Gallier und sein Weib / Paetus und Arria (Seitenansicht)
Personen-Bezüge
- Arria (die Ältere) ; So Sandrart in Einklang mit seinen Zeitgenossen; vgl. Haskell/Penny 1981, S. 282. Der heutigen Interpretation zufolge ist jedoch die Ehefrau eines Galliers dargestellt, s. Haskell/Penny 1981, S. 284
- Caecina Paetus ; So Sandrart in Einklang mit seinen Zeitgenossen; vgl. Haskell/Penny 1981, S. 282. Der heutigen Interpretation zufolge ist jedoch ein Selbstmord übender Gallier dargestellt, s. Haskell/Penny 1981, S. 284
Kunstwerk-Bezüge
- Unbekannter antiker Künstler: Gallier und sein Weib Plastik
- Sandrart/Collin: Gallier und sein Weib / »PAETUS et ARIA« (TA 1679, Tafel c) Graphik
Literatur
- Mazzetti di Pietralata 2011; S. 178, Kat.-Nr. 285
- BKF/ArsRoma; Kunstwerk-ID 202194
- Kat. Berlin/Rom 2001; S. 372–376
- Ebert-Schifferer 2001(b)
Basis-Daten
Datierung
1634/1635 (Ebert-Schifferer 2001); 1668/1676 (Mazzetti di Pietralata, allgemein)
Material/Technik
Rötelzeichnung
Format/Maße
323 x 224 mm
Inschriften
an der Basis: PETRUS et A. [unleserlich]
darunter: Paetus et Arria
oben links: m (o w?)
Heutiger Aufbewahrungsort
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inv.-Nr. C 5710
Kommentare
Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um die zweite von Sandrart bekannte Zeichnung, die die Skulpturengruppe »Gallier und sein Weib« von einem seitlichen Standpunkt aus aufnimmt (für die andere Zeichnung s. Paetus und Aria, Dresden, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. C 7213). Es diente als Vorlage für die von Richard Collin gestochene Tafel C der Teutschen Academie 1679; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 178, Nr. 285.
Ebert-Schifferer zufolge gehört das Blatt zu der Gruppe der sog. »Skizzenbuchversionen«, die im Unterschied zum Komplex der »Stichversionen«, dem das andere Blatt zugeordnet wird, ein kleineres Format aufweist und die Skulpturen skizzenhafter und zugleich malerischer wiedergibt. Zudem sei bei dieser Gruppe eine stärkere Einbindung der Skulpturen in einen architektonischen oder landschaftlichen Hintergrund sowie eine Tendenz zur Verlebendigung der Statuen zu beobachten (s. Ebert-Schifferer 2001(b), S. 59–60). Mit der Ergänzung der Figurengruppe um ein Säulenfragment im linken Hintergrund sowie der Andeutung von Himmel und Wolken scheinen die genannten Charakteristika auch für die vorliegende Zeichnung zuzutreffen. Während Ebert-Schifferer die Blätter der Skizzenbuchversion und damit auch das vorliegende Blatt spätestens kurz vor Sandrarts Abreise aus Rom datiert (s. Ebert-Schifferer 2001(b), S. 60), nimmt Mazzetti di Pietralata an, dass die Zeichnung Jahrzehnte nach dem Romaufenthalt im Kontext der Arbeiten an der »Teutschen Academie« entstanden sind; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 178, Nr. 285.
Erwähnungen in Kommentaren
Von Sandrart sind zwei Zeichnungen bekannt, die die Skulpturen…