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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 166

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Das XVII. Capitel.
TITIANS Bruder und Sohn/ TINTORET
und seine Tochter/ und PAOLO VERONESE.
Innhalt.

LXIX. FRANCISCO UCCELLI, Mahler/ und Bruder Titians. Ist erstlich ein Soldat. Seine Werke. Wird/ durch Neid seines Bruders/ von der Mahl-Kunst abgehalten. LXX. HORATIO UCCELLI, Titians Sohn/ und Mahler. Ist ein sehr guter Contrafäter. Seine Werke. Komt nach Rom. Wird ein Alchimist. LXXI. GIACOMO TINTORET, Venetianischer Mahler. Ist sehr seltsam und geistreich in neuen inventionen. Mahlet mit Paulo Veronese und Horatio Uccelli in die Wette. Bildet die Excommunication Käysers Friderici Barbarossae: Ein Spital und andere Stücke in die Kirche zu S. Rochus. Seine Gemälde in die Kirche S. Maria del Orto. Das jüngste Gericht/ und andere Sachen in unterschiedliche Kirchen. Seine Gemälde in S. Marco Schul von S. Marco Geschichten. Tintoret ware färtiger mit seinen Gemälden/ als andere mit ihren Zeichnungen. Mahlet die Creutzigung Christi zu S. Rochus. Andere seine Werke. Stirbt im zwey und achtzigsten Jahr seines Alters. Seine Grab-Schrift. LXXII. MARIETTA TINTORETTA, Tintorets Tochter/ Mahlerin. Unterschiedliche berühmte tugendsame Frauen/ und Mahlerinne. Tintoretta übet sich fürnemlich in Contrefäten. Stirbt im dreissigsten Jahr. LXXIII. PAOLO CALIARII, Mahler von Verona: Kommt nach Venedig: Seine Werke daselbst: Die Mahlzeit Christi bey dem Simon. Seine Gemälde zu Dieci. Er übertrift alle Venetianische Mahlere seiner Zeit/ mit Abbildung der Musica. Seine Werke in Verona zu S. Nazaro: Die Mahlzeit Christi bey dem Simon: Wie ein Mahler Perspectiv, Architectur und anders ordiniren solle. Paolo kommt nach Rom/ und wieder nach Venedig. Macht unterschiedliche Stuck in den Raht-Saal zu Dieci, und nach Verona. Der S. Afra Marter zu Bressa: Seine Werke zu Wien/ zu Turino, Mantua, Artemino, Modena,Rom/ Londen/ Paris/ Venedig und Amsterdam: Noch andere zu Venedig/ Anversa, und in der Behausung des Geschlechts Calvari: Studirt nach den Kupferstichen Albrecht Dürers/ und Parmesans: Gelanget zu der Kunst durch den Wettstreit mit Titian und Tintoret: Vergleichung Tintorets und Pauli: Die Tugenden Pauli: Titian ehret ihn: Wird in Spanien beruffen/ reißet aber nicht dahin: Die Denk-Sprüche Pauli: Sein Tod/ seine Begräbnis/ und Grab-Schrift.

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LXIX. FRANCISCO UCCELLI, Mahler und Bruder des Titians.RidolfiInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 219–220.Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 380
ES hatte der Himmel seine Gaben nicht minder dem FRANCISCO, als auch Titian seinem Brudern mitgetheilt/ und würde wol auch selbiger den Ruff eines vortreflichen Mahlers erlangt haben/ so fern er anderster in solcher Kunst fortgesezt und darinn sich Ist erstlich ein Soldat. geübet hätte/ weiln aber Francisco mehr den Waffen/ als dem Pensel zugethan gewesen/ brachte er lange Jahr seine Jugend im Kriegswesen zu/ zu Diensten Italien und derselben Republic/ erwiese sich darbey sehr mannhaft in einem sonderbaren Kampf/ zudem er von einem Cavalier seinem Feind geforderet worden. Nach erlangtem Frieden in Italien begab er sich nach Venedig in die Behausung seines Bruders/ und mahlte daselbst unterschiedliche Seine Werke. Ding. Er machte zu denen Patribus bey S. Salvator, auf die Orgel-Flügel den heiligen Theodorum gewaffnet/ welcher den Standarten und Schild hielte mit einem weissen Creutz/ deme ein Engel den Sieges-Palm zureichet/ welcher ersten Ansehens von Giorgion scheinet/ zur andern

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Seiten aber stunde der heilige Augustinus mit etlichen Canonicis, innenher aber mahlte er die Verklärung Christi auf dem Berg Thabor/ und seine siegreiche Auferstehung. Er mahlte auch drey grosse Fahnen/ welche man an denen Festtagen heraus setzet. Hier scheint Sandrart einen Passus von Ridolfi ausgelassen zu haben, der als erste dieser Banner eine Fahne mit der Verkündigung für die »Scola de’ Zoppi« (und damit vermutlich für die Kirche Sant’Angelo degli Zoppi) nennt (vgl. Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 220).Christina Posselt, 09/16/2011 Wieder für die Siechen-Schule Hier scheint es sich um eine fehlerhafte Übertragung des Textes von Ridolfi zu handeln: während dieser zuvor das Banner für die »Scola de’ Zoppi« erwähnt, gibt er an, die Fahne mit der Schutzmantelmadonna sei für die »Compagnia de’ Bombardieri« geschaffen worden (vgl. Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 220).Christina Posselt, 09/16/2011 die Jungfrau Maria/ welche etliche Brüder aus dieser Gesellschaft unter ihrem Mantel schutzet/ und das dritte für die Kirchen des H. Eustachii.

In Villa d’ Oriago soprà la Brenta ist mit Verwunderung zu sehen der grosse Altar selbiger Kirchen/ der in sich begreift/ wie unser Heiland wieder erwacht/ in einem vielfärbigen Tuch eingewiklet/ und Magdalena bey dessen Füssen sitzet/ welche beyde Figuren sehr lobwürdig von seiner Hand gemacht worden; unter einem ausgehölten Felsen seyn die Engel zur Wacht bey dem Grab/ nachmalen das Grab selbsten/ und in die Weite eine sehr liebliche Landschaft/ welche weiset/ wie wol Francisco die Kunst verstanden habe. A Campo San Pietro Nel Padouano, und wiederum in der Parfusser Kirchen / machte er die Tafel Ludovici des frommen Königs in Frankreich/ mit einem Mantel von

Ridolfi (Continues on a following page)Informat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Ridolfi, Maraviglie dell’arte, überprüft anhand der Ausgabe von Hadeln 1914, Bd. I, S. 219–220.Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 380