TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 23
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Nicomachus, constighen Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 70v–71r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn7pwWu].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 222
er ungeendet ein Stuck von Castor und Pollux, welches höher/ als alle seine ausgemachte Seine Lehr-Schüler: Aristides, Aristocles Philoxenus von Eretria. Arbeit gehalten worden. Seine Lehrjünger waren Aristides sein Bruder/ Aristocles sein Sohn/ und Philoxenus von Eretria aus Negroponte. Dieser Philoxenus hatte eben eine so behende Hand/ wie sein Meister. Er mahlte/ für den König Cassander, den Streit/ in welchem der Grosse Alexander Darium überwunden: ein so köstliches Stuck/ als man jemals eines sehen mögen. Dessen Werke.Er mahlte auch ein Stuck/ welches er die Unkeuschheit genennet/ darinn drey Satyren ihre Kurzweil hatten. Von Nicomacho scheinet beweißlich zu Wann Nicomachus gelebet. seyn/ daß er zu Zeit des Apelles, und des Grossen Alexanders/ nämlich in der 112. Olympiade, gelebet habe. Er hat aber diß Orts billig seinem Bruder/ dem Aristides, als seinem Lehr-Schuler/ müssen vorgesetzt werden.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Nicomachus, constighen Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 70v–71r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn7pwWu].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 222
XXI ARISTIDES, von Theben.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Aristides, Schilder van Thebes, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, 71r–71v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn2iAeR].IN Beschreibung des Lebens von diesem ARISTIDES, finde ich nicht wenig Beschwernis vor den Tag zu bringen/ in welcher Zeit/ er müste gelebet haben: Plinius bestättiget von ihme/ daß er/ wie vor-erwehnet/ zur Zeit des Apelles, ungefähr um die 112. Olympiade gelebet. Er schreibet ferner/ daß bey Leb-Zeiten des Timanthes, in der 93. Olympiade, einer/ Namens Euxenidas, des vortrefflichen Aristides Lehr-Meister gewesen. Widerum berichtet er lib. 34. cap. 8. daß dieser Aristides in der 87. Olympiade ein Lehr-Schuler des künstlichen Bildhauers Polycleti von Argos gewesen. Nun ist aber/ von der 83. biß zur 112. Olympiade, eine Zeit von hundert Jahren: Es waren mehr Künstler/ dieses Namens. Woraus zu schliessen/ daß wol dreye dieses Namens/ und einer von ihnen ein Bildhauer müsse gewesen seyn. Solte es aber nur einer seyn/ so müste er ein wunder-hohes Alter erreicht haben.
Bei van Mander leicht abweichend: »Nu laet ick desen lesten genoemden Aristides een Beeldt-snijder wesen, die zijn genuechte hadde (gelijck doe veel t’ghebruyck was) Peerden te maken, soo twee oft vier t’samen, die eenen triumph oft koetswagen trocken, en achte datter drie Aristides zijn gheweest, waer van de resterende twee zijn in verscheyden tijden Schilders gheweest, oft ist maer eenen, hy moet tot wonder grooten ouderdom zijn ghecomen.« (Mander, Schilderboek, Van Aristides, Schilder van Thebes, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 71r [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn2iAeR]).
Nun dieser/ von dem wir reden/ ware aus der Stadt Thebe in Thessalien bürtig/ und/ wie gesagt/ ein Bruder und Lehrling deß Nicomachus. Er war der erste/ so das Gemüte zu bilden wuste. Er war der erste/ so sich unterstanden/ die inwendige Begierden und Gedanken mit dem Pinsel auszubilden. Doch hatte er eine Un-Manier/ daß er seine Farben nicht sauber anlegte/ sondern dick und rauh zu mahlen pflegte. Er machte einst die Eroberung Seine Werke. einer Stadt / worinn/ unter andern artigen Verzierungen/ vorgestellet war ein kleines Kind/ so mit der Hand an seiner Mutter Brust gräbelte/ die daselbst eine tödliche Wunde hatte/ und in lezten Zügen lage: welches er so natürlich gebildet/ daß an der Mutter Wesen/ ihre große Pein lebhaft zu spüren war/ die ihr das Kind/ und ihre Furcht/ daß das Kind nicht/ an statt der albereit abgestandenen Milch/ das Blut saugen möchte. Dieses Gemähl war so hoch geacht/ daß es der Große Alexander in seine Geburt-Stadt Pella bringen lassen. Er mahlte auch einen Streit zwischen den Griechen und Persen/ darein hundert Bilder kamen. Dieses Gemälde war in solchem Wunder-Wehrt/ daß Mnason, der Tyrann/ oder König von Elatea, vor jedes Deren eins/ wird hoch bezahlt. Bild darinn/ 10. Pfund Silbers bezahlet. Er mahlte auch Wägen mit vier Pferden/ so natürlich/ daß man vermeinte/ man sähe die Räder fortrollen. Einen Supplicanten vor einem König/
stellte er so lebhaft vor/ daß man ihn gleichsam reden hörte.
Sonsten mahlte er auch Jägere/ mit ihrem Gefänge von der Hetze kommend. Ferner die lebhafte Bildnis des Mahlers Leontii
Die Textstelle ist auf eine Passage in Plinius’ Naturalis Historia zurückzuführen. Im Zusammenhang mit der Aufzählung von Werken des Aristeides erwähnt Plinius das Bild mit der Darstellung von Leontion, der Geliebten des Epikurs; vgl. Plin. nat. 1973–1996 (Ed. König, mit dt. Übers.), 35, 99., eine Jungfrau/ Anapanomene
Im Zusammenhang mit der Aufzählung von Werken des Aristeides erwähnt Plinius ein Gemälde mit der Darstellung »einer aus Liebe zu ihrem Bruder Sterbende«, vgl. Plin. nat. 35, 99. Bei der »Sterbenden« handelt es sich wohl um eine Darstellung der Kanake, der Tochter des Aiolos, die auf Geheiß ihres Vaters wegen der Liebe zu ihrem Bruder Makareus sterben musste; vgl. KLA 2007, S. 82. Der Name »5320 Anapanomene« ist wohl auf ein falsches Verständnis des lateinischen Textes »anapauomenen propter fratris amorem« (Plin. nat. 35, 99) zurückzuführen. genannt/ welche/ vor großer Liebe gegen ihrem Bruder/ gestorben; Den Bacchus mit der Ariadne; Einen Comoedianten mit einem Jüngling/ welche beyde leztere Stücke/ noch zu Plinii Zeiten/ zu Rom/ im Tempel der Ceres und Apollinis, zu sehen gewesen/ aber durch Unverstand Ein anders durch einen Tölpel verderbet. eines tölpischen Mahlers/ deme Marcus Junius, damahliger Praetor oder Schultheis/ solche auf die Fest-Spiele Apollinis zu säubern anbefohlen/ ausgewischt und verderbt worden.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Aristides, Schilder van Thebes, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, 71r–71v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn2iAeR]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die »Aktualisierung« dieser Anekdote durch die Übertragung auf van Eyck stammt von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 11).Auf solche Weise wurde auch dem Johann von Eyck/ durch einen plumpen Gesellen/ ein Fuß in seinem Gemähl hinweg gebutzet: und erscheinet hieraus/ daß die Antichen noch von keinen Oel-Farben gewust haben.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die »Aktualisierung« dieser Anekdote durch die Übertragung auf van Eyck stammt von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 11). ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Aristides, Schilder van Thebes, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, 71r–71v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn2iAeR].Man sahe damals auch zu Rom/ im Tempel der Treue/ auf dem Capitolio, einen alten Mann/ der ein Kind lehrte auf der Zitter spielen: so auch des Aristides Arbeit gewesen. Er mahlte auch einen Kranken so natürlich/ daß man ihn nicht genug beschauen konte. Er ware kürzlich Mehr seiner Stücke/ so theur bezahlt worden. so fürtrefflich in dieser Kunst/ daß der König Attalus sich nicht beschweret/ für eine Tafel/ von seiner Hand/ 100 Talenta zu geben. Man lieset auch/ daß/ als Lucius Mummius, mit dem Zunamen Achaicus, Achajen erobert/ und den Raub offentlich zum Verkauf ausruffen lassen/ eben dieser König Attalus, für ein Gemähl von Aristides, 6000 Sesterzen gebotten habe/ worinn doch nichts/ als ein Bacchus zu sehen war. Mummius hat ihm zwar den Kauf verwilligt/ aber nachmals/ vermeinend/ daß etwas besonders hinter dieser Tafel stecken müste/ weil dieser König so ein namhaftes darfür gebotten/ zu dessen grosser Betrübnis/ sein Wort zurücke genommen/ und dieselbe in den Tempel der Ceres geopfert. Nach seinem Tod fande man von seiner Hand ein unausgemachtes Stuck/ in welchem ein Regenbogen/ mit seinen unterschiedlichen Farben/ sehr artig gebildet ware: und dieses ward allen seinen andern Stucken vorgeschätzet. Seine Niceros und Aristippus, seine Lehr-Schuler. Lehr-Schuler waren Niceros und Aristippus: welcher leztere einen Satyrum gemahlt/ und mit einem Trink-Geschirr gekrönet. Er hat auch den Anthorides und Euphranor, von denen in folgendem Cap. soll gemeldet werden/ die Mahler-Kunst gelehret.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Aristides, Schilder van Thebes, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, 71r–71v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn2iAeR].
XXII. PAMPHILUS aus Macedonien.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10):
Mander, Schilderboek, Van Pamphilus, Schilder van Macedonien, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 72r–72v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn08rSF].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 224DAß die Gelehrt- und Vielwissenheit einem Mahler sehr förderlich sey/ ist an PAMPHILO, einem Macedonischen Mahler/ zu ersehen. Dieser zoge nach Sicyon, und lernete daselbst von Eupompo die Mahler-Kunst/ welche er gar bald Seine Werke. und wundersam-wol begriffen. Sein erstes ausbündiges Stuck war eine Tafel mit etlichen Contrafeten/ von einer ganzen Familie, Vättern und Söhnen. Hiernächst mahlte er auch die Schlacht und Victorie der Athenienser/ die sie bey Philus, an der Gränze von Sicyonien und Argos erhalten/ widerum den Meer-irrenden Ulysses, wie ihn Homerus beschreibet/ auf einem übel-gerüsteten
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Pamphilus, Schilder van Macedonien, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 72r–72v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kn08rSF].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 224