TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 27
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Einige dieser Informationen sind enthalten in Rocca, Biblioth. Vat. 1591, vgl. Digitalisat BSB, S. 254–S. 263. Da Sandrart diese Quelle explizit in der Vita des Phidias nennt (die bei Rocca gemeinsam mit Praxiteles in einem Kapitel genannt wird), könnte er Roccas Schrift für diesen Passus verwendet haben (vgl. Sponsel 1896, S. 10). Mögliche Quellen für die bei Rocca nicht erwähnten Passagen konnten bis dato nicht identifiziert werden.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 226
gewesen/ erscheinet daraus/ daß/ da der Künstler Calis Roß und Wagen jederzeit unvergleichlich gemacht/ anfangs aber mit den Menschen-Bildern nicht wol fortkommen können/ er einen Fuhrmann auf des Calis Wagen gesetzet/ jederman glaubend zu machen/ daß Calis nicht allein künstliche Pferde; sondern auch Menschen bilden könte
Diese Passage lässt sich auf eine Textstelle in der Naturalis Historia des Plinius zurückführen. Dort schreibt Plinius (nat. 34, 71) über Praxiteles, dass dieser auf das Viergespann des Kalamis, der für die Darstellungen von Pferden bekannt war, einen Wagenlenker stellte.. Er hat auch zween Cupido gemacht/ einen für die Thespier/ welchen Cicero dem Verri aufrucket/ und einen nackenden/ der von dem/ wider die Natur/ liebenden Jüngling umfangen wird. Es sind auch/ in dem Schwibbogen Octaviae, zu Rom/ unterschiedliche Bilder von seiner Hand gestanden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Einige dieser Informationen sind enthalten in Rocca, Biblioth. Vat. 1591, vgl. Digitalisat BSB, S. 254–S. 263. Da Sandrart diese Quelle explizit in der Vita des Phidias nennt (die bei Rocca gemeinsam mit Praxiteles in einem Kapitel genannt wird), könnte er Roccas Schrift für diesen Passus verwendet haben (vgl. Sponsel 1896, S. 10). Mögliche Quellen für die bei Rocca nicht erwähnten Passagen konnten bis dato nicht identifiziert werden.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 226
XXVII. CYDIAS, der Mahler.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van den Schilder Cydias, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmVd3VY].UM diese Zeit hat auch gelebet CYDIAS, ein berühmter Mahler/ dessen Geburt-Stadt unbekandt ist. Unter seine Stucke wird gezehlet/ ein sehr kunstreiches Gemähl/ von den Argonauten: sind Griechische junge Helden gewesen/ so mit dem Prinzen Jason, auf dem Schiff Argo, nach Colchos gefahren/ das guldine Vellus oder Wider-Fell von dar abzuholen/ wovon unterschiedliche Poëten/ als Orpheus, Apollonius und Valerius Flaccus geschrieben. Für dieses Gemälde/ hat ihme Hortensius, ein Römischer Orator, 144. Sesterzen bezahlet. Er mahlte auch/ diesem Hortensio, eine Capelle in sein Spiel-Hauß zu Tusculo: welches Hauß nachmals dem berühmten Cicero eigen worden/ da er viel Sachen geschrieben/ und ist es der Zeit ein Closter/ Grotta ferrata genannt/ ein sehr lustiger Ort/ allwo die Griechische Münche sich pflegen aufzuhalten.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van den Schilder Cydias, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmVd3VY].
XXVIII. ANTIDOTUS, Mahler.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van den Schilder Antidotus, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmSwdNM].ANTIDOTUS, dessen Herkommen uns auch nicht bewust ist/ ist ein guter Mahler und Euphranors Lehrling gewesen. Er mahlte zu Athen, ein Gefechte zweyer/ die Schilde auf Barcellonische Art führten/ mit einem Trompeter: wovon sehr viel gehalten wurde. Er war sehr fleissig/ alle zu der Kunst gehörige Dinge zu untersuchen. Doch war er nicht gar wol gegründet/ in der Maß und Proportion. Er mahlte auch gar rauh von Farben. Ein großes Stuck seines Ruhms ist gewesen/ daß er den berühmten Nicias von Athen zum Lehr-Schuler gehabt.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van den Schilder Antidotus, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmSwdNM].
XXIX. NICIAS, Mahler von Athen.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Nicias, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r–75r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmOO0iV].DIeser NICIAS, dessen Vatter Nicomedes geheissen/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Nicias, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r–75r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmOO0iV]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten. und dessen Contrefät in der Kupferblatten/ mit Lit. E T. bezeichnet/ zu findenSandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten./ ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Nicias, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r–75r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmOO0iV].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 228war sehr kunstfärtig/ Frauen-Bilder zu mahlen/ auch in Der erste gute Perspectiv-Mahler. Verkürzen und Perspectiv-machen. Er wendete allen seinen Fleiß an die Erlernung der Kunst/ die Gemähle zu verhöhen und zu schattiren/ daß sie ganz erhebt und rund aussahen. Er machte eine Seine Werke. Nemaea, die für eine Göttin der Büsche und Wälder gehalten worden/ und mahlte sie auf einen Löwen sitzend/ mit einem Palm-Zweig in der Hand. Dieses Stuck ließe Silanus aus Asien nach Rom bringen/ und wurde es daselbst in das Capitolium gestellet. Er machte auch einen Bacchus, der zur Zeit Plinii im Tempel des Friedens/ oder der Eintracht/ gestanden. Dann ein ander Stuck/ der Hyacinthus, so ein Jüngling gewesen/ welchen Apollo sehr geliebet/ hat Käyser Augusto so wol
gefallen/ daß er es nach Rom gebracht/ und in seine Galerie gestellet An dieser Stelle liegt eine falsche Lesart von van Manders Text vor: während dieser von »galeye« (d. h. Galeere) spricht, liest Sandrart »Galerie« und modifiziert den Passus entsprechend: »Hy maeckte noch eenen Hyacinthus, welck was een Iongeling, die seer van Apollo bemint was, daer den Keyser Augustus sulck een behagen in creegh, dat hy dit stuck dede brengen in zijn galeye, om te Room te brengen, en dit gheschiedde nae het innemen van der stadt Alexandrien in Egypten.« (Vgl. Mander, Schilderboek, Van Nicias, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmOO0iV]).: ist geschehen nach Eroberung der Stadt Alexandria in Egypten. Käyser Tiberius ließ es nachmals in den Tempel stellen/ welchen er Augusto zu Ehren geweihet hatte.
Von seiner Hand sahe man auch/ zur Zeit Plinii, eine Diana, und zu Epheso, die Begräbnis des Megabyzi, eines Opfer-Meisters dieser Göttin. Dieses Grabmahl bestunde in kleinen Tempeln oder Capellen/ dergleichen man noch außer Rom/ sonderlich in Via Appia siehet. Zu Athen machte er ein Stuck/ worinn er allerley höllische Gespenste ausgebildet/ auch die Beschwörungen und Anruffungen der Verstorbenen Seelen vorgestellet/ wie solche in des Homeri Odyssea von Ulysses vorgenommen worden: Plutarchus in Moralibus erwehnet dessen/ mit Vermelden/ daß man/ wann man/ nach Epicuri Lehre/ thun wolte/ kein frölich Leben führen könne. Er erzehlte hiebey/ daß/ als Nicias an diesem Stucke gearbeitet/ er sich so sehr darinn vertiefft/ daß er oftmals seine Leute gefragt; Ob er auch das Mittag-Mahl eingenommen hätte? Als er dieses Stuck vollendet/ Für deren eines wird ihm groß Geld gebotten. ließ ihme der König Ptolomaeus 60. Talente, sind 36000. Gold-Cronen/ dafür anbieten: das er aber nicht annehmen/ und sein Werk nicht verkaufen wollen. Diß schreibet Plutarchus. Aber Plinius redet anderst hievon/ und meldet/ daß Nicias dem König Attalus dieses Stuck für 60. Talent nicht überlassen/ sondern es der Stadt Athen, als seiner Geburt-Stadt/ geschenkt: dann er schon reich genug gewesen. Es kan wol seyn/ daß beyde Könige ihm so viel Gelds darfür angebotten. Die heutige Kunst-Mahlere möchten wünschen/ daß dieser Zeit noch Ptolomaei und Attali lebten/ die ihre Kunst mit Talenten also freygebig belohnten/ und daß ihre Reichtüme sich so hoch erschwingen möchten/ daß sie auch ihre Gemälde denen Städten/ zur Gedächtnis/ in die Raht-Häuser verehren könten.
Seine grosse Werke. Sonsten hat Nicias auch sehr große Stucke gemacht/ als da waren/ wie Callisto und Io in einen Bären und in eine Kuh verwandelt worden. Die nackende Andromeda, so von Perseo erlöst wird/ ein Majestätischer Alexander, so/ zur Zeit Plinii, in Pompeji Galeria zu sehen gewesen/ und eine sitzende Calypso. Er ware auch sonders fürtrefflich/ in Abbildung der vierfüssigen Thieren/ sonderlich der Hunde. Er hat auch den grausamen Marathonischen Streit ausgebildet. Man sagt/ daß Praxiteles, als er einst gefragt worden/ welches unter den Marmor-Bildern das bäste wäre? zur Antwort gegeben: Das jenige sey es/ wobey Nicias die lezte Hand angeleget habe. So sehr wurde das Ausmachen und poliren dieses Künstlers geschätzet. Plinius will noch von einem Nicias Die Erwähnung eines weiteren Malers namens Nikias lässt sich in einer Passage in Plin. nat. 35, 133 finden. Dieser hielt es aus chronologischen Gründen für möglich, dass ein zweiter Künstler dieses Namens existierte. Für diese Annahme gibt es jedoch keine weiteren Hinweise; vgl. Plin. nat. 1973–1996 (Ed. König, mit dt. Übers.), S. 237, Anm. 133. sagen/ der in der 112. Olympiade gelebet. Es ist aber eben dieser/ und das bezeuget ob-erwehntes Er hat auch zu Alexandri M. Zeiten gelebet. sein Stuck/ der Große Alexander, welcher um selbige Zeit gelebet: Es wäre dann/ daß Plinius unter Alexandern/ den Paris, Prinzen von Troja verstanden/ der auch Alexander genennet worden. Dann/ als er noch ein Hirt auf dem Berg Ida gewesen/ und etliche Rauber sein oder
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Nicias, Schilder van Athenen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 74r–75r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kmOO0iV].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 228