TA 1679, I (Architektur), S. 61
Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma Vetus überprüft anhand der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XIII, Templum Iovis Statorius, S. 140 f.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 792
Neronianischen Feuersbrunst in die Asche gelegt wurden/ war auch dieser Tempel Jovis Statoris, wie Tacitus berichtet: Und dazumal befahl entweder Nero selbst/ oder der Rath zu Rom/ daß solcher wieder aufgebauet wurde. Im übrigen ward gesagt/ und von den Gelehrten auch dafür gehalten/ daß diejenige drey künstliche Seulen/ welche anietzo auf dem Ochsen-marck/ nächst den Farnesianischen Gärten/ und Palast stehen/ von demjenigen Tempel übergeblieben; dessen Grund-ris/ und Abtheilung/ der vortreffliche Baumeister/Anton. Labaccus, sehr wol gezeichnet. Jedoch aber lässt sich solches nicht allerdings für gewiß sagen/ daß man im geringsten nicht daran zu zweiffeln hätte: Sintemal eben dasjenige Gebäu etwas weiter von dem Palatinischen Berg hinweg stehet/ als sonst die Historici ins gemein solches erzehlen.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma Vetus überprüft anhand der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XIII, Templum Iovis Statorius, S. 140 f.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 792
DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus.
Die Ausführungen konnten nachgewiesen werden in der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XIV, Aedes Concordiae, & Saturni, S. 142-143.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 794Tempel der Ein-rächtigkeit Ein-trächtigkeit. Das Templum Concordiae, der Tempel der Einträchtigkeit/ stund zu nächst auf dem Capitolinischen hohen Steig; wie aus unterschiedlichen Cic. Phil. 2. in Orat. pro Sext. & post red. in Sen. Stellen Ciceronis unschwer zu ermessen: Denn daselbst ließ der Bürgermeister den Rath zusammen fordern/ und sie in solchem Tempel/ als die sich zusamm-verschworen hatten/greiffen/ und rings um den Tempel her eine Reuterey stellen/ daß sie ihm nicht entgehen kunten.
Plut. in Camillo. Ferner so war solcher Tempel zwischen dem Capitolio und dem Marck erbauet/ wie Plutarchus Ovid. lib. 1. Fast. bezeuget: Hingegen Ovidius setzt solchen zu den Treppen/ oder Staffeln Junonis Monetae, welche in dem Schloß selbst war. Und scheinet fast/ er wolle dafür halten/ ob wäre der Tempel Concordiae, vom Keyser Tiberio gewidmet/ eben derjenige gewesen/ welchen ehdessen Camillus, wegen Empörung des Volcks/ aufgerichtet hatte. Allein Alex. Donatus Gemeint ist hier Alessandro Donatis »Roma vetus ac recens«. behaubtet diese Zweyerley Tempel der Einträchtigkeit. Meinung/ sie seyen gantz unterschieden gewest: Denn derjenige Tempel/ der von Camillo erbauet/ hernach aber verbrannt/ und wieder aufgerichtet worden/ davon der gantze Gang noch stehend geblieben/ ist/ bey der Ehren-Pforten Septimii Severi, fast zu Ende des Capitolinischen Hügels/ zu unterst an dem Capitolio, annoch zu sehen. Endlich aber bleibet es dabey/ gleichwie wie Camillus, wegen der Empörung des Volcks/ den Tempel der Einträchtigkeit/ gelobet; also hat auch Tiberius, wegen des befriedigten Dion. in Augusto. Teutschlandes/ oder auch Livia, wegen der gepflogenen Einigkeit mit ihrem Gemahl/ Der Keyserinn Liviae Gehorsam/ und sonderbare Klugheit. Keyser Augusto, welchem sie überaus gefolgig gewest/ und dadurch sein Hertz allerdings gewonnen/ eben dergleichen aufgebauet. Denn da sie gefragt wurde/ auf was Weise sie Augustum ihr also verbunden gemacht? gab sie zur Antwort: Indem ich all seinem Befehl/ mit höchst-beflissener Keuschheit/ willig und gerne nachgekommen: Nichts von all seinen geheimen Sachen zu erfahren getrachtet: Und etliche/ seine Laster an demselben nicht gestrafft/ sondern mit Gedult vertragen/ und mich angestellet/ als ob ich nichts davon wüsste.
So war sie auch mit so vortrefflicher Klugheit begabt/ da nemlich Augustus in dem einheimischen/ zwölf-jährigem Krieg ihm viel Feindschafften gemacht/ und nicht wusste/ ob er diejenigen Personen/ die ihm zuwider gewest/ zu seiner mehreren Versicherung/ hinrichten/ oder das Leben schencken solte; auch mit solchen zweifelhaften Gedancken sich Tag und Nacht quälete: Da gab ihm seine fromme und kluge Gemahlinn den hochverständigen Rath/ er solte ihm all seine Feinde/ durch mancherley Wolthaten/ zu Freunden machen. Diesem guten Rath folgte Augustus, und machte von Cn. Cornelio Ginna, als des Pompeji M. Aehn-enkel/ den Anfang damit/ indem er denselben zum Bürgermeister benennet; und die übrigen Feinde/ durch solche Gelindigkeit und Gutthärigkeit Gutthätigkeit dermassen besänstiget/ daß sie samt und sonders ins künftige seine besten und getreuesten Freunde worden/ und verblieben.
Wer dessen Einweihung verrichtet? Dion. lib. 55. & 56. Fragt sichs nun ferner/ wer dann von ihnen beeden/ Tiberius oder Livia, den letzt-besagten Tempel erbauet/ und eingeweihet habe? Hier auf dienet zur Antwort/ daß Tiberius die völlige Einweihung verrichtet/ und so wol seinen/ als seines Bruders Drusi Namen darüber setzen lassen. Ovid. lib. 1. & 6. Fast. Im übrigen ist aus Ovidio noch dieses zu erlernen/ und abzunehmen/ daß zwar Tiberius denselbigen Tempel erbauet/Livia aber/ als dessen Mutter/ habe den Altar zubereitet/ und alle Zugehörung verschafft/ welche zu denen Opfern dazumal erfodert wurden: Und demnach solche Einweihung/ samt ihrem Sohn/ zugleich verrichtet.
Ferner so ist zur Genüge bewust/ daß der Tempel Concordiae, und des Saturni Plutarchus Quaest. Rom. 42. (wie Plutarchus berichtet) sehr nahe beysammen gewest: Woselbst heut zu Tage eine sehr alte Kirche S. Salvatoris in Statera stehet/ welche darum also genennet worden/ dieweil eine Statera, oder Waage/ an des Saturni Tempel aufgerichtet war: Um welche Gegend sich auch anheut die Kirche S. Adriani befindet. Uberdis so vermeldet Festus nicht nur allein dieses/ daß Templum Concordiae zwischen dem Capitolio und dem Marck gestanden; sondern auch/ daß Templum Saturni zu unterst an dem Capitolinischen Berghügel sich dazumal befunden habe: Allda auch das Aerarium, oder die Geld-Kammer gewest. Plutarchus ist der Meinung/ solche sey entweder darum in des Saturni Tempel verlegt worden/ dieweil unter dessen Regierung/ weder Geitz noch Ungerechtigkeit unter den Leuten statt gefunden; sondern Treu und Glaub dazumal völlig im Schwang Warum Saturno der Geldschutz zuerkannt? gegangen: Oder/ weil Saturnus für einen Frucht-Gott gehalten worden; gleichwie die Sichel in dessen Hand/ nicht so wol den Vatter-mord/ als den Feldbau genugsam andeutet. Ist demnach aus der Verkauffung häuffiger Früchte grosses Geld erlöset/ und Saturnus zum Beschützer desselben erklärt/ und dafür gehalten worden: Weswegen ihm auch alle Marcktäge/ allezeit über den neundten Tag/ gewidmet waren.
Andere sagen/ die Schatzkammer sey darum im Tempel Saturni gewest/ weil derselbe in Italien
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus. Die Ausführungen konnten nachgewiesen werden in der Ausgabe von 1648, Liber Secundus, Kap. XIV, Aedes Concordiae, & Saturni, S. 142-143.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 794