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TA 1679, II (Skulptur), S. 82

Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 08/02/2011The beginning of this part of the text is on page 973
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und zu meinen Studien dienlich/ nicht geniessen können. Ich habe aber von andern vernommen/ daß ein Uberfluß von allerley Antiquitäten/ sonderlich von Medaglien alda zu sehen/ darinn auch ihrer viele wol erfahren sind. Es hat der Herr Turnetin daselbst allein von Gold/ zwey in dreyhundert antiche-Medaglien/ die fast alle rar und gut sind: darunter vornemlich eine Medaillon vom Valens in Metall. Die Bibliothek ist erfüllet mit einer grossen Menge von Manuscripten/ deren viele noch von der nächsten Zeit nach Christo herkommen/ unter andern die Bibel durch S. Hieronymum übersetzet/ darinn viel Ungemeines/ gleichwie auch aus den andern/ zu ersehen/ mit einer grossen Anzahl anderer vornehmer Bücher/ worüber Herr Sartorius Sorg träget/ und ist selbige täglich zu vermehren und zu verbessern beflissen/ der auch in diesen und andern Dingen sich berühmt gemacht.SandrartInformat. on source text markers
Dies ist ein selbständiger Bericht Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 08/02/2011The beginning of this part of the text is on page 973

Basel.

PatinInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 35): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 122 ff. Die Zusätze Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 06/11/2010
UNter allen der Schweitzer Eydgenoß-Städten/ ist keine/ die lobwürdiger die Studien und edle Künste/ sonderlich aber der vortrefflichsten Mahlerey/ Handrisse und der gleichen/ mit grossen Kosten und Fleisse samlet/ und in hohe Ehren gesetzt/ als wie der löbliche Magistrat der Stadt Basel gethan hat. Der weltberühmte Erasmus von Rotterdam/ hielte viel von dieser Stadt und Universität/ erwehlte sie auch vor allen zur Wohnung/ und endete allda sein rühmliches Leben. Er liebte/ neben seinen Studien/ insonderheit die Mahlerkunst: deswegen er den damaligen sonst schlechterkannten Hanns Holbein/ wegen seiner Wissenschafft/ sehr werth gehalten; empor gebracht/ und sein wahrer Erheber worden; wie ich in Holbeins Lebens-Beschreibung erwähnt habe. Von dieser edlen Hand/ hatte Erasmus viel Wercke in seiner berühmten Bibliothek und Kunstkammer: welche er hernach dem berühmten Amerbach erblich hinterlassen/ der auch solches mit Holbeins Handrissen und seinem Conterfät mercklich gemehret/ alles von dieser Hand Gemahltes gesamlet/ und also eine fürtreffliche Kunstkammer hinterlassen.

Ein löblicher Magistrat daselbst hat/ solche nicht aus der Stadt zu verführen/ dessen Erben nicht gestatten wollen/ sondern dem Vernehmen nach/ 1661. um 9000 Cronen baar Geld erkaufft/ und der Universität alda übergeben: da nun dieser Schatz von männiglich gesehen wird/ neben einer weltberühmten Bibliothek/ die mit einer Menge Manuscripten pranget. Das Vornehmste von diesem Kunst-Schatze/ sind in 20. Original-Tafeln von dem Holbein: worinnen sein Verstand und Fleis mehrers/ als gelobt kan werden/ erscheinet. Unter denselben sind etliche vortreffliche Conterfäte/ auch Figuren/ sonderlich eines todt ligenden Christus Bild verkürzend/ welches von vielen fur tausend Ducaten geschätzt/ unangesehen andere seine gering-geachtete dieses weit übersteigen/ als das Abendmahl Christi/ die Lucretia, die Venus mit dem Cupido, auch sein selbst des Holbeins mit seiner

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Frauen/ und des Erasmi Conterfät in gantzer Statur stehend/ und mit der Feder schreibend; ingleichen des Amerbachs Bildnus. Dabey sind auch hundert und zwantzig Handrisse von Holbein/ groß und klein/ auf allerley Art gezeichnet. Ich kan mit Warheit sagen/ daß/ von Holbeins eigener Hand/ ich so viel Handrisse in Engelland bey dem König Carl/ als meinem ersten Wolthäter/ auch bey dem Grafen von Arondell, und Pembrok, bey der Stadt Basel/ bey Michael Le Blon zu Amsterdam/ bey Merian, auch in meinem Zeichen-Buch/ gesehen/ und habe; daß sie eine wolerfahrne fleissige Hand in acht Jahren schwerlich alle nachmachen könte.

Das allervortrefflichste und die Kron von aller seiner Kunst/ ist die Passion Christi/ in acht Feldungen auf einer Tafel gemahlet/ das zu Basel auf dem Rahthaus wol aufbewahret wird: Ein Werck/ darinn alles/ was Unsere Kunst vermag/ zu finden ist/ sowol von Andacht/ als Zier der Bilder geist- und weltlich/ hoch-und nieders Stands/ von Figuren/Gebäuden/Landschafften/ Tag und Nacht. Diese Tafel erzehlet ihres Meisters Ehre und Ruhm/ und darf ihr keine weder in Teutschland noch Italien weichen/ indem sie den Lorbeerkrantz unter den Alten billich träget.

In der grossen Kirche an den Orgel-Flügeln ist von seiner Hand gemahlt zu sehen/ der Englische Gruß/ beyderseits der König David mit der Harffe/ und ein Bischoff/ samt anmutig-singenden Engeln. Von dem grossen Todtentantz bey St. Johannes / oder in der Frantzösischen Kirche/ will ich Kürtze halber nur sagen und wünschen/ daß selbiger/ wie er anfangs gewesen/ unübermahlt von andern/ noch zu sehen seyn möchte. Es ist auch daselbst/ gegen ein Eckhaus an/ ein künstlicher Baurentantz in Fresco, oder nassen Kalch gemahlet: wie dann auch ein ander Haus/ auswendig/ von ihme dem Holbein gemahlt/ allda zu sehen ist.PatinInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 35): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 122 ff. Die Zusätze Sandrarts sind entsprechend markiert.Julia Kleinbeck, 06/11/2010

PatinInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 35): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 122 ff.Werner Schaaf, 06/11/2010
Sonsten war daselbst Herr Rudolph Fesch Burgermeister/ eines Burgermeisters Sohn/ der in sechtzigiähriger Ehe/ mit Anna Gebusilerin Bei Patin findet sich statt »Anna Gebusilerin« deren richtiger Name »Anna Gebveiler« (Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe von 1695, S. 121); vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 916, Anm. 635, 12-22.Julia Kleinbeck, 10/20/2011 Einhundert sechtzig fünf Kinder und Kindskinder erlebet. Der Söhne einer war Sebastian Fesch/ der wurde Innhaber einer von ihnen gesamleten berühmten Kunstkammer. Seine Behausung ist inwendig mehr ein Pallast/ als ein Burgerliches Haus/ auch sonst aufs allervernünftigste mit kunstreichen Gemählden und Bildhauerey/ einer vornehmen Bibliothek/ und mit allerhand andern Raritäten/ ungemein und zierlich versehen/ als hätte Minerva daselbst ihre Wohnung genommen.PatinInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 35): Patin, Relations Historiques, überprüft anhand der Ausgabe 1695, S. 122 ff.Werner Schaaf, 06/11/2010
SandrartInformat. on source text markers:
Dies ist eine Ergänzung Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 06/11/2010
Darinnen verhält sich ein rares Conterfät/ der des Erasmus von Rotterdam/ in eine Rundung vom Holbein mit Oelfarbe gemahlet/ sehr curios, In Faeschs Besitz lässt sich lediglich eine Zeichnung zu Holbeins Holzschnitt des Erasmus im Rund (1532/33) nachweisen. In dem Anfang des 19. Jahrhunderts von Johann Rudolf Faesch verfassten Inventar D wird es als »12. Das Portrait des Erasmus, eine Federzeichnung, hoch 12 Zoll, breit 10 1/2« (vgl. Major 1908, S. 65 f.).Christina Posselt, 11/13/2009 auch des Amerbachs Conterfät/ mit unterschiedlich anderen Gemählden/ grau auf grau/ samt dem Baurentantz/ ingleichen vielen andern Kunst-Reliquien und allen des Holbeins Holtzschnitten. Insonderheit verwahret man daselbst ein curioses Buch aller Wercke unsers Albrecht Dürers/ auch anderer Teutschen/ Italiänischen und Niederländischen Kupferstichen/ samt etlichen von Adrian BlomartSandrartInformat. on source text markers
Dies ist eine Ergänzung Sandrarts (vgl. Sponsel 1896, S. 35).Julia Kleinbeck, 06/11/2010