Kommentar

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Die Beschreibung des Frontispizes gibt Sandrart selbst in der Erklärung des Kupfer-Titelblats, die sich im Anschluss an das Lobgedichte auf den Autor befindet. Demnach thront Minerva unter einem durch Stufen erhöhten Baldachin. Umgeben wird die Göttin rechts von Merkur, der ihr einen Zweig zeigt und links von den Personifikationen der Poesie und der Rhetorik. Während Merkur vor einer Bogenarchitektur dargestellt ist, stehen Poesie und Rhetorik vor einer natürlichen Landschaft mit einer Palme.
Vor Minerva ist im Zentrum des Kupferstiches die Malerei zu sehen, die das von ihr gefertigte Porträt der Göttin betrachtet, welches von einem Putto gehalten wird. Am rechten Bildrand ist die Bildhauerei dargestellt, die »das Glück/ das Ehr und Reichtum reicht/ in ihrer Arme Bande« fasst (vgl. TA 1679, Lobgedichte auf den Autor [IV], Erklärung des Kupfertitels). Den Rücken zum Betrachter gewandt ist die Architektur im Vordergrund an Stab und Zirkel erkennbar. Am linken Bildrand ist die Wissenschaft durch zwei Putti, die sich mit Messinstrumenten und einem Globus beschäftigen, dargestellt (vgl. Heck 2006, S. 94).
Minerva wird von Sandrart hier in der Rolle als Patronin der Künste gezeigt, s. Schreurs 2009(a), S. 58. Von den drei Künsten ist die Malerei am engsten mit der Göttin verbunden: Sie ist Minerva am nächsten und fertigt zudem das Bildnis der Göttin an. Diese enge Verbindung von Minerva und der Malerei findet sich auch im Titelkupfer Malerei (TA 1675) wieder, vgl. Schreurs 2009(a), S. 58.

Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold14.10.2010

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