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TA 1679, I (Architektur), S. 62

Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus. Die Ausführungen konnten nachgewiesen werden in der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XIV, Aedes Concordiae, & Saturni, S. 142-143.Julia Kleinbeck, 19.01.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 793
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das Geldschlagen/ und Müntzen/ zu erst erfunden. Andere Verrichtungen im Tempel Saturni. Daselbst verwahrte man/ ausser dem Geld/ auch die publicirten Gesetze/ samt denjenigen Geschlechtbüchern/ darinnen 35. Stämme beschrieben stunden: Item alle Stadt-Rechnungen/ welche nachmals von Jul. Caesare zernichtet worden. In diese Schatzkammer legte man alle Feld-Zinsen und eroberten Reichthum/ den man mit sich brachte/ wann man über ein besiegtes Land zu Rom triumphirte: welches allda in gewisse Bücher eingetragen/ und zu stetswärendem Angedencken aufbehalten worden. Dahin kamen auch die neu-erwehlte Censores, oder Sittenmeister/ ihren Eyd abzulegen.

Gefundener Geldschatz. Endlich begab sichs vor kurtzer Zeit/ daß man nicht weit von diesem Ort eine grosse Geldsumme ausgegraben; welches denn für keinen schlechten Beweiß gehalten wurde/ daß allda der rechte Mehr Tempel Saturni. Schatzkasten/ unfern dem Capitolio gewesen. Wiewol keines weges zu laugnen/ daß zu Rom mehr der gleichen Tempel Saturni gewest; von denen aber/ an was Orten sie gestanden/ man keine Gewißheit hat: Ausgenommen den Tempel auf dem Capitolio, und diesen davon wir ietzt reden; darinnen der allgemeine Schatz in Verwahrung genommen ward; nachdem derselbe aus dem Tempel Saturni, auf dem Capitolio, da er zu erst verwahret gewest/ dahin gebracht worden.

Marck des Keysers Nervae: Von dannen begeben wir uns zu dem Marck des Keysers Nervae, welchen Domitianus zu Suet. in Domit. cap. 5. bauen angefangen; aber nach dessen gewaltsamen Tod/ von seinem Nachfolger Nerva vollführet/ und zu Ende gebracht worden; welcher sich bis an die heutige Kirche S. Adriani dazumal erstreckte. Ins gemein wurde solcher Marck auch Forum transitorium, nicht darum/ (wie Marlianus Gemeint ist Marliani, Urbis Romae Topographia.Saskia Schäfer-Arnold, 23.03.2010 und andere dafür halten) also genennet/ weil man durch solchen Marck bequemlich auf andere Märckte und Strassen gehen und kommen kunte; denn sonst hätte man Augusti und Caesaris Märckte/ um solcher gegebenen Ursache willen/ eben auch also nennen können und sollen; sintemal dieselben auch durchgängig waren: Sondern dieweil des Jani durchsichtiger Tempel. Jani Tempel daselbst gestanden/ welcher vier Thor oder Schwingbögen (gleich dem herrlichen Marck zu Antdorff) hatte; dadurch man/ an den vier Seiten gehen/ und iederzeit kommen kunte/ wohin man wolte; dieweil sie stetigs offen stunden.

Nervae Marck der zierlichste. Es war aber eben dieser Marck Nervae einer von den allerzierlichsten; und solches insonderheit darum/ dieweil Keyser Domitianus, in denen herrlichen Gebäuen/ dem Caesari und Augusto , nichts bevor geben wollen; und dannenhero auch/ ausser dem erst-besagten Tempel Jani, der Statius lib. 4. Sylv .palladis daselst sehr kostbar auferbauet; als welche er/ vor andern Göttinnen/ hoch ehrte/ und derselben Gunst zu erlangen trachtete. Zugeschweigen der rings umher unzähligen Bilder-Seulen/ zu Roß und Fuß; die den Römischen Käysern zu Ehren aufgerichtet/ und mit sehr schönen Gedenck-Schrifften/ von deren grossen Helden-

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Theaten/ ausgezieret waren. So war auch dabey ein Porticus, oder Spatziergang/ wovon annoch ein Theil/ wiewol vom Feuer sehr zernichtet/ gesehen wird/ mit grossen Pfeilern; an deren äussersten Höhe diese/ wiewol wegen Länge der Zeit fast unlesliche und zerbrochene Wort annoch zu le- lesen IMPERATOR NERVA CAES-AUG. Davon hat Pabst Paulus V. etzliche Seulen umlegen/ und Marmelsteinerne Tafeln/ zu Erbauung des Janicularischen Lust-Brunnens/ daraus sägen und schneiden lassen.

So ist auch dieses hierbey zu erinnern/ daß eben auf diesen Marck die zum Tod verurtheilte Personen allda hingerichtet worden: Gleichwie Lampridius in vita Alex.Vetronius Turinus, welcher von den Leuten Geschencke angenommen/ und ihnen/ im Namen des Keysers Alexandri, vielerley fälschlich versprochen hatte: Denn dieser wurde hernach eben in Foro transitorio mit grünem Holtz/ auf Befehl des Keysers/ geschmaucht/ und dabey öffentlich verruffen: Welcher Rauch verkaufft/ der solte auch mit Rauch abgestrafft werden. Wie groß der selbe eigentlich gewest/ kan man so genau nicht wissen; drey grosse Seulen aber/ auf denen der Glocken-thurn bey dem Nonnen-kloster S. Basilii stehet/ sollen von demjenigen Tempel gewest seyn/ welchen Nerva auserbauet hat.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus. Die Ausführungen konnten nachgewiesen werden in der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XIV, Aedes Concordiae, & Saturni, S. 142-143.Julia Kleinbeck, 19.01.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 793

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus Nachzuweisen sind diese Angaben in der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XV, Velabrum, Boarium Forum, S. 147 f.Julia Kleinbeck, 19.01.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 795
An des Capitolii Seite/ gegen dem Niedergang Der Ochsenmarck. gerechnet/ war Forum Boarium, oder der Ochsen-Marck; dessen Länge von Circo Maximo an/ bis an die Tiber; die Breite aber von der Kirche S. Georgii an/ bis zu unterst an den Aventinischen Berg/ gerechnet wird. Solchen Namen aber/ wie etliche dafür halten/ hat dieser Marck entweder von demjenigen Ochsen/ dessen Tacit. lib. 12. Annal. Ovid. lib. 6. Falt. Propert. lib. 4. el. 10. Bildnus/ von Ertz gegossen/ mitten auf dem Marck gestanden: Oder dieweil Ochsen und ander Rindvieh daselbst verkaufft worden. Andere hingegen geben diese Ursach/ derjenige Ort sey von demjenigen Ochsen also benamset worden/ welchen Hercules aufgeopfert hatte. Propertius ist der Meinung/ Hercules habe seine geraubte Ochsen daselbst geweidet: Wie dann auch dessen uraltes Angerencken/ durch Heidnischen Gottesdienst/ lange Zeit allda unterhalten worden. Denn nachdem Hercules den Geryonem überwunden/ und von Spanien wieder zurück gekommen/ habe er/ sprechen sie/ mit seinen vorangetriebenen Ochsen/ an solchem Ort still gehalten: Und den Cacum, Virgil. lib. 8. Aen. als er ihm zwey/ oder (wie Virgilius will) acht Stucke davon gestohlen/ und in eine Aventinische Berg-höle dieselben verstecket/ endlich deswegen umgebracht: Und letzlich einen Altar/ so der grösseste genennet wird/ allda aufgerichtet/ Solinus cap. 2. dessen Solinus gedencket. Bey diesem Altar liessen die Römer alle Eide ablegen/ und schlossen daselbst Dion. Hal. lib. 1. Anciqq. diejenigen Vergleiche/ so sie für kräftig gehalten/ und beständig gehalten haben wolten: Gelobten auch eben an diesem Ort den zehenden Theil ihres gantzen Vermögens. Solinus gedenckt/ daß in des Herculis runde Capell weder Hunde noch Mucken kommen dürfen; denn als Hercules eine Mahlzeit gab/ betrohete er den Mucken-gott;

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus Nachzuweisen sind diese Angaben in der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XV, Velabrum, Boarium Forum, S. 147 f.Julia Kleinbeck, 19.01.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 795