TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 254
Sandrart (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Dies Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18).The beginning of this part of the text is on page 473
gereist/ da er sich sonderlich zu dem berühmten Tobias Stimmer zu Straßburg gehalten/ dannenhero ihre Zeichnungen einander ganz gleich/ und oft eine für die andere gehalten worden; zu Zürch/ allwo er im Ehstand ohne Kinder gelebt/ machte er Seine Werke.viel gute Contrafäte
Darunter das Bildnis des Hans Murer./ und zierete die Häuser der Stadt auswendig in naßen Wurf/ mit gemahlten Historien sehr künstlich
Die Fassadenmalereien Murers in Straßburg sind gänzlich verloren; vgl. Vignau-Wilberg 1982, S. 20.; er hat auch eine ganze Eydgenoßenschaft mit gutem Verstand in Grund gelegt und mit Farben gemahlt/ auch den Ursprung der Eydgenoßenschaft dabey gefügt; wie zu sehen im großen Zeughaus zu Zürch. Er war auch gut auf Glaß
Die Glasmalereien Murers umfassen Standes- und Wappenscheiben – z. B. die Glasscheibe mit Verherrlichung der Stadt Nürnberg -, biblische und mythologische Darstellungen. Zudem sind etliche Scheibenrisse von ihm erhalten; vgl. Vignau-Wilberg 1982./ und zeichnete viel für die Buchdrucker und andere/ radirte in Kupfer sinnreiche Emblemata, übete sich in der Poësi, neben andern löblichen Verrichtungen würde auch noch wol mehr ans Liecht gebracht haben/ wann er nicht ebenmäßig in den großen Raht gezogen und zu der Amtmanns-Stelle nach Winterthür erhoben worden wäre/ wo er dann seelig Anno 1614. diese Welt gesegnet.SandrartInformat. on source text markers
Dies Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18).The beginning of this part of the text is on page 473
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Dies Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18).LIX. Joost Aman von Zürch.VOr diesem war auch allda zu Zürch/ aus einem guten Geschlecht gebohren/ der berühmte Joost Aman/ der wegen seiner rühmlichen Werke in Glaß mahlen/ sonderlich aber wegen seiner wolverständigen Feder-Riße und Zeichnungen/ dern er sehr viel und mehr/ als einiger anderer/ ungefähr Anno 1588. in Holzschnitt ausgehen laßen/ billich gerühmet wird/ wie dann ganze Bücher voll von ihm zu sehen/ nämlich die biblischen Figuren groß und klein
Möglicherweise die Illustrationen in der sog. Feyerabend-Bibel/ des Titi Livii Römische Historien/ der Tacitus
Es findet sich kein Hinweis zu Tacitusillustrationen von Stimmer, eventuell verwechselt Sandrart Tacitus mit einem der anderen römischen Geschichtsschreiber. und eine große Mänge Jagten/ von allerley Arten Fischereyen und Flügelfang
Siehe hierzu das von Amman illustrierte Buch zur Jagdkunst./ samt selbiger Zeit geistlichen Ordens-Kleidungen
Hiermit ist der mit über 100 Holzschnitten illustrierte Band Ständ und Ordnung bzw. Cleri Habitus, 1585 bei Sigmund Feyerabend in Frankfurt erschienen, gemeint./ Städten/ alt und neuen Historien/ wie auch Handwerkern
In der Panoplia, zu der Amman die illustrierenden Holzschnitte geliefert hat, werden verschiedene Handwerke vorgestellt. Eine deutsche Version dieses Ständebuches mit erläuternden Versen von Hans Sachs ist ebenfalls mit Illustrationen von Amman 1568 bei Sigmund Feyerabend in Frankfurt erschienen./ Feld-Arbeiten/ Geschichten und allerley Thieren/ die er mit der Feder auf Holz und Papier in großer Anzahl gezeichnet.SandrartInformat. on source text markers
Dies Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18).LX. Jörg Keller von Frankfurt BEy diesem Aman hat der vernünftige Mahler Jörg Keller gelernet/ und mir von gedachtem seinem Lehrmeister/ nit unbillich mit Verwunderung An. 1615. in Frankfurt erzehlet worden/ daß derselbe in währender Zeit seiner vierjährigen Lehr/ so viel Stücke in Nürnberg gezeichnet/ daß zu zweiflen/ ob alle auf einen Heuwagen hätten können geführt werden/ dern sonderlich der berühmte Kunst- und Buchführer zu Frankfurt am Mayn/ Sigmund Feyerabend/ in seinen Büchern und zierlichen Historien sehr viel gebraucht habe. Er beschloße sein Leben in seiner Wohn-Stadt Nürnberg
In der lateinischen Ausgabe gibt Sandrart Frankfurt als Sterbeort Kellers an und fügt hinzu, dass er dort als Kind von Keller das Zeichnen erlernte: »meusque in arte Diagraphica circa annum 1615 praeceptor« (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 392, Anm. 374)..SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18). Da Sandrart vermerkt, dass die Vorlagen für die Porträts der Schweizer Künstler auf Tafel FF von Conrad Meyer stammen (vgl. Miscellantafel mit Porträts Schweizer Künstler (TA 1675, Tafel FF) ), dürfte dieser ihm auch Informationen über Leben und Werk der betreffenden Künstler geliefert haben (vgl. Sponsel 1896, S. 19).LXI. Tobias Stimmer von Schafshausen.TObias Stimmer war ein berühmter Mann/ und in der Mahl-Kunst wol erfahren/ wie er dann in seinem Vatterland Schafshausen und selbiger Nachbarschaft/ auch zu Frankfurt am Mäyn/ viele fürnehme Häuser auswendig sehr fürtreflich mit eigner Hand/ von sinnreichen/ alten und neuen Testaments/ auch Römischen Historien/ gemahlt
Die Wandmalerei in Schaffhausen ist noch in Fragmenten erhalten.. Seine Werke. Nächst diesem hat er auch viele gute Stück zu Straßburg/ wohin er von dem Durchläuchtigsten Marggrafen von Baden beruffen worden/ gemacht/ sonderlich aber hat er mit Abbildung/ meisterhafter Stellung und guter invention der alten Herren
Marggrafen/ samt deren Familien nach Zeit und Art geharnischt bekleidet Damit sind Stimmers 1689 zugrunde gegangenen Malereien im grossen Saal des markgräflichen Schlosses zu Baden-Baden gemeint./ großes Lob verdient/ und ist zu bedauren/ daß er allda frühzeitig und lediges Die jenige/ so in Holzschnitt ausgegangen. Standes verschieden. So hat er auch in Holzschnitt viele fürtrefliche Werke ausgehen lassen/ die bey den berühmtesten Kunst-Verständigen aller Nation in hohen Ehren gehalten worden: Nämlich die große Biblische Figuren/ wie auch in dem Flavio Josepho die Biblische und andere Historien/ wiederum das neue Testament/ samt der Offenbahrung des heiligen Johannis/ zu Straßburg Anno 1588. gedruckt Es könnte sich um einen Teil des Neuen Testaments in Deutsch handeln, das 1588 von Theodosius Rihel gedruckt wurde.. Ferner hat er die alte und neue Gothische/ Italiänische/ und teutsche Helden Hiermit sind vermutlich die Arbeiten Stimmers für Giovios »Elogia« gemeint: Stimmer zeichnete die Bildnissammlung berühmter Männer in Como ab und lieferte die Holzschnitte für die bei Peter Perna in Basel publizierten Elogia virorum; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 834 zu S. 441,22 und zu Giovios Elogen allgemein Linda Susan Klinger: The portrait collection of Paolo Giovio, Ann Arbor (Michigan) 1991 (zugl. Diss. Univ. Princeton)./ auch die fürnehmste Regenten/ und wiederum ein großes Buch der hochgelehrtesten und berühmtesten Theologorum, teutscher Nation/ auf Holz gezeichnet/ so Anno 1587. zu Straßburg bey dem berühmteu berühmten Buchführer Bernard Jobino gedruckt worden/ mit noch unzahlbaren herrlichen Werken/ allerley Art von Jagten/ Oeconomien und Historien Die »Siben Bücher Von dem Feldbau …« (Straßburg 1580) enthalten 14 Holzschnitte von Stimmer. Darüber hinaus existieren Federzeichnungen von ihm zur Reiherbeize und Hirschjagd und zu religiösen bzw. alttestamentlichen Themen./ wie er dann auch den Pantagruel an Tag gegeben.
Seine biblische Figuren Noch hat er die biblische Figuren absonderlich gezeichnet und Anno 1586. zu Basel ausgehen lassen/ bey Thomas Guarin, die wol seine Lehrschule der Jugend mögen genannt werden/ weil auch die Allerberühmteste keinen Abscheu getragen/ ganze Bilder und Historien/ zu ihren studien/ nachzuzeichnen und nachzumahlen. Also bekandte mir Anno 1637. Hier dürfte ein Druckfehler vorliegen: Sandrart begegnete Rubens 1627; vgl. Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 834, Anm. 442,1. der berühmte Peter Paulio Rubens/ als ich ihm auf seiner Reiß durch Holland aufgewartet/ in dem Amsterdamer Fahrschiff nach Utrecht/ (da ich über diesem Büchlein speculirte) daß er in seiner Jugend dasselbe meistens nachgezeichnet habe/ und möge in Warheit wol für ein besonders Kleinod unserer Kunst gehalten werden Obwohl Sandrarts Aussage leicht als Künstleranekdote abgetan werden könnte, gründet sie doch auf Tatsachen. Tatsächlich existieren noch heute 12 Zeichnungen von Rubens nach Stimmers Bilderbibel (vgl. Kristin Lohse Belkin: Rubens und Stimmer, in: Kat. Basel 1984, S. 208–214, Kat.-Nr. 92–102), siehe die zur Illustration ausgewählte Federzeichnung »Bileam«.. Nicht geringer sind auch seine Emblemata sub titulo. Icones affabrae, gedruckt zu Straßburg/ bey ermeldtem Bernard Jobio Anno 1591. daß also Teutschland sich unseres Tobias Stimmers hohen Geistes verständiger meisterhaften Geschwindigkeit und Fleißes höchlich zu rühmen hat/ und wird über alles von seiner Hand gepriesen/ ein Marcus Curtius in gedachtem Schafhausen als welcher die vorüber gehende Leute gleichsam fort und heim jaget/ ob springe das Pferd von oben ab auf sie hinunter weßwegen dessen Lorbeerkranz/ so lang die Welt stehet/ zu löblicher Gedächtnis seiner edlen Hand/ allezeit grünen/ auch sein in der Kupferblatte FF. stehendes Contrafät hierzu Anlaß geben wird.
Gedachter Tobias hatte zum ältesten Bruder Abel Stimmern/ einen berühmten Glaßmahler/ deßen Werke zu Schafhausen viel zu sehen seyn.
Der jüngste Bruder war Christoff Stimmer/ berühmter Formschneider in Holz/ wie von seiner Hand die kleine biblische Figuren/ Josephus/ das emblematische Büchlein/ und andere mehr bey den Kunst verständigen enthaltene Werke an Tag geben.SandrartInformat. on source text markers
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 18). Da Sandrart vermerkt, dass die Vorlagen für die Porträts der Schweizer Künstler auf Tafel FF von Conrad Meyer stammen (vgl. Miscellantafel mit Porträts Schweizer Künstler (TA 1675, Tafel FF) ), dürfte dieser ihm auch Informationen über Leben und Werk der betreffenden Künstler geliefert haben (vgl. Sponsel 1896, S. 19).
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Die Vita wurde von Sandrart verfasst. Da Sandrart vermerkt, dass die Vorlagen für die Porträts der Schweizer Künstler auf Tafel FF von Conrad Meyer stammen (vgl. Miscellantafel mit Porträts Schweizer Künstler (TA 1675, Tafel FF) ), dürfte dieser ihm auch Informationen über Leben und Werk der betreffenden Künstler geliefert haben (vgl. Sponsel 1896, S. 19).LXII. Johann Conrad Geyger Erfindet mit Oelfarb auf Glaß zu mahlen.JOhannes Conradus Geyger lebet meines Wißens dieser Zeit noch/ seines Alters im 74. Jahr/ und ist ein berühmter Mahler/ der zugleich erfunden/ mit Oelfarben auf Glas zu mahlen/ oder amalirte trefliche Trink geschirr/ auch auf großeSandrartInformat. on source text markers
Die Vita wurde von Sandrart verfasst. Da Sandrart vermerkt, dass die Vorlagen für die Porträts der Schweizer Künstler auf Tafel FF von Conrad Meyer stammen (vgl. Miscellantafel mit Porträts Schweizer Künstler (TA 1675, Tafel FF) ), dürfte dieser ihm auch Informationen über Leben und Werk der betreffenden Künstler geliefert haben (vgl. Sponsel 1896, S. 19).