Frontispiz (TA 1679)
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Sandrart/Amling: Frontispiz (TA 1675) Graphik
Literatur
- Kat. Frankfurt 2006; S. 55, Abb. 34
- Sponsel 1896; S. 162, Nr. 1
- Heck 2006; S. 94-95
- Schreurs 2009(a); S. 58, Abb. 11
Basis-Daten
Datierung
1679
Material/Technik
Kupferstich
Format/Maße
325 x 218 mm
Signatur und Bezeichnung
I. de Sandrart inventor
R. Collin sculpsit Antverpie
Privileg
Cum Privilegio Sac: Caes Maiest
Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… nur von ietzigen seinen Kupfferwercken/ melden/ als die selbst sein Lob trefflich mehren; nemlich von dem Titul über diese drey edle Künste: Worinnen zu sehen alles das jenige/ was sonsten durch den glatten Pensel zu geschehen pflegt/ Er/ Collin…«
TA 1679, III (Malerei), S. 73
Kommentare
Die Beschreibung des Frontispizes gibt Sandrart selbst in der Erklärung des Kupfer-Titelblats, die sich im Anschluss an das Lobgedichte auf den Autor befindet. Demnach thront Minerva unter einem durch Stufen erhöhten Baldachin. Umgeben wird die Göttin rechts von Merkur, der ihr einen Zweig zeigt und links von den Personifikationen der Poesie und der Rhetorik. Während Merkur vor einer Bogenarchitektur dargestellt ist, stehen Poesie und Rhetorik vor einer natürlichen Landschaft mit einer Palme.
Vor Minerva ist im Zentrum des Kupferstiches die Malerei zu sehen, die das von ihr gefertigte Porträt der Göttin betrachtet, welches von einem Putto gehalten wird. Am rechten Bildrand ist die Bildhauerei dargestellt, die »das Glück/ das Ehr und Reichtum reicht/ in ihrer Arme Bande« fasst (vgl. TA 1679, Lobgedichte auf den Autor [IV], Erklärung des Kupfertitels). Den Rücken zum Betrachter gewandt ist die Architektur im Vordergrund an Stab und Zirkel erkennbar. Am linken Bildrand ist die Wissenschaft durch zwei Putti, die sich mit Messinstrumenten und einem Globus beschäftigen, dargestellt (vgl. Heck 2006, S. 94).
Minerva wird von Sandrart hier in der Rolle als Patronin der Künste gezeigt, s. Schreurs 2009(a), S. 58. Von den drei Künsten ist die Malerei am engsten mit der Göttin verbunden: Sie ist Minerva am nächsten und fertigt zudem das Bildnis der Göttin an. Diese enge Verbindung von Minerva und der Malerei findet sich auch im Titelkupfer Malerei (TA 1675) wieder, vgl. Schreurs 2009(a), S. 58.