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TA 1680, Iconologia Deorum, S. 116

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worden/ welche Sache dem Alcibiades nicht wenig zu schaffen gemacht/ dieweil er in den Argwohn geriehte/ als ob er nach dem Principat stünde. Diese Statuen pflegte Deß Mercurii Statuen wurden Hermae genennet. man Hermas zu nennen/ dieweil auch Mercurius bey den Griechen ἑρμῆς benamset wurde. Selbige wurden/ wie wir bereits oben erwähnt haben/ in den Kampff-Plätzen und Academien aufgerichtet: derohalben Cicero/ in einer Epistel an Atticum lib. II. den Hermem aller Academien Zierde nennet. Und in einer andern Epistel lib. IV. schreibet er an eben denselben also: Die Hermä deines Pentelici, mit den ehernen Häuptern/ gefallen mir sehr wohl; dabey er ihn ermahnet/ ihm selbige mit ehister Gelegenheit zu schikken/ damit er mit denselben seine Bibliothec sind von den Atheniensern zu erst gemachet worden. auszieren könnte. Von den Atheniensern lieset man/ daß sie die ersten Werck-Meister dieser Statuen gewesen: nachmahls hatten die Griechen nicht allein deß Mercurius/ sondern auch anderer Götter Statuen/ in viereckichter Gestalt gebildet; insonderheit die Arcadier/ bey welchen dem Jupiter ein Altar/ mit einem dergleichen Bilde/ gewidmet war.

Cyllenius. Cyllenius ist Mercurius zubenamset worden/ von einem so genannten Berge in Arcadien/ allwo er gebohren seyn solle. Festus aber giebt vor/ er sey darumb also genennt worden/ weil die Rede alles ohne Hände zu verrichten pflege/ und denen dieser Leibs-Theil mangele/ die werden κύλλοι genennet; derohalben sie ihn viereckicht gebildet. Deß Mercurius Kräfften/ die er/ vermittelst der Rede/ ausübet/ hat Horatius in dem ihm zu Ehren gemachten Gesange/ mit diesen Worten sehr herrlich ausgedrucket:

Qui feros cultus hominum recen- tum.
Voce formasti catus. Es handelt sich um Horaz, Oden I, 10 (Hymne auf Merkur).Christina Posselt, 02.02.2012
O Mercur! du hast ja die Leut/ so ganz ver- ödet/
zur zarten Sitten-Lehr verschlagen über- redet.

Welches er vielleicht aus einer alten Griechischen Fabel entlehnt/ darinnen gemeldet wird/ es sey Prometheus auf eine Zeit zum Jupiter kommen/ und habe gebetten/ daß er die Menschen doch ihres alten rauhen Lebens/ das sie anfänglich führten/ befreyen/ und zu einem bessern bringen wollte; dahero habe Jupiter den Mercurius samt ihme gesandt/ und beyden befohlen/ diejenige/ so sie recht fähig und tüchtig darzu achten würden/ die Beredtsamkeit zu lehren/ damit sie in derselben unterwiesen/ auch andere bereden könten/ daß sie ein bürgerlich und gesellschafftig Leben führen möchten. Zunge dem Mercurius geheiligt. Aus dieser Ursach haben die Alten dem Mercurius die Zunge geheiligt/ und im Brauch gehabt/ wann sie zu Bette gegangen/ ihme zu

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opffern/ und die Zunge von den Opffern zu bringen. Mercurius ist für den ersten gehalten worden/ der die Gewinns-Arten eröffnet und angewiesen haben soll; weßwegen er Mercurius ein Gott der Kauffleute. auch für der Kaufleute Gott geehret worden: und aus dieser Ursache/ schreibet Svidas/ solle geschehen seyn/ daß man seinem Bilde einen Beutel angehängt. Fulgentius will seine geflügelte Füsse auf das schnelle und stetige Hin- und Wieder-Reisen der Handels-Leute ziehen/ als die ihrer Handelschafften halber fast alle Länder durchstreichen. Dannenhero Caesar in seinen Commentariis de bello Gallico erzehlt/ daß die Gallier dem Mercurius insonderheit vor allen Göttern Ehre angethan/ und ihme sehr viel Statuen aufrichten lassen; dann über das/ daß sie ihn fast für aller Künste Erfinder geehret/ hielten sie auch darvor/ er könne im Gewinste/ und der Kunst zu handeln/ grossen Nutzen schaffen/ worinnen/ wie embsig und wachsam die Menschen seyn sollen/ der Der Hahn neben dem Mercurius. seinem Bilde beygefügte Hahn sehr artig andeutet; ob wohl etliche meinen/ es bedeute solcher vielmehr die Geschicklich- und Wachsamkeit weiser Leute/ als welche die gantze Nacht zu schlaffen vor übel anständig halten: Dann Mercurius/ wann er für die Vernunfft oder das Göttliche Liecht/ so uns zur Erkänntnus aller Dinge führet/ genommen wird/ wird uns nicht lange im Schlaffe gleichsam begraben liegen lassen/ sondern nach einer/ durch mässigen Schlaff/ genossener Erqvickung/ der Gemühts- und Leibes-Kräfften/ zu unserer gewöhnlichen Arbeit aufwecken; iedoch wird er auch nicht begehren/ daß wir gantze Nächte Schlafflos zubringen sollen; Sintemahl die Menschen/ weil sie in stetiger Bewegung deß Leibs oder Gemühts nicht bestehen können/ einer kurtzen Ruhe/ die der Schlaff zu bringen pfleget/ nöhtig haben.

Den Musen und dem Schlaf wurde an einem gewissen Ort zugleich geopffert. Pausanias schreibet in Corinthiacis von einem Altar/ worauf den Musen/ und dem Schlafe zugleich geopffert worden/ dieweil sie gleichsam eine grosse Verwandschafft mit einander hätten. Dann die Alten haben den Schlaf für einen Gott gehalten und ihme Statuen aufgerichtet. Diesen haben Homerus und Der Schlaf ist deß Todes Bruder. Hesiodus deß Todes Bruder genennet: dahin auch ein Bild/ so an deß Cypsellus Truhe eingegraben ware/ ein Absehen hatte; es war aber selbige eine Weibs-Person/ die im lincken Arm einen schneeweissen schlaffenden Knaben/ im rechten aber/ einen kohlschwartzen hielte/ der Bildnus der Nacht. gleichfalls schlieff/ und krumme Füsse hatte/ da dann dieser den Tod/ und jener den Schlaf bedeutete/ das Weib aber die Nacht/ als beyder Mutter/ vorstellete; Dann die Nacht wurde von den Alten in Gestalt einer Weibsperson mit grossen schwartzen Flügeln/ die sie ausbreitete/ als ob sie fliegen wolte/ abgebildet; mit den Flügeln solte sie/ wie Virgilius schreibet/ den gantzen Erdboden bedecken. Ovidius umbwindet ihr Haupt mit Mohn-Häuptern/ und praesentiret neben ihr eine grosse Menge