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TA 1679, I (Architektur), S. 30

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ZU Rom auf dem Berg/ genannt Campitoglio, allwo vor Alters die Käiser ihre Consilia gehalten/ und/ zu Folg vorgezeigter Platte/ das prächtige alte Capitolium gestanden. Durch vielfältige Zerstörung selbiger Stadt wurden auch diese herrliche Gebäue völlig verheeret/ und zu ein Steinhauffen gemacht/ hernachmals aber bey erhaltenen Frieden/ durch den Rath der Stadt Rom nach und nach dieser Palast oder Rathhaus/ aufs allerprächtigst/ mit Zuthun des Weltberühmten Des Michael Angelo Architectura. Baumeisters Michael Angelo Buonarota, als welcher hierzu das Model gemacht/ von Peperin-Stein/ oder Quaderstücken/ wie S. P. Q. R. Palast. hie vor Augen zu sehen/ neu erbauet/ und in Gestalt wie diese correcte Abbildung und dero Maß/ nach beygewidmetem kleinen Maßstab abgemessen werden kan/ ausführlich zu sehen giebt. Von dieser prächtigen Stadt komt man erstlich auf diesen schönen weiten Platz/ der auf beyden Seiten mit hie nachfolgenden beeden zugehörenden Palästen/ die hierauf Ein-formig accordiren/ (auch just in mitten dieses auf einem zierlichen grossen Piedestal M. Aurelii Statua zu Pferd. die herrliche Statua in Metall von Marco Aurelio zu Pferde/ mehr als in Lebens-Größe/gesetzet) zur lincken und rechten Hand gleichformig prächtig stehen/ zu End deren man zu diesem Platze gelanget/ erstlich eine breite Stiege/ sehr bequem zu steigen hinauf komt.

Auftheilung dieses Palasts. Im Eingang ist ein grosser wol-geformter gemeiner Saal/ welcher mit allen Raths-Zimmern der Aemter/ samt allen zugehörenden Gelegenheiten/ nach Nohtdurfft wol versehen/ die allesamt in diesem grossen gemeinen Saal aus- und eingehen können/ ohne Hindernus eines des andern/ weil alles vernünfftig ausgetheilet/ und dieses ist von dem ersten Stock gesagt.

Im zweyten Stock sind die wenigere angelene Aemter vertheilet. Der untere Stock mit denen zugegatterten Fenstern/ seynd allerley Gefängnisse/ unterschiedlicher Gattung/ in grosser Menge/ theils oberhalb/ theils unterhalb der Erden gebauet.

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Fontan. Unterhalb dieser vorgedachten Stiegen/ aufwarts/ erscheint ein schöner Spring-Brunn/ auf dessen Fuß das sitzende Bild Roma triumphans, Statua von Rom Triumph. Statua von zween Sclaven.von vortrefflicher Hand aus Porphirstein antich. gebildet. Die zu beeden Seiten stehende gefangene Sclaven sind auch von köstlicher Hand/ die andere ligende/ und mehr dann dreymal Lebens-Grösse/ Statuen von dem Tiberstrom. Von dem Nilusstrom.Statuen von weissem Marmelstein/ auch vortrefflicher Hand antich. deren eine den Tiber-Strom/ die andere den Nilus-Strom/ bedeutet/ wie solche folgends in Plat. O. bey den andern Statuen ausführlicher gebildet zu ersehen.

In diesem Palast werden durch die Illustriss. und Excellentiss. Herren Senatoren der Stadt Rom alle Rechtliche/ Burgerliche und Staats-Handlungen abgehandelt.

Plat. 33. Der Herren Conservatori Pa-
last
auf dem Capitolio.

DIeser Palast/ samt noch einem gleichformigen gegen über/ ist/ wie oben gedacht/ zur Seiten stehend sehr vortrefflich/ und gleichfalls durch den berühmten Architect. Buonaroti gebauet/ und wird genannt Palazzi de Sign. Conservatori di Roma, weil allda/ was zu Erhaltung des gemeinen Besten nöhtig/ durch die verordnete Herren Conservatores, so daselbst Innwendig beziert mit kunstreichen Gemählen/ deren Helden Thaten. ihre Collegien halten/ verrichtet wird/ deren schöne grosse Säle und Zimmer allesamt mit kunstreichen grossen Gemählden/ meist zu Lob der alten tugendhafften Römer/Historien/ Helden- Thaten/ durch Joseph Harpino und andere gemahlt/ vorgestellet Statuen der ersten 12. Käiser/ auch unzehlbar viel andere/ in Marmel gebildet. mit Erfüllungen mannigfaltiger trefflicher Statuen von Marmelstein/ darunter auch die 12. Römische Käiser/ und viel anderes kostbares zu ersehen/ gestalt diese beede Neben-Paläste mit dem ersten obgedachten aufs allerherrlichst correspondiren (auch in der Mitten aufgericht des Marci Aurelii Majestätische Statue zu Pferde) diesen schönen grossen Platz umschliessen/ und dergestalt bereichen/ daß solcher billich mag benamset werden der herrlichst grosse Platz in Europa.

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Das XXIX. Capittel.
Plat. 34. Der Päbstliche Palast auf dem
Berg Cavallo.
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DEr Päbstliche Palast auf Monte Cavallo, welcher nur zu Sommers-Zeiten bewohnt wird/ um willen alsdann bey der S. Peters-Kirchen in Vaticano, und um selbige Oerter des Päbstlichen Palasts/ der Lufft nicht am besten/ hingegen hie oben für gut gehalten wird/ ein schön vortrefflicher grosser Bau mit allen aufs herrlichst und Maiestätischste eingerichtet/ indem oben ein sehr grosser Vorder-Saal/ worinnen viel tausend Personen bequem aufwarten können/

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dann hat es mehrere unterschiedliche grosse Zimmer/ für die Ritter/ Cavalliere, auch andere für Freyherren/ Grafen/Fürsten/Bischöffe/ Cardinäle/ Käiserl. und Königl. Abgesandte/ Anti-Kammern/ mit unterschiedlichen andern grossen Zimmern/ darinnen jedem nach Würde Audienz ertheilt wird/ ohne die nöhtige Päbstliche Wohnungen/ als auch deren Bedienten und Leibwacht/ aufs allergelegenst versehen mit einem überaus schönen Lustgarten/ springenden Brunnen/ und grossem Uberfluß allerley künstlich frischer Wasserwercke/ also auch alle Zimmer mit kunstreichen Gemählden