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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 126

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 145v–148v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 335
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so von Puntormo sehr ausführlich gebildet worden. Diesen Wagen zogen acht schöne Pferd/ vornen her aber ritten/ auf gleichfals schönen Pferden mit güldenen Spangen/ sechs paar Rahtsherren in ihrem Talar, und neben denselben die Büttel der Römischen Obrigkeiten.

Der 4. Wagen desJulii Caesaris. An den vierten Wagen waren vier Büffel und vier Elephanten gespannet/ worauf Julius Caesar siegreich über die Uberwindung Cleopatrae, mit den raresten Begebenheiten sich praesentieret/ welches auch auf den Wagen von Puntormo gemahlt worden/ diesen umgaben zwölf Ritter in blinkenden Harnischen/ mit Gold geziert und behangen/ auch mit Lanzen auf den Knien/ die Diener zu Fuß waren halb gewapnet/ und trugen unterschiedlichen Kriegs-Zeug.

Der 5. Wagen Augusti. Auf dem fünften Wagen befande sich Caesar Augustus, der Beherrscher der Welt/ dieser wurde fortgezogen von geflügelten Pferden/ so wie die Greiffen gemacht/ beyderseits ritten sechs paar Poeten mit Lorbeer/ als wie der Caesar selbsten/ gekrönet/ und war ein jeder nach der Art seines Lands gekleidet/ ihre Nahmen führten sie vornen auf der Brust/ um dardurch erkent zu werden/ und anzudeuten/ daß die Poëten bey Augusto in großen Ehren und Würden gewesen.

Der 6. Wagen Trajani. Den sechsten Wagen/ als des aufrichtigen Kaysers Trajani, zogen acht schöne behängte und gezierte Stuten/ diese waren begleitet von zwölf Rechtsgelehrten/ mit langen Talaren auf Antiche-Art/ und hatten zu Fußgängern Advocaten/Secretarios, Notarios und dergleichen Personen mit Büchern und Schriften.

Der 7. Wagen der güldinen Zeit. Nachmalen folgte der siebende Wagen/ der guldenen Zeit/ sehr reichlich und künstlich bereitet/ mit vielen runden Bildern vom Bandinelli, und schönen Bildern von Puntormo, unter welchen vier gemahlte Tugenden hoch gepriesen wurden; auf der mitte des Wagens war ein sehr große Erd-Kugel/ als die Welt/ über welcher ein Bild/ wie ein todter Mann gemacht/ mit verrostem Harnisch/ lage/ woraus ein schön nackend verguldes Kind/ um die alte vergangene eiserne Zeit/ und Herzunahung der guldenen/ so durch Erwehlung des Papsts Leonis entstanden/ auszubilden/ herfür kame/ Dieses Bild beschreibt van Mander noch genauer und zitiert auch die erste Strophe des Liedes, das bei der Präsentation des siebten Wagens angestimmt wurde: »Hy, die natuer gheeft wetten,/ Can staet en eeuw versetten,/ Hy oorsaeckt deucht en spoet:/ De Weerelt t’quaet moet doogen,/ Soo langh hy’t wil ghedoogen./ Dus soo dit Beeldt maeckt vroet,/Comt al op seker voet/ D’een eeuw na d’ander stappen,/ Ter weerelt doende slappen/ Nu t’quaet, en dan het goedt.« (vgl. Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 146r f. [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT]).Christina Posselt, 09/15/2011 von diesem Werk erhieltePuntormo, neben seinem Lohn/ sehr große Ehre in der Stadt/ dahero er auch/ zu dem Triumph und Einzug Papsts Leonis, die Ehren-Porten mahlen müssen/ allwo er dann viel herzliche Historien beygebracht/ absonderlich/ wie der Pallas Seitenspiel mit des Apollo Leyren überein stimmet/ so mit Verwunderung wol heraus komt/ und ist aus dieser Historie sonderlich abzunehmen die Güte und Schönheit der andern Bilder.

Ferner machte er vor der Ankunft des Papsts im Fresco, wo er täglich solte Meß hören/ GOtt den Vatter mit vielen Kindern/ und eine Veronicam, mit dem Schweißtuch/ welches Werk er in sehr kurzer Zeit zu End geführt/ und auch hoch gerühmet worden. Unter mehr Stucken/ welche Puntormo gemahlt/ war sehr köstlich ein Caecilien-Bild/ mit einer Rosen in der Hand/ so/ daß es für das allerbeste gehalten wurde/ so auf naß gemacht worden.

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Als nun sein Ruhm sich also ausgebreitet/ ist ihme das Werk in dem Vorhof von Servi, an welchem del Sarto (so damals nach Frankreich verreist) einen Theil gemacht/ zu vollenden/ übergeben worden. Dahin mahlte er/ weitere Ehre zu erlangen Mahlet die Heimsuchung Mariae./ die Heimsuchung Mariae, mit einer lustigen und dapfern Manier/ gleich als er gewohnt war/ und das Fleisch von Alten und Jungen sehr lebhaft/ absonderlich ein Kind/ so auf der Stiegen steht/ auch seyn die Kleider und alles sehr erbar gemahlet/ und die Figuren/ auf naß gemacht/ nicht zu verbässern/ dahero dann auch solches von den Künstlern denen Stucken und Werken del Sarto gleich geschätzet wurde. Nachmalen färtigte er eine Altar-Tafel/ worinnen Maria sitzend dem Joseph das Kindlein darreichet/ dessen Angesicht dann so lebhaft und lachend gebildet/ daß sich darüber zu verwundern ist. Auch ist sehr schön das Kindlein S. Johann Baptist und anderer/ die einen Fürhang aufhalten.

Andere seine Werke. Ferner machte er in eine Altar-Tafel S. Johann den Evangelisten/ einen sehr schönen alten Mann/ und ein kniendes Franciscus-Bild/ welcher ganz andächtig/ mit gestochtenen Händen/ sein Angesicht auf Maria und ihr Kindlein wendet; Auch ist nicht minder S. Jacobus wol zu sehen/ der auch darneben stehet/ so/ daß kein Wunder/ wann dieser berühmte Mahler kein bässeres Stuck gemahlt. Sonsten hat er auch etliche Contrafete nach dem Leben verfärtiget/ in eine Capelle einen todten Christum und die weinende Maria, samt zweyen Kindern/ deren eines den Passions-Kelch/ das andere aber das Haupt Christi hält/ daß es nicht fallen solle; auf der einen Seiten stunde der heilige Evangelist Johannes mit ofnen Armen/ auf der andern aber Augustinus in Bischofs-Kleidern/ mit der linken Hand den Bischofs-Stab haltend/ welcher dann sehr wol gemacht/ und mit großer Andacht den Tod unsers Seligmachers fürweiset. Wiederum mahlte er ein schönes Stuck mit kleinen Bildern/ wie Joseph, als Herr über Aegypten/ seinem Vatter Jacob entgegen komt/ und ihne empfanget/ diß achten die Kunst-Verständige für das bäste/ so Puntormo jemalen gemacht/ und war ihm auch selbsten so lieb/ daß er es nicht verkauffen wollen/ ob gleich der König in Frankreich einen großen Wehrt darfür geschlagen.

Ehret den Albrecht Dürer/ und mahlet nach seinen Kupferstichen. Es geschahe/ daß zur Zeit Albert Dürers viel gute Kupferstich und Holzschnitte an den Tag kamen/ so zu Florenz absonderlich hoch gerühmet wurden/ Puntormo nun/ der in der Kunst ihme selbsten nicht/ aber all andern Künstlern ein Genügen geleistet/ änderte so bald seine Manier/ und folgte dieser nach/ nicht bedenkend/ daß die Niederländer und Hochteutsche selbst in Italien kommen/ um daselbst die bäste Manier zu erlernen/ wordurch er dann seine Annehmlichkeit in eine Härte verkehret/ weiln er aber sehr lebhaft contrafetete/ und schon in großen Ruff kommen/ auch von männiglich gelobet worden/ schadete es ihme ganz und gar nicht/ sondern er muste eine Tafel/ welche dem König in Frankreich solte zugesand werden/ verfärtigen/ diese Tafel nun begrief in sich die Auferweckung Lazari, bey welcher er alles so eigentlich gemacht/

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 145v–148v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT].Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 338