TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 184
Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, Het leven van Frederijck Barozio, uytnemende Schilder van Vrbijn, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 186v–187r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SITH7h].The beginning of this part of the text is on page 396
In seinen Gemählden ist er allezeit sehr fliessend gewesen/ doch ist meines Wissens hier zu Land nichts von ihme zu sehen/ als einige Stuck/ die Seine Werke. durch Cornelius Cort und Sadler in Kupfer gebracht worden/ nämlich ein sehr artig Marienbild/ so im Feld als in einer Kammer sizt/ mit mehr andern Historien/ insonderheit eine sehr artige Grablegung/ da Christus mit einem todten doch anmutigen Angesicht getragen wird von Nicodemus/ Joseph von Arimathia und Johannes/ welcher ein leinwadenes Tuch hat/ gegen ihme die Bein träget/ und mit guter Manier beweiset die Gewalt seines Tragens und Krafft/ die in den jungen Leuten gemeiniglich zu finden.Da hat Barozio auch sehr natürlich ausgebildet in der in eine Ohnmacht sinkenden Mutter Christi Maria eine herzliche Traurigkeit. Ferner sihet man von seiner eignen Hand etliche Kupffer geätzt/ allwo man in so kleinen Dingen einen hohen Wolstand abnehmen kan/ absonderlich in einem Marienbild in der Luft/ und einem S. Francisco, der auf eine andächtige Weis kniet/ und in die Höhe sihet; Diese und dergleichen Stuck/ welche wir angeführt/ zeigen/ was für eine Fürtreflichkeit der Kunst in dem Italiänischen Areminischen Gebürge sich aufhält. Er war allezeit sehr zierlich und ingenios: in seinen Kleidungen nicht confus noch zu häuffig/ und gebrauchte sich mit einem erleichten Verstand und sinnreichen Urtheil viel des Lebens. Er inventirte verwunderlich anmuhtige Sachen/ daß man nicht unbillig urtheilte/ es hätten sein Gemähle Leib und Seel beysammenManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Frederijck Barozio, uytnemende Schilder van Vrbijn, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 186v–187r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SITH7h].The beginning of this part of the text is on page 396/ SandrartInformat. on source text markers:
Im Gegensatz zu van Mander, der nichts über das Alter oder das Sterbedatum Baroccis zu berichten weiß, zeigt sich Sandrart besser informiert und führt zudem noch Äneas’ Flucht aus Troja und dessen graphische Reproduktion durch Agostino Caracci an (vgl. auch Sponsel 1896, S. 14).wie aus seinem Eneas/ da er seinen schwachen Vatter aus dem Brand von Troja träget/ und in Lebens-Größe zu Rom in Palazzo Burgesien zu sehen/ welcher von Caracci vortreflich in Kupffer gebracht worden. Er starb in seiner Geburts-Stadt Urbin, nach Vollbringung seines Alterthums von 84. Jahren/ und wurde mit allen Ehren allda zur Erden bestattet.SandrartInformat. on source text markers
Im Gegensatz zu van Mander, der nichts über das Alter oder das Sterbedatum Baroccis zu berichten weiß, zeigt sich Sandrart besser informiert und führt zudem noch Äneas’ Flucht aus Troja und dessen graphische Reproduktion durch Agostino Caracci an (vgl. auch Sponsel 1896, S. 14).
LXXIX. GIACOMO PALMA, Mahler von Venedig.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Iacob Palma, Schilder van Venetien, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 187r–187v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SMNJMG].HAt Florenz sich zu rühmen/ daß sie seye die Ruhstadt so vieler fürtreflichen Geister in der Mahl-Kunst: dörf sich Rom herfür thun/ daß sie ist die grosse Schul oder Academia der herrlichsten Mahlere und Zeichnere/ welche jemalen Lust und Liebe zu dieser Kunst getragen; so hat gewißlich keine Stadt noch Ort bässere Ursach sich groß zu machen/ als Venedig/ welche sich billich eine Mutter und Erzeugerin aller fürtreflichen Colorirer durch lange Jahr her nennen kan/ wie sie auch absonderlich dieses Lob mit Jacob von Palma, ihrem Pfleg-Sohn/ bezeugen kan.
Sein Werk in Amsterdam/Juno, Pallas, Venus. Dieser sonderbare fürtrefliche und berühmte Colorirer war Anno 1548. daselbst gebohren/ und mahlte auf eine artige lebhafte und geistreiche fröliche Manier/ wie solches zu beweisen allein das grosse und herrliche Stuck zu Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Heinrich von Os genug ist/ nämlich die drey Göttinnen Venus, Juno und Pallas, welchen der neidige Zwietracht einen Apfel des Zwiespalts zugeworffen und davon geflogen/ darbey sind aber noch mehr Personen/ als ein halb nackender Schenker/ Kinder/ und andere Zierrahten/ besonder annehmlich aber ist die Venus, so sich halb hinterwerts kehrend nach dem Cupido
sihet/ der gebildet ist/ als ob er ihr etwas heimliches in das Ohr sagte/ das Angesicht/ Wangen/ Zähn/ und Knie der Venus sind sehr wol und auf die erfahrneste Manier gemacht; Kurz zu sagen/ es ist ein Stuck/ das sehr gepriesen wird/ wie es auch dessen wol würdig ist. Was ferner zu Venedig und in andern Städten in Italien von ihme zu Seine Zeichnungen/ so in Kupfer ausgegangen. sehen/ weiß ich nicht/ als daß seiner Zeichnungen eine durch Golzium in Kupfer geschnitten ausgehet/ nämlich der büssende Hieronymus, der eine schöne liebliche action zeiget. So ist auch durch Gillis Sadler ein von schönem Wolstand und sehr herrlicher Sebastian.
Ein anderer Giacomo Palma mahlet einen Seesturm/ Sonsten ist noch ein anderer Giacomo Palma zu Venedig gewesen/ welcher ein sehr herrliches Stuck in die Cammer/ wo sich die von S. Marr Schul versamlen/ gemahlet/ nämlich wie der todte Leichnam des heiligen Marci in einem Schiff nach Venedig gebracht wird; worinnen ein grausames See-Ungewitter mit hohem Verstand ausgebildet zu sehen: Die übrigen Schiffe werden von den blasenden Winden noch angefochten/ in der Luft sind in Gestalt böser Geister/ die als Winde blasen/ unterschiedliche Bilder/ um das Schiff/ so den heiligen Leichnam führet/ zu verhindern/ man sihet eigentlich ausgebildet den Fleiß und die Behendigkeit der Schiffer/ den Gewalt der Winde/ das Schlagen der Wellen/ die Blitze vom Himmel/ die Zertheilung des Wassers von den Ruderstreichen/ alles so fürtreflich/ daß es nicht bässer seyn/ und da man der Natur nicht näher beykommen möchte; dann in dem ersten Ansehen scheint/ als ob sich das gantze Stuck rühre/ und als ob alle die/ so darinn gemahlt/lebten/ und sich natürlich rührten. So hat und andere Werke. dieser Künstler ferner von Oelfarbe den hohen Altar in das Closter S. Helena gemahlt/ und zu Venedig bey dem Castell Van Mander und durch ihn Sandrart verstehen die Bezeichnung fälschlicherweise im Sinne von Kastell. Aus der entsprechenden Textstelle Vasaris geht jedoch hervor, dass eines der sechs sestieri von Venedig, nämlich der Stadtteil Castello gemeint ist: »l’una delle quali tavole dipinse in Santo Antonio di Vinezia vicino a Castello, e l’altra in Santa Elena presso al Lio« (Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. IV, S. 549 f. [Accessed: 2011-03-12. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/666q0vNTP). eine Bildniß von dreyen Königen/ worein viel Bilder und andere gute Werke kommen/ auch in die Kirche von S. Maria Formosa ist von ihm eine Tafel gemacht für die Artollerie-Meister oder Geschütz-Hüter/ worinn S. Barbara in Lebens-Grösse ist/ samt dem heiligen Antonio auf einer/ und dem heiligen Sebastian auf der andern Seite/ und diese heilige Barbara ist das bäste Bild/ so Palma jemals gemacht; Van Manders Bericht über weitere Gemälde in Leiden und Venedig, die ihm Anlass für ein ausführliches Lob sind (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Iacob Palma, Schilder van Venetien, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 187v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SMNJMG]), gibt Sandrart nicht wieder. er ist im 48. Jahr seines Alters gestorben.
Was den jungen Palma betrift/ der arbeitete noch nach diesem in Venedig/ und wurde ein Mann von ungefehr 54. Jahren. Im übrigen ist mir nicht bekandt/ was für andere besondere Italiänische Mahlere zu Venedig und in den Städten von Lambardien gelebet/ sonsten wolte ich sie gern den erzehlten beygefüget haben; dernthalben wende ich mich nun zu der hohen Schul in Rom/ da allezeit ein guter Theil vernünftiger und fleissiger Nachfolger unserer Kunste beysammen gewesen und noch seyn/ womit ich dann die Italiäner zu beschliessen Willens bin.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Het leven van Iacob Palma, Schilder van Venetien, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 187r–187v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SMNJMG].
LXXX. JOSEPH ARPIN, Mahler zu Rom.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14):
Mander, Schilderboek, Van Ioseph van Arpino, uytnemende Schilder te Room, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 187v–190v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SSOVEL].The end of this part of the text is on page 399DAß der Anfang aller Künste/ nach des Pythagoras Aussage/ einen harten und engen Eingang habe/ solches ist/ neben mir/ allen Kunst-Mahlern wol bekandt/ und hat es unter andern auch erfahren JOSEPH von ARPINO, welcher
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 14): Mander, Schilderboek, Van Ioseph van Arpino, uytnemende Schilder te Room, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 187v–190v [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632SSOVEL].The end of this part of the text is on page 399