Kommentar

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Das Gemälde war bei Elsheimers Tod unvollendet, wovon auch das Inventar der in seiner Werkstatt befindlichen Werke berichtet (Inventar 1610, fol. 861r). Wahrscheinlich befand es sich dann in der Kunstsammlung des Kardinal Odoardo Farnese, der als Auftraggeber anzunehmen ist, bevor es in der Privatsammlung du Fay in Frankfurt nachweisbar ist (1666–1734). Dort hat es Sandrart, wie er berichtet, gesehen. Unbekannt scheint ihm dabei die zugrunde liegende Quelle der Darstellung gewesen zu sein. Es handelt sich um eine Episode aus dem Roman »Vida y hechos del picaro Guzman de Alfarache« von Mateo Alemán, der 1606 in italienischer Übersetzung in Venedig erschien. Sie handelt von Jupiters Plan, den Gott der Zufriedenheit (Contento wird hier gemäß einer von Alemán erwähnten Alternative als Göttin dargestellt) durch Merkur während eines Festes des Glücks entführen zu lassen und ihn mit dessen Zwillingsbruder Discontento zu vertauschen. Die Kontrastierung von weltlicher und göttlicher Macht wird mit dem Doppeladler auf den Tapisserien als Hinweis auf die Monarchie der Habsburger zum zeitgenössischen Thema. Der moralische Hinweis auf das leichtfertige Leben der Menschen wird zudem christlich ausgelegt durch die Darstellung des Sündenfalls im Hintergrund (vgl. Kat. Frankfurt u. a. 2006, S. 28–30; S. 130–135, Kat.-Nr. 25 und Andrews 1985, S. 27–29; S. 185, Kat.-Nr. 19).

Kommentar von Christina Posselt06.10.2008

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