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Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um die zweite von Sandrart bekannte Zeichnung, die die Skulpturengruppe »Gallier und sein Weib« von einem seitlichen Standpunkt aus aufnimmt (für die andere Zeichnung s. Paetus und Aria, Dresden, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. C 7213). Es diente als Vorlage für die von Richard Collin gestochene Tafel C der Teutschen Academie 1679; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 178, Nr. 285.
Ebert-Schifferer zufolge gehört das Blatt zu der Gruppe der sog. »Skizzenbuchversionen«, die im Unterschied zum Komplex der »Stichversionen«, dem das andere Blatt zugeordnet wird, ein kleineres Format aufweist und die Skulpturen skizzenhafter und zugleich malerischer wiedergibt. Zudem sei bei dieser Gruppe eine stärkere Einbindung der Skulpturen in einen architektonischen oder landschaftlichen Hintergrund sowie eine Tendenz zur Verlebendigung der Statuen zu beobachten (s. Ebert-Schifferer 2001(b), S. 59–60). Mit der Ergänzung der Figurengruppe um ein Säulenfragment im linken Hintergrund sowie der Andeutung von Himmel und Wolken scheinen die genannten Charakteristika auch für die vorliegende Zeichnung zuzutreffen. Während Ebert-Schifferer die Blätter der Skizzenbuchversion und damit auch das vorliegende Blatt spätestens kurz vor Sandrarts Abreise aus Rom datiert (s. Ebert-Schifferer 2001(b), S. 60), nimmt Mazzetti di Pietralata an, dass die Zeichnung Jahrzehnte nach dem Romaufenthalt im Kontext der Arbeiten an der »Teutschen Academie« entstanden sind; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 178, Nr. 285.

Kommentar von Carolin Ott26.07.2012

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