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TA 1679, Metamorphosis, S. 3

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 38): Mander, Schilderboek, Wtlegghingh op den Metamorphosis Pub. Ouidij Nasonis. Voor-reden, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. *3r–*8v [Accessed: 2012-03-15. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/66BBmzVlU]. Sandrart folgt in seiner Übersetzung sehr eng der van Manderschen Vorlage. Ergänzungen und Abweichungen sind durch Textkommentare gekennzeichnet.Christina Posselt, 13.03.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1125
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ingleichen/ daß sie des Orpheus seinem Saitenspiel solten nachgefolgt seyn: dieses alles schien ihnen viel zu unglaublich. Da man doch gleichwol/ in denen glaubwürdigsten Schrifften/ lieset/ daß Bäume geredt/ und hingegangen einen König über sich zu salben/ da sie den Dornbusch willig darzu gefunden/ nachdem der Oel- und Feigenbaum/ samt dem Weinstocke/ sich dessen geweigert hatten. An einem andern Orte der Schrifft spricht der Dornbusch den Libanischen Cederbaum um seine Tochter an; die wilden Thiere aber/ auf dem Libanon/ lauffen über den Dornbusch hin/ und zutretten ihn. Welches eine Göttliche Propheceyung/ und auf den König Amasia zu deuten war. Ferner findet man/ daß die Waldbäume und See-Fluten sich unterredet/ einander zu bekriegen. Und wie wunderbar/ herrlich und mancherley sind/ durch hohen Geist/ uns gegeben/ und vorgeschrieben die Stifftshütte/ und der Tempel/ mit alle seinem Inwendigen/ Geräthe/ Altar/ ehrnem Meer/ Priestern/ allem ihrem Schmuck/ fremd-gestalteten Vorbilder der Offenbarungen/ Gesichten/ Träumen und Gleichnüssen/ Liechtern/ Feuern/ Rädern/ mit Augen-vollen Naben/ imgleichen feurige Thiere/ mit Händen/ unter doppelten Flügeln/ ein Thier/ mit einem Menschlichen Angesichte/ vorne und hinden voller Augen/ vielhornige Thiere/ vielhäuptige Drachen/ Heuschrecken/ mit Menschen-Angesichtern/ Weiber-Haar/ Löwen-Zähnen/ Scorpion-Schwänzen; angethan mit Panzern/ Kronen/ rauschenden Flügeln/ und denen zum Streit bereiteten Pferden gleich. Diese Heuschrecken würden je abentheurlich und seltsam anzusehen seyn. Wer solte doch wol glauben/ daß man jemals dergleichen gefunden? Dafern man dargegen hält den Thebaischen Sphynx/ die Strophadische Harpyen/ oder die Licische Chimeram ; werden dieselbe/ weder so wunderseltsam/ noch so manchfaltig von Gestalt/ erscheinen. Also solte man ja billig nachdencken/ daß etwas anders dardurch gemeint/ und zu erkennen gegeben wäre. Wie uns anderwärts das Wort Gottes wird abgebildet/ durch ein Saamkorn/ der Unverständige/ durch

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den Weg; der Unbeständige/ durch den felsigen Grund; der Geitzige/ durch die Dörner; der Gottfürchtige/ durch das gute Land; die Welt/ durch den Acker/ die Engel/ durch die Schnitter; das letzte Gerichte/ durch die Ernde; die Hölle/ durch einen glüenden Ofen; der Himmel/ durch eine Scheure; die Frommen/ durch den Waitzen; die Böse/ durch das Unkraut/ wie auch/ durch Schafe und Böcke. Gleicher Gestalt werden böse Arbeiter den Hunden/ Herodes einem Fuchsen/ Nero einem Löwen/ die Ephesische verstockte Widersprecher/ den wilden Thieren/ vergliechen/ und die Verführer/ mit Schafpeltzen bekleidete/ Wölffe genennet/ wie kan es einem dann so fremd oder wunderbar vorkommen/ daß die Poeten/ aus tyrannischen Menschen/ Leuen oder Wölffe/ aus wollüstigen/ Schweine/ aus Unkeuschen/ leicht dahinfliessende Wasserflüsse/ aus verstockten und verhärteten Menschen/ Steine; aus Hoffärtigen/ Berge; aus Gotteslästerern/ Fledermäuse/ Spinnen/ Frösche und Affen/ aus Wäschern und Plauderern/ Hetzen/ und aus Verrähtern/ Eulen/ machen? Wie Ovidius/ in seinen Verwandlungs-Büchern thut: Allda/ mit genauer Aufmerkung/ alle Eigenschafften klüglich/ und die mancherley Erdichtungen/ mit grosser Kunst/ aneinander gehängt sind: Aus welchen Vermummungen die Griechen ein solches Behagen schöpfften/ daß sie dieses Buch aus dem Latein ins Griechische übersetzten. Und dieweil es bey uns gemein/ und/ wegen Abmahlung der vielen Historien/ der Mahler Bibel genennet ward: hätte ich schon vorlängst gewünscht/ eine Erklärung oder Auslegung drüber zu sehen/ oder/ daß die darinnen verborgene schöne Lehren/ aus dem tunkeln Chaos/ zu dem hellen Phoebus hätten aufgeführt werden mögen; erwartete demnach und sahe mich fast nach jemanden um/ der gelehrt/ unserer Sprach kundig/ und hierzu Beliebung tragen möchte; allein ich habe unsers Flämischen Castellani Sprichwort/ daß diese Busen (oder Geheimnüsse) zu fest geschlossen und vermacht wären/ nur allzuwahr befunden. Halte aber darfür/ daß sie ihre Gedancken/ zu höhern Vornehmen und

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 38): Mander, Schilderboek, Wtlegghingh op den Metamorphosis Pub. Ouidij Nasonis. Voor-reden, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. *3r–*8v [Accessed: 2012-03-15. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/66BBmzVlU]. Sandrart folgt in seiner Übersetzung sehr eng der van Manderschen Vorlage. Ergänzungen und Abweichungen sind durch Textkommentare gekennzeichnet.Christina Posselt, 13.03.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1128