Schild für Federico Gonzaga
Personen-Bezüge
Kunstwerk-Bezüge
- Eimmart/Sandrart: Schild für Federico Gonzaga / »FRID. GONZAGAE, MANT. DUCIS, SCUTUM« (TA 1680, Tafel HH) Graphik
Orts-Bezüge
Basis-Daten
Material/Technik
Öl auf Leinwand
Heutiger Aufbewahrungsort
unbekannt
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»DIeses kostbare Kleinod/ und kunstreicher Schild/ worauf folgende Historia von dem fürtrefflichen Julio Romano gemahlt/ ist in runder Form zu sehen/ und wegen der Leichte von vieler übereinander geleimter Leinwand gemacht/…«
TA 1680, Iconologia Deorum, S. 199
»… wir im ersten Buch unserer Academi folio 113 und 114 mit mehrem gedacht/ habe er auch damahls diesen Schild gemahlt/ und damit einen durch Apollo beförderten schweren Streit oder Krieg andeuten wollen/ welcher Apollo deßwegen seinen Sonnenwagen und Pferd-Lauff hemmet/ und dem Mars etwas ernstlich anbefiehlt/ der darauf mit aller Begierigkeit zum Streit eilet. Es ist alda zu sehen eine hefftig-erschrockene Weibsperson/ derer ihr Kind vom Leib entfällt/ und die auf ihren zu Erden ligenden geharnischten und kläglich-schreyenden Mann los gehet/ deme auch seiner Kriegs-Helden Einer durch schweren Steinwurff niderfällt/ wordurch auch der Seinen mehrere erbärmlich nidergelegt werden/ darunter das schöne verwundete nackende Weib in ihres Mannes Schoß verbleicht/ mit herzschmerzlicher Betraurung/ allem Ansehen nach/ ihres Vatters und Befreundten/ die auch hefftig weheklagend dabey erscheinen. Wir halten davor/ das obgedachte jammervolle Frauenbild/ samt deme von ihr fallenden sterbenden Kind/…«
TA 1680, Iconologia Deorum, S. 199
Kommentare
Trotz Sandrarts ausführlicher Beschreibung der Provenienz des Schildes im 17. Jahrhundert und des dargestellten Themas sowie seiner Abbildung auf Tafel HH der Iconologia Deorum konnte das Kunstwerk bislang nicht identifiziert werden. Laut Sandrart fertigte Giulio Romano den Schild, der eine Auseinandersetzung zwischen Apoll und Mars zeigt, für Federigo Gonzaga an. Nach der Plünderung der Stadt Mantua im Jahr 1629 soll das Stück zunächst in die Sammlung Ottheinrichs von Fugger nach Augsburg verbracht worden sein. Durch Jonas Ombach sei es kurzzeitig in Sandrarts Besitz nach Amsterdam gelangt und von dort an den Grafen von Arundel vermittelt worden; vgl. TA 1680, Iconologia Deorum, S. 199.
In Sandrarts Augen besaß das Werk aufgrund seiner »reifsinnigen Invention/ meisterhafften Zeichen-Kunst/ und Affecten-Ausbildung« großen Vorbildcharakter, was ihn dazu bewogen habe, es in der Teutschen Academie abzubilden.