Fruchtbringende Gesellschaft

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Erster deutscher Sprachverein und größte literarische Gruppe des Barock (1617–1680).
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Während der Begräbnisfeier der Herzogin Dorothea Maria von Sachsen-Weimar entstand bei einem Tischgespräch die Idee zur Gründung eines deutschen Sprachvereins nach italienischem Vorbild. Hauptsächlich regte dies Hofmarschall Kaspar von Teutleben (Mitgliedsname: »der Mehlreiche«) an, was ihm den 1. Platz im Mitgliedsbuch einbrachte. Ludwig von Anhalt-Köthen (Mitgliedsname: »der Nährende«) gründete den Verein am 24.08.1617. Zunächst galt die Fruchtbringende Gesellschaft als reine Familienangelegenheit, gewann jedoch schon in den 20er Jahren des Jahrhunderts nachhaltige Bedeutung. Als langjähriges Oberhaupt der Gesellschaft übte Ludwig starken Einfluß auf die grammatische Neuordnung und Modernisierung der deutschen Sprache aus. Aufnahme in den erlauchten Kreis fanden, neben Mitgliedern des protestantischen Adels, vor allem die bekanntesten Vertreter der Dichtkunst und Rhetorik im deutschen Sprachraum. Veröffentlichungen waren verpflichtend zur Aufnahme und Manuskripte mussten in den Anfangsjahren gar zur Zensur in Köthen eingereicht werden. Dies brachte Ludwig in den Augen seiner Zeitgenossen den Ruf eines Literaturkritikers ein. Nach Ludwig waren die letzten beiden Oberhäupter Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (Mitgliedsname: »der Schmackhafte«) und Herzog August von Sachsen-Weißenfels (Mitgliedsname: »der Wohlgerathene«). Danach wählte man kein Oberhaupt mehr, was letztendlich zum stetigen Untergang der Fruchtbringenden Gesellschaft führte, da nur Oberhäupter neue Mitglieder ernennen konnten; vgl. NDB, Bd. XV, S. 347–348, Bd. XXXVII, S. 616–617 und ADB, Bd. I, S. 680–681, Bd. XLIII, S. 180–195.
Jürgen Petereit, 06.09.2010

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