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TA 1679, I (Architektur), S. 65

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus. Der Circus Maximus wird von Donati im Liber Tertius, Kap. XIV behandelt; überprüft anhand der Ausgabe von 1648, Liber Tertius, Kap. XIV, De Circis, S. 275 f.Julia Kleinbeck, 01/20/2012The beginning of this part of the text is on page 796
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ein Theil des Appischen Wassers dahin geleitet: Und/ als in einem Strom/ wider allerhand Wasser-thiere/ als Crocodilen und andere dergleichen gekämpfet/ bis sie getödtet wurden. De Schwelger Lampridius in Heliog. und Prasser/ Heliogabalus, ließ solchen Wassergraben gantz mit Wein anfüllen/ und ein Schiff-spiel darauf halten: Daneben auch schönverguldte Seulen aufrichten/ und den Boden des Rennplatzes mit vermengtem Gold- und Silberstaub bestreuen.

Nachmals aber/ da Jul. Caesar diesen Ort herrlich angebauet/ so mangelte es doch noch/ an Ammianus lib. 7. Plinius li. 35. cap. 9. Zween Obelisci, im grossen Rennplatz. demjenigen Obelisco, welcher der Sonnen gewidmet war: Solchen nun hat Keyser Augustus aus Egypten bringen/ und daselbst aufrichten lassen; den grössten hat nach der Zeit Keyser Constantius dahin verschafft/ welchen/ nachdem er über einen Hauffen gefallen/ Pabst Sixtus V. ausbessern/ und vor die Basilcam Basilicam Lateranensem. setzen lassen: Hergegen denjenigen/ welchen Keyser Augustus aufgerichtet hatte/ ließ eben derselbige Pabst/ gleich im Eingang der Flaminischen Pforten vorstellig machen.

Sueton. in Claudio, cap. 21. Nach dem Augusto thate Keyser Claudius noch grössere Kosten/ indem er diejenige Schrancken von Marmel erbauen/ und die Renn- ziele köstlich vergulden lassen; so zuvor nur von Holtz und Mauersteinen waren. Uberdis alles versahe er auch die Herren des Raths mit gewissen Ständen/ und raumte einem jeglichen seine eigene Stelle ein/ daraus sie den Spielen recht zusehen kunten.

Dessen Einäscherung/ und Wiederaufbauung. Unter dem Keyser Nerone ist solches herrliche Gebäu auch/ durch die allgemeine Frevelbrunst/ in die Asche gelegt worden; dessen sich vor dem Keyser Trajano, weiter niemand angenommen; bis endlich dieser das beste bey sich stehen/ und solche grosse Renn-bahn so herrlich/ als die Römischen

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Plin. in Paneg.c. 51. Dion. in. Trajano. Tempel selbst anzusehen seyn mochten/ vom Grund aus wieder erbauen ließ: Und solches zu keinem andern Ende/ dann des Röm. Volcks Gunst und Gewogenheit dadurch zu erhalten.

Nach dem Absterben Trajani, pflegte der Xiphilinus in Severo. Keyser Severus vornehmer Leute Bilder-seulen Capitolinus in Anton. Pio. dahin zu setzen; so hat auch/ allem Ansehen nach/ vor ihm/ Keyser Antoninus den obbesagten Circum, welcher eingefallen war/ und dannenhero für ein grosses Unglück der gantzen Stadt gehalten wurde/ wieder ausgebessert/ wo es von nöthen war. Im übrigen wird erzehlt/ so oft solcher Sueton. in Calig. c. 13. Plinius lib. 33. cap. 5. Renn-kreis gebraucht worden/ daß ihn Keyser Caligula mit der schönsten Farb-menge/ Nero mit einem Gold-gläntzendem Sand/ Chrysocolla genannt / bestreuen lassen: Darzu sonst ins gemein ein sehr weisser Stein-Sand gebrauchet wurde.

An der Grösse übertraff er den Flaminischen Renn-kreis sehr weit/ alldieweil darinnen/ mit guter Bequemlichkeit/ und also/ daß einer dem andern im Zusehen nicht hinderlich/ 26000. Menschen raumlich sitzen können. Wie nun aber heutiges Tages/ solche weiland herrliche Gebäue/ so wol der Keyserliche Palast/ als dieser grosse Rennkreis / in ihrem lang-ausgestandenem Alterthum aussehen; ist durch diesen Kunst-mässigen Abriß genugsam vorgebildet.DonatiInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma vetus. Der Circus Maximus wird von Donati im Liber Tertius, Kap. XIV behandelt; überprüft anhand der Ausgabe von 1648, Liber Tertius, Kap. XIV, De Circis, S. 275 f.Julia Kleinbeck, 01/20/2012The beginning of this part of the text is on page 796

BirkenInformat. on source text markers:
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Julia Kleinbeck, 01/12/2012
So ist alle Herrlichkeit!
Sie veraltet/ wie ein Kleid:
Nach so viel und langen Jahren/
kan man kaum die Stell' erfahren/
wo sie einst gestanden sey;
und erinnert sich dabey/
so werd' alle Welt vergehen/
und nicht ewiglich bestehen!BirkenInformat. on source text markers
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Julia Kleinbeck, 01/12/2012

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Plat. 10. 9. Das X. Capittel.

Des Curtii Grabmal. Der grosse Erdfall/ auf dem Marck zu Rom. Der Teich Curtii. Tempel des Keysers Antonini Pii. Japanische Götter/ und Tempel. Zween unterschiedene Tempel Antonini. Der beeden Faustinen böses Gerücht. Huren werden/ als Göttinnen/ geehret.

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DonatiInformat. on source text markers:
Für Sponsel liegt Donatis Roma vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde. Dieser Abschnitt ließ sich jedoch bisher konkreten Textpassage zuordnen.Julia Kleinbeck, 06/05/2012The end of this part of the text is on page 798
Des Curtii Grabmal .AUf dem Marck/ Campo Vaccino genannt/ zwischen dem Palazzo Maggione, und dem Tempel Jani steht dieses runde Grabmal/ dessen Eingang zwo Thüren hat/ und sich tieff hinunter in einer Gruben/ endet. Der allgemeinen Sage nach/ soll dieses diejenige Gruben seyn/ worein sich M. Curtius, samt seinem Pferd/ gestürtzet hat: Deswegen denn nachmals solcher Bau/ zu einem ewig-währenden Ehrengedächtnus/ über diejenige Grube/ aufgeführet worden.

Glandorpius in Onomast. Hist. Rom. fol. 291. Sintemal aus unterschiedlichen Römischen Geschichtschreibern die gemeine Erzehlung/ so von denen Gelehrten nicht allerdings beglaubet wird/

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genugsam bekannt/ welcher massen es sich zu Rom begeben/ daß die Erde / mitten auf dem Marck/ Val. Maximus lib. 5. c. 6. ex. 2. zerrissen/ und sich ein erschröcklicher Abgrund plötzlich daselbst aufgethan: Da man sich dann äusserst bemühet/ mit anderer zusamm- geführter Erden/ solche Gruben wieder auszufüllen. Allein alles vergeblich und umsonst/ wiewol fast iedermänniglich sein bestes dabey gethan/ denjenigen Erdfall/ wo müglich/ wieder einzugleichen; bis endlich die abgöttischen Wahrsager deswegen zu Rath gezogen Der grosse Erdfall auf dem Marck zu Rom./ dis zur Antwort geben: Diesem Ubel wäre anderst nicht abzuhelffen/ als so fern die Römer dasjenige hinein werffen würden/ das von ihnen am werthsten geachtet/ und im besten Ansehen wäre.

Darauf sich dann M. Curtius, als ein guter

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Für Sponsel liegt Donatis Roma vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde. Dieser Abschnitt ließ sich jedoch bisher konkreten Textpassage zuordnen.Julia Kleinbeck, 06/05/2012The end of this part of the text is on page 798