandrart ändert die Abfolge der bei van Mander gegeben Informationen.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 231