TA 1679, II (Skulptur), S. 60
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Die Vespasian-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Vespasianus, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 949
Hülfe/ und belagerte Jerusalem: muste aber wieder abziehen/ und verlohre sechstausend Mann/ darunter auch Florus mit der Haut bezahlet.
Vespasiani Krieg mit ihnen. Sobald nun die Zeitung hievon nach Rom gekommen/ schickte Kaiser Nero Flavium Vespasianum mit aller Vollmacht/ die Juden abzustraffen. Dieser kame/ im Früling/ mit seinem Heer angezogen/ eroberte Anfangs etliche Städte in Galilea/ als Gadara/ Zapher/ Samaria/ und Jotapata: in welcher letzern der Geschichtschreiber Josephus Commendant gewesen/ und als er gefangen worden/ beyden Vespasianen/ Vatter und Sohne/ geweissaget/ daß sie würden Römische Kaiser werden; womit er sein Leben errettet/ aber zwey Jahre lang gefangen gehalten worden. Er eroberte hierauf ferner gantz Judaea, auser Jerusalem/ und den drey Schlössern Herodium, Massada und Macherus: welche er/ als er zum Kaiser erwehlt worden/ seinem Sohn zu bestreiten hinterlassen/ und nach Rom geeilet/ die Regirung zu übernehmen. Er hatte diesen Belägerungen so dapfer beygewohnet/ daß er einsmals mit einem Stein an das Knie verletzet worden/ und den Schild mit Pfeilen wol gespickt davon getragen.
Vorzeichen seines Todes. Sein Tod/ ward von einem Cometen vorangedeutet/ von welchem/ als er krank daniederligend/ seine Leute lang reden gehöret/ sagte er endlich zu ihnen: Worzu dienet euer Gewäsche? Dieser Haar-Stern kündigt dem König der Parthenier/ der Haare am Kopf hat/ den Tod an/ und nicht mir/ der ich kahl bin. Als auch Kais. Augusti Begräbnis-Kluft sich selbst aufgethan/ und etliche solches für ein Vorzeichen von des Kaisers Tod hielten/ widerredte er ihnen/ und sagte: Es würde die Juniam Calvinam antreffen/ die von Kais. Angusti Augusti Geschlecht wäre. Wie er aber endlich sahe/ daß er sterben würde/ ließe er dieser Worte sich vernehmen: Mich deucht/ ich fange nun an/ ein Gott zu werden. Womit er absahe auf die Gewonheit/ damit man die Kaisere nach ihrem Tode zu vergöttern pflegte.
Als er durch kalt Wasser-trincken ihme den Durchlauf zugezogen/ und die Medici, weil er gleichwol immer noch schaffete/ auch so gar fremde Abgesandten ligend anhörte/ ihn vermahnten/ daß er ihm selber etwas Ruhe gönnen wolte/ gab er zur Antwort: Einem Feldherrn will obligen/ daß Sein Tod. er stehend sterbe. Er thäte auch/ was er redte. Dann als die Gesandten nur zur Thür hinaus waren/ wolte er/ als vom Ligen ermüdet/ aufstehen: starbe aber den Seinen/ auf die er sich gesteuret/ unter den Händen. Diß geschahe auf seinem Mairhof/ den 24 Junii A. Chr. 80/ seines Reichs
im er füllten (ohne sechs Tage) zehendem/ und seines Alters im 70 Jahr. Unter ihm hat sich Rom wieder zu erheben angefangen: Wiewol die Ruhe nicht lang gewähret/ und mit seinem Sohn Domitiano die Torheit sich wieder auf den Thron gesetzet.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Vespasian-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Vespasianus, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 949
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Erläuterungen dieser Einzeldarstellung(en) auf der beigefügten Kupfertafel wurden von Sandrart oder einem seiner Redakteure verfasst.Sein Bildnis und selner Gemahlin. Dieses Kaisers Bildnis hierbey ligend/ ist von einer Marmornen Statua in Lebens-größe entnommen: deme oben seiner Gemahlin Flaviae Domitillae Bildnis zugefüget worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Erläuterungen dieser Einzeldarstellung(en) auf der beigefügten Kupfertafel wurden von Sandrart oder einem seiner Redakteure verfasst.
BelloriInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Abschnitt bezieht sich in freier Weise auf:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 2. Teil, S. 34, Nr. 25. Der Streit. Die obere mittlere zweyte Figur/ macht vorstellig einen Teutschen Soldaten zu Fuß/ welcher ganz nacket und ohn einige Rüstung/ auser seines Schildes/ gegen einem Römischen Ritter zu Pferd sich dapfer zur Wehr setzet: wie dann dergleichen/ von den Teutschen/ in den alten Historien Der Fechter. zu lesen ist.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Abschnitt bezieht sich in freier Weise auf:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 2. Teil, S. 34, Nr. 25.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 36, Nr. 168.
Belloris Ausführungen werden jedoch nur sehr verkürzt wiedergegeben. Also zeiget die folgende dritte Figur einen Römischen Fechter von denen/ die man Rudiarios genannt/ von dem hölzernen Gewehr/ das sie geführet:BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 36, Nr. 168.
Belloris Ausführungen werden jedoch nur sehr verkürzt wiedergegeben.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Halbsatz, in dem auf eine Darstellung auf einer anderen Tafel verwiesen wird, ist eine Hinzufügung Sandrarts. wovon auch droben bey Kais. Galba Anregung beschehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Halbsatz, in dem auf eine Darstellung auf einer anderen Tafel verwiesen wird, ist eine Hinzufügung Sandrarts.
BelloriInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 33, Nr. 153. Philosophus Cathedrarius. In der mittleren Figur zur Rechten/ erscheinet ein alter Philosophus, deren einer/ welche Seneca Cathedrarios genennt: massen er auf einem Sessel sitzet/ mit solchen Geberden/ die einen Lehrer vorstellen/ der da discurriret und profitiret.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 33, Nr. 153.
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 34, Nr. 157. Q. Cincinnatum. Die mittlere Figur zur Lincken/ weiset uns den fürtrefflichen alten Römer Q. Cincinnatum, welcher vom Pflug zum höchsten Amt der Dictatur in Rom beruffen worden: und sihet man allhier/ wie er die Strümpfe anziehet/ (weil ihn die Römische Legaten barfüssig hinter dem Pflug gefunden) und sich bewaffnet.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
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Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 34, Nr. 157.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Verweis auf die Herkunft der Darstellung ist eine Hinzufügung Sandrarts. Ist von einem schönen antichen Stuck abgebildet worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Verweis auf die Herkunft der Darstellung ist eine Hinzufügung Sandrarts.
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 41, Nr. 191. Biga. Auf diese/ zeiget sich unten eine Biga oder offene Fuhr mit zwey Pferden/ einem weissen und braunen. Der Cameus, davon diese Figur abgezeichnet/ ist hochschätzbar und an Kunst fürtrefflich/ weil daran der Grund ganz dunckel/ das eine weiße Pferd aus einem Sardonyx/ und das andere braun aus einem Sapphir/ geschnitten ist: hat also die Natur dem Künstler zu seinem Vorhaben dienen müssen.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
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Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 41, Nr. 191.
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Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 41, Nr. 192. Cursor. Die letzte Figur bildet einen alten Cursorem oder Renner/ auf welche Weise Caligula, Nero und andere/ der Kaiserlichen Würde zu Schimpf/ sich vielfältig offentlich haben sehen lassen: und solche Rennspiel-Art/ haben erstlich Carvilius und Popilius aus Griechenland nach Rom gebracht/ und daselbst eingeführet.BelloriInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde:
Bellori, Annotationi gemme antiche 1657–69, 1. Teil, S. 41, Nr. 192.