TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 65
Vasari (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5/6): Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno cioè architettura, pittura e scoltura, e prima dell’architettura, Kap. XVI, Degli schizzi, disegni, cartoni et ordine di prospettive, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 121 [Accessed: 2011-11-05. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62yOdsLym]. Dieses Kapitel wird bei Sandrart stark gekürzt wiedergegeben (vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 64).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 151
Papier der rechten Größe/ wie er vorhabens ist das ganze Werk zu machen/ zeichnet darauf/ mit etwas Behelf der fürnehmsten Theile des Lebens/ die ganze Historie wol ausgeführet: und dieses wird alsdann eine Carton genennet. Wann dieses fertig ist/ so schneidet man ein Stuck oder Figur ab/ just soviel/ als man selbigen Tag zu verrichten ihm vorgenommen/ und leget solches auf den Platz des angeworffenen nassen Kalchs/ und fähret alsdann mit einem spitzigen Pfriem oder Eisen säuberlich über den Umriß des Papiers.
Dieser wird auf dem nassen Kalch stückweis/ Wann solches geschehen ist/ so findet der Mahler darunter den Umriß seines fürnehmens durchgezogen/ weil der frische Kalch gehorsam ist: und hierauf wird mit Farben nach dem Riß gemahlet. Des andern Tags/ wird wieder also ein Stuck von dem Carton abgeschnitten/ und damit/ wie gemeldt/ verfahren/ und also alle Tage fortgesetzet/ bis das Werk vollbracht ist. Man kan also nicht fehlen/ weil jedesmal/ bey auflegung des neuen abgeschnittenen
Bilds/ auf der Mauer/ des vorigen Ende erscheinet.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 5/6):
Vasari, Le Vite 1568, Introduzzione di Giorgio Vasari alle tre arti del disegno cioè architettura, pittura e scoltura, e prima dell’architettura, Kap. XVI, Degli schizzi, disegni, cartoni et ordine di prospettive, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 121 [Accessed: 2011-11-05. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62yOdsLym]. Dieses Kapitel wird bei Sandrart stark gekürzt wiedergegeben (vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 64).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 151
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart weicht hier von Vasari ab, der davon berichtet, dass Ölmaler die Praxis der Kartons z. T. meiden, diese bei der Freskomalerei aber unumgänglich sei; Vasari endet auch nicht mit den Studien nach Modellen, sondern mit einem Lob der Kartons, in denen das Werk zu beurteilen (»si vede il giudizio di tutta l’opra insieme«, vgl. Vasari, Le Vite 1568, Kap. XVI, hier zitiert nach der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 121 [Accessed: 2011-11-05. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62yOdsLym]) und noch zu verbessern ist; vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), zu S. 64.Wann man aber/ auf eine Tafel oder Tuch/ aber sonsten ganz/ durchgezogen. nach dem Modell oder Carton von Papier/ mahlen will; alsdann ist das verschneiden unnötig/ sondern man überfährt solchen Modell hinten mit trucken-geschabter Kohle wolschwarz/ leget es also auf die Tafel fest nieder/ und zeichnet den Umriß mit dem vorgemeldten Stefft oder Eisen überall ab/ oder durchpauscht solches: alsdann findet man denselben ganz auf der Tafel/ und ist hierauf mit Oelfarben darüber zu mahlen. Dieses ist der Process und Gebrauch bey den meisten Italiänern/ sonderlich bey den Florentinern. Aber andere/ sonderlich die das meiste nach dem Leben mahlen/ bedienen sich allein der natürlichen Modellen: nach welchen sie ihr fürnehmen/ mit gutem Urtheil/ durch Verhülf der Kreiden/ auf ihre Tafel zeichnen/ und also/ ohne fernere Mittel/ das Werk fortsetzen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart weicht hier von Vasari ab, der davon berichtet, dass Ölmaler die Praxis der Kartons z. T. meiden, diese bei der Freskomalerei aber unumgänglich sei; Vasari endet auch nicht mit den Studien nach Modellen, sondern mit einem Lob der Kartons, in denen das Werk zu beurteilen (»si vede il giudizio di tutta l’opra insieme«, vgl. Vasari, Le Vite 1568, Kap. XVI, hier zitiert nach der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 121 [Accessed: 2011-11-05. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62yOdsLym]) und noch zu verbessern ist; vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), zu S. 64.
BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Das Gedicht ist in Sigmund von Birkens handschriftlich erhaltener Sammlung Birken-Wälder zu finden (fol. 247r, Nr. 372, Überschrift »Auf einen antiken Leuchter«); vgl. Klemm 1995, S. 303; Stauffer 2007, Bd. 2. S. 907; Laufhütte 2011, S. 24, Nr. 5.Hier, Iugend, geh zur Schule,
und mit der Musa buhle,
die sich Antike nennt.
Was Neues man erfindet,
sich in dem Alten gründet:
die Kunst man so erkennt.
Wan soll ein Künstler sehen:
diss Liecht muss ihm aufgehen,
sonst ist u. bleibt er blind.
Der Leuchter ist gestellet:
wer sich zu ihm gesellet,
und ämsig sucht, der findt.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Das Gedicht ist in Sigmund von Birkens handschriftlich erhaltener Sammlung Birken-Wälder zu finden (fol. 247r, Nr. 372, Überschrift »Auf einen antiken Leuchter«); vgl. Klemm 1995, S. 303; Stauffer 2007, Bd. 2. S. 907; Laufhütte 2011, S. 24, Nr. 5.