TA 1675, I, Vorrede, S. 5
Vasari (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3): Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30. Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 15
der andern von mir vorgezogen wird/ außer wie ferne ein Künstler den andern in Kunst Der Vorzug bestehet allein in der Künstlere Vortreflichkeit. und Vortreflichkeit übersteiget. Und obschon eine der andern in einem Stuck vorschläget oder den Preiß benimmet/ so hat doch die andere wieder in etwas anders die Ehre: daher sie/ gegen einander in die Wage gelegt/ eine gleiche Perfection und Vollkommenheit haben/ und also beyde Leiber wie von einer Seele belebet werden. Sie sind auch nicht Viel Künstler sind zugleich Bildhauer und Mahlere gewesen: absonderlich Michaël Angelo Buonaroti; füglich von einander zu scheiden: wie dann mehrmals die Probe bewähret hat/ und viel Mahlere/ welche auch Statuen formiret/ und hingegen viel Statuarii zu finden gewesen/ denen die Mahlerey-Kunst sonders beliebet; wie von Leonardo da Vince, Antonio Polaivolo, und Michaël Angelo Buonaroti, in ihrem Leben/ zu lesen ist. Insonderheit ist der letztere in diesen Künsten so hoch gestiegen/ daß alle Mahler über seine Kunststucke gestutzet/ und alle Bildhauere seine Werke mit demütiger Neigung verehret haben. Es hat ihme auch die Natur/ ohn einigen Lehrmeister/ alle Reguln der Architectur eingeflösset/ also daß er die formirte Statuen/ in gebürlicher Größe und Art/ zu stellen gewust/ und er billich/ als ein perfecter Baumeister/ künstlicher Mahler und übernatürlicher Bildhauer/ mögen gepriesen werden.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30.
Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 15
und Albrecht Dürer/SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Während Vasari durch den Bildhauer und Maler Michelangelo die Gleichrangigkeit der beiden Künste unterstreicht, nennt Sandrart an dessen Stelle nicht nur den deutschen Künstler Dürer, sondern weist mit dem Beispiel Berninis zudem darauf hin, dass nicht der Bildhauer, sondern nur der Maler so exzellent sein kann, um in beiden Künsten zu brillieren; vgl. Schreurs 2010(b), S. 257.Also hat auch der hochberümte Albrecht Dürer/ nachdem die Excellenza seiner Kunst in dem Mahlen genugsam erschollen/ ferner nicht allein des Kupferstechens/ sondern auch absonderlich der Bildhauerey sich beflissen/ und in weniger Zeit/ ohn sonders-große Bemühung/ so sehr darinn zugenommen/ und es damit so weit hinaus gebracht/ daß damals keiner/ von der Profession des Bildhauens/ ihme gleich geschätzet worden: Da hingegen/ daß einiger Bildhauer in der Mahlerey zu solcher Perfection gestiegen sey/ mit keinem Exempel wird können erwiesen werden. Woraus dann zu schließen ist/ wie sonderbar der Geist eines excellenten Mahlers qualificirt seyn müße.
So ist auch der noch-lebende Cavallier, auch Lorenzo Bernini. Lorenzo Bernin, zugleich ein trefflicher Bildhauer/ Architetto und Mahler: Jedoch/ wiewol er in den beyden ersten den höchsten Grad erreichet/ so hat sein schöner Geist ihm die qualität des letzten versaget/ daß er nichts sonders fürtrefliches darinn ausrichten können.
Die Vorrangstellung der Malerei wird von Sandrart auch in den Frontispizien der Teutschen Academie zum Ausdruck gebracht (s. TA 1675, Frontispiz/ TA 1679, Frontispiz und das Titelblatt des Vorworts der lateinischen Ausgabe 1683); vgl. Heck 2006, S. 92–96. Die zeichnerische bzw. graphische Darstellung von Vincenzo Giustinianis Skulpturensammlung lässt entsprechend Sandrarts eigenes Können auf diesem Gebiet deutlich werden (vgl. Galleria Giustiniana 1636–37).SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Während Vasari durch den Bildhauer und Maler Michelangelo die Gleichrangigkeit der beiden Künste unterstreicht, nennt Sandrart an dessen Stelle nicht nur den deutschen Künstler Dürer, sondern weist mit dem Beispiel Berninis zudem darauf hin, dass nicht der Bildhauer, sondern nur der Maler so exzellent sein kann, um in beiden Künsten zu brillieren; vgl. Schreurs 2010(b), S. 257. VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30.
Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.).Damit ich aber nun zu dem Zweck trete/ so soll in diesem Buch/ nach einem Discurs von ermeldten dreyen Künsten/ angeführet werden/ welche Künstlere/ von des Cimabue Zeiten an/ in denselben berümt Bildhauer- und Mahlerey/ war in der ersten Kirche ganz abgekommen. und vollkommen gewesen.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30.
Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.). SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Entwicklungslinie vom Ikonoklasmus über das 2. Konzil von Nicäa 787 zur Wiedergeburt der Kunst durch Cimabue ergänzt Sandrart.Dann vorhero war die Kunst der Bildhauerey/ samt der Mahlerey/ völlig aufgehebt/ abgothan und verboten/ also gar/ daß fast kein rechtes Bild in den Münz-Geprägen zu sehen gewesen. Dieses Verbot hat gleich mit der ersten Christlichen Kirche/ zu Zeiten Käysers Justiniani,
angefangen/ und ist lang in observanz geblieben/ da alle Bilder vertilgt und verbrant worden. Endlich hat das Concilium zu Nicaea verwilligt und gebilligt/ daß beyde Künste wieder eingeführet worden: Wird wieder eingeführet. Da dann A. C. 1240. zu Florenz/ bemeldter Cimabue sich herfür gethan/ welcher/ durch sonderbare Kunst und Vortreflichkeit/ hohen Preiß erworben.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Entwicklungslinie vom Ikonoklasmus über das 2. Konzil von Nicäa 787 zur Wiedergeburt der Kunst durch Cimabue ergänzt Sandrart.
VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30.
Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.).Im Vorsatze nun/ durch diese meine Bemühung allen Edlen Kunst-Liebhabern nicht allein sonders zu nutzen/ sondern auch Vorhaben und Vortrag des Autoris. sie damit zu ergetzen/ werde ich anfahen/ von der allgemeinen Architectur und Bau-Kunst/ und dabey einführen/ die unterschiedliche Varietät der Steine/ die Art und Weise/ den Bau zu führen/ auch die Proportion und Maß zu nemen/ und wie die Vollkommenheit eines Gebäudes zu erkennen sey. Hiernächst werde ich von der Scultur handlen/ und darbey melden/ wie die Statuen zu arbeiten/ auch vorstellen die Gestalt/Proportion, Gleichheit und Maß/ so hierzu gehörig/ samt allen verborgnen Meister-Handgriffen/ so viel mir davon bewust/ auch aus der Erfahrung bekant worden. Letzlich soll von der Pictur oder Mahlerey sonders ausführlich/ nämlich von allen ihren Reguln und Zugehörnußen/ von Abriß- und Zeichnen/ von Temperirung der Farben/ von Art der Mahlerey/ von der Invention und Ordonanz, von des Bilds Wolstand/ von Miniaturen und andern Stücken gehandelt werden.
Verhoffter Nutz und Frucht dieses Werks. ich verhoffe gänzlich/ daß diese meine Arbeit/ denen/ so hiervon Profession machen/behülflich/ und andern/ so es lesen/ ergetzlich seyn werde. Dann zu deme/ daß sie/ durch vor Augen gelegte Manier und Weise/ jede Kunst anzugreiffen/ und darvon zu judiciren lernen können/ werden sie auch/ aus dem Leben der sonderbaren Künstler/ ersehen/ wo dero rare und seltsame KunststuckeVasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30.
Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.). SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Vasari beendet seine Vorrede zwar ebenfalls mit dem Anliegen der Memoria, doch weicht der Wortlaut der Passage so deutlich von der Teutschen Academie ab, dass von einer Übernahme des Textes nicht mehr gesprochen werden kann (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 30; Sponsel 1896, S. 3).in Italien/ Teutschland/ Engeland und Niederland anzutreffen/ damit sie/ auf ihren Reisen/ in selbigen/ als in einem Kunst-Spiegel/ sich ersehen mögen. Weil mit dergleichen Beschreibung/ insonderheit unserer Teutschen Nation/ niemals von selbst-erfahrner Hand genugsame Beyhülfe geschehen/ als habe ich/ deren zu Ehren/ und den Kunstliebenden zu Dienste/ diese Mühwaltung über mich nehmen wollen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Vasari beendet seine Vorrede zwar ebenfalls mit dem Anliegen der Memoria, doch weicht der Wortlaut der Passage so deutlich von der Teutschen Academie ab, dass von einer Übernahme des Textes nicht mehr gesprochen werden kann (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 30; Sponsel 1896, S. 3). VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30.
Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 17Es ist ja nichts löblichers/ als wann Kunst und Tugend/ Hoheit und Geschicklichkeit/ Ehre und Verdienst/ einträchtig bey einander wohnen: und kan solches ein allgemeiner Stachel und Antrieb seyn/ so wol durch Kunst und Geschicklichkeit/ als durch löblichen Tugend Wandel/ ein gleiches Ehren-Ziel zu erreichen.
Entschuldigung des Authoris, wegen der Red-Art hierinnen. Der günstige Leser wird hierbey von mir dienst-freundlich ersuchet/ nicht ungütlich aufzunemen/ daß ich hierinnen nicht lauter Teutsche Wörter gebrauchet Damit »überträgt« Sandrart Vasaris Argument, der seine Leser um Nachsicht bittet »de lo avere alle volte usato qualche voce non ben toscana« (Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, zitiert nach der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 29 [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63kgpkso7])./ oder die Rede
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 3): Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 9–S. 30. Einige Passagen kürzt Sandrart und verleiht der Argumentation durch zahlreiche rhetorische Figuren eine besonders eindringliche Gestalt (vgl. dazu Schreurs 2010(b), S. 255 f.).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 17